Nur bestaunen, nicht anfassen: Die Bergformation „Castildetierra“ ist fragil und droht über die Jahre einzustürzen.
Der 415 Quadratkilometer große Naturpark "Bardenas Reales" ist nicht nur ein Ort für Touristen und Filmemacher – Szenen von Star Wars und Game of Thrones wurden hier etwa gedreht – sondern auch für das Militär. Mitten im Park liegt eine Basis der spanischen Luftwaffe, die hier Bombenabwurftests durchführt. Deshalb dürfen Besucher die markierten Schotterwege nicht verlassen.
Die Halbwüsten-Landschaft in den Bardenas Reales erinnert optisch an die großen Canyons in den USA – sie hat aber deutlich weniger Besucher.
Die erste hauchdünne Bodenschicht ist aufgeplatzt, darunter liegt der weiche Lehm. Jeder Schritt knackst, als würde die 40-Jährige über Bruchschokolade laufen. „Mein heimliches Vergnügen“, gibt Stefania zu, während sie eine Gruppe durch die Hügel der Bardenas Reales führt.
Neben wenigen Jeeps, Wanderern und Bikern sind vereinzelt Wohnmobile unterwegs. Obwohl Übernachten im Park verboten ist, gibt es rundherum Camping-Möglichkeiten.
Westeros oder Spanien? Ein Besuch in Olite lohnt sich nicht nur für Game of Thrones-Fans, Einheimische bezeichnen sie auch als „Weinhauptstadt“ Navarras.
Der Rosé ist der berühmteste Wein aus der Region. Dabei gibt es zwei Herkunftsbezeichnungen: D.O. Navarra und D.O. La Rioja – beide sind geschützt. Hier ein Glas der Weinkellerei „Bodegas Ochoa“, eine Winzerfamilie aus Olite.
Der „Palacio Real de Olite“ diente bis zur Vereinigung Navarras mit Kastilien im 16. Jahrhundert als Residenz der Könige von Navarra. Heute können Besucher durch die Hallen streifen.
Der Burgpalast in Olite hat viele Türme, die Besucher besteigen können und von denen aus man einen guten Blick auf die Altstadt werfen kann.
Das Portal der gotischen Kirche „Santa María la Real“ in Olite ist aufwendig verziert. Ein modernes Gerüst soll die feinen Figuren vor Erosion schützen.
Die „Pimiento del piquillo“ (Piquillo-Paprika) ist eine Spezialität aus Lodosa, ein Dorf im Süden Navarras. Die Herkunftsbezeichnung ist geschützt. Hier traditionell als „Tapas“ mit etwas Olivenöl und Salz. Die feste Frucht schmeckt kaum scharf, sondern eher süßlich und leicht rauchig.
Am Rathaus in Pamplona werden jährlich die „Sanfermines“ mit „El Chupinazo“ (Der Startschuss) eröffnet. Davor steht fest verankert der Holzzaun, mit dem die Straße für den Stierlauf abgesperrt wird.
In Pamplonas Altstadt finden sich überall Hinweise auf die berüchtigten Stierläufe, wie Schilder an den Hausmauern und am Kopfsteinpflaster, aber auch die Läden für Touristen sind voller „passender“ Mitbringsel.
Wenn nicht gerade Stiere durch die Gassen Pamplonas getrieben werden, sitzen junge Paare in den Bars auf dem Plaza del Castillo und genießen ein Glas Kalimotxo (Rotwein mit Cola). Einheimische nennen den Platz liebevoll „Wohnzimmer“. Vom zentralen Pavillon schweift der Blick auf das bekannte „Cafe Iruña“.
Die Abendsonne taucht die alte Stadtmauer und das Verteidigungssystem Navarras in romantisches Licht. Der Park rund um die Zitadelle in Pamplona ist eine beliebte Anlaufstelle für Pärchen und Studenten.
Weite Flächen des Irati-Waldes im Norden Navarras sind noch immer nahezu unberührt. Er ist nach dem Schwarzwald der zweitgrößte Buchen- und Fichtenwald Europas. Neben zahlreichen Vogelarten ziehen dadurch vereinzelt noch Braunbären.
Über den Aussichtspunkt am „Foz de Arbayún“ hat man einen guten Blick auf die Schlucht zum Salazar-Tal im Norden Navarras. Der Fluss Salazar hat dort eine fast sechs Kilometer lange Klamm mit beeindruckenden Steilwänden geschaffen.
Das Bergdorf Ochagavía liegt im baskischen Teil von Navarra nur gut 20 Kilometer von der Grenze zu Frankreich, weshalb am Ortsschild auch der baskische Name „Otsagabia“ steht. Rund 500 Menschen leben dort.
An eine rustikale Haustür in Ochagavía ist eine Distel genagelt. Einheimische nennen sie „Eguzki-lorea“, was übersetzt „Die Blume der Sonne“ bedeutet. Sie soll die Häuser etwa vor Unwettern schützen. Viele basksiche Häuser in der Region tragen die „Schutzblume“ am Eingang, auch in Pamplona.
Die Idylle in Ochagavía ist echt. Die meisten Haustüren stehen einfach offen, Angst vor Dieben oder Einbrechern haben die Menschen offensichtlich nicht. Ein Blick ins Innere zeigt den aufwendig aus kleinen Steinen gelegten Boden. Sie Stammen aus dem Fluss „Salazar“, der durch die Ortschaft fließt.
Neben roten Geranien schmückt in Ochagavía beinahe jedes Haus das Wappen der Stadt: Es zeigt einen Wolf, der ein Lamm im Maul trägt. Der baskische Name des Dorfs „Otsagabia“ bedeutet sowas wie „Ort an dem es viele Wölfe gibt“, sagt eine Touristenführerin.
„Wir waren das Oberhaupt der Familie. Wir haben alles zusammengehalten, während die Männer den Winter über weg waren. Kinder, Haushalt und Geld“, erzählt Maria Asun. Die 88-Jährige lebt bis heute in dem kleinen Bergdorf Ochagavía, nur gut 20 Kilometer entfernt von der Grenze zu Frankreich.
Früher zogen die Hirten mit ihren Tieren im Herbst vom Norden in den Süden, um den Winter in den "Bardenas Reales" zu verbringen. Auch heute sieht man noch Schafsherden in der Halbwüsetnlandschaft.
Der Schäfer Koldo Eseberri (38) mit seiner Hündin Sua – sie weicht ihm nur von der Seite, wenn sie auf Kommando die Tiere weitertreiben soll. „Sua“ ist baskisch für „Feuer“.
Herdenschutzhund Boira bleibt stattdessen lieber nah bei den Tieren. Seine Aufgabe ist es immerhin die Schafe und Ziegen vor wilden Tieren zu beschützen. „Boira“ bedeutet im Katalanischen soviel wie „Nebel“.
Gut 150 Schafe und 80 Ziegen, treibt der Schäfer Koldo Eseberri mit seinen beiden Hunden von den Bergen weiter ins Tal.
In diesem neu gebauten Stall leben die Tiere des Schäfers Koldo Vicente Eseberri (2. von links). Auch hier schmücken rote Geranien die Fensterbretter. „Damit es mehr wie ein Zuhause aussieht“, sagt seine Freundin Rakel Zoko (3. von links).
Koldos Tiere verbringen den Winter nicht wie früher in der Wüste der „Barendas Reales“ sondern in diesem Stall. Gut 250 Tiere hätten hier Platz, bislang sind aber nur ein paar Ziegen untergebracht, der Rest ist noch auf den Wiesen der Berge.
In dieser Maschine wird die Schafs- oder Ziegenmilch zu Käse gerührt.
Ist der Käse gemacht, ist er lange noch nicht fertig. In der Kühlkammer muss er je nach Art noch mehrere Wochen liegen und mehrmals am Tag gedreht werden.