Bauabschnitt abgeschlossen
Bischof Rudolf Voderholzer segnete Säle im Kulturschloss in Theuern

25.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:22 Uhr
Neben Rudolf Voderholzer (2. v. r.) spendete auch der evangelische Dekan Karlhermann Schötz (r.) den Segen. −Foto: Christine Hollederer

Der zweite Bauabschnitt der großangelegten Sanierung ist beendet. Ingesamt werden 12,8 Millionen in das Projekt investiert.

Seit gut sechs Jahren wird im Kultur-Schloss Theuern gebaut. Wie das Landratsamt Amberg-Sulzbach in einer Presseinfo mitteilte, sah der zweite von insgesamt drei Bauabschnitten die Sanierung des Südtrakts vor, in dem der große und kleine Saal untergebracht sind. Nach gut vier Jahren Bauzeit sind die Bauarbeiten hier abgeschlossen und die Säle wurden am Montag von Landrat Richard Reisinger und dem Kreistag des Landkreises Amberg-Sulzbach offiziell in Betrieb genommen. Davor gab es den kirchlichen Segen durch den der Regensburger Diözesanbischof Rudolf Voderholzer und dem evangelischen Dekan Karlhermann Schötz.

Gut neun Millionen Euro hat der Landkreis Amberg-Sulzbach bislang in die Sanierung des Kultur-Schloss Theuern investiert. Für den „Schlossherren“, Landrat Richard Reisinger, wurde jetzt der wohl wertvollste Bauabschnitt vollendet: die Sanierung der Säle. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder Empfänge statt.

Der erste Empfang in den neuen, barrierefreien Räumen war der des Landkreises Amberg-Sulzbach für Bischof Rudolf Voderholzer.

Reisinger hatte zu einem unbeschwerten Gedankenaustausch der Vertreter von Behörden, Einrichtungen und Schulen mit Kirchenvertretern geladen. Höhepunkt: Die Segnung des Kultur-Schloss Theuern durch Bischof Rudolf Voderholzer und dem evangelischen Dekan Karlhermann Schötz aus Sulzbach-Rosenberg.

Dem obligatorischen Eintrag ins Goldene Buch des Landkreises schloss sich abschließend ein Rundgang durch die Ausstellung Industriegeschichte Ostbayern an. Museumsleiter Martin Schreiner führte den Regensburger Diözesanbischof durch die Räumlichkeiten. Die Abteilung Industriegeschichte im Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern wurde unter dem Titel „Made in Germany – Made in Ostbayern“ neu gestaltet, teilte die Kreisbehörde in der Presseinfo weiter mit.

Interaktive Elemente in der Museums-Ausstellung

In mehreren Zeitabschnitten werden Anfänge, Hochblüte, Krisen und Aufschwung der industriellen Entwicklung Ostbayerns vom Beginn des 19.Jahrhunderts bis heute präsentiert. Dabei wird besonders viel Raum für die gegenwärtigen Entwicklungen eingeräumt. Modernste Medientechnik und zahlreiche interaktive Ausstellungselemente laden zum aktiven Entdecken und Ausprobieren ein.

Dem Regensburger Bischof haben Empfang und Führung durch das Kultur-Schloss gefallen. Es könnte also nicht sein letzter Besuch in Theuern gewesen sein. Und dort wird ja in den kommenden Jahren noch fleißig weitergebaut. Der Abschluss der Sanierung ist aktuell für Ende 2026 anvisiert.

Das Hammerherrenschloss wurde etwa 1780 errichtet, das Jägerhaus ist noch etwas älter. Der Landkreis hat die Gebäude in den 1970er Jahren übernommen, mit dem Ziel ein Bergbau- und Industriemuseum zu gründen. Die letzte große Sanierung war in den 1980er-Jahren.

Auftakt der jetzigen Sanierung waren im Sommer 2017 der Nord- und der Westtrakt, die zwei Jahre später in Betrieb genommen werden konnten. Seitdem ist im Dachgeschoss die Ausstellung Industriegeschichte Ostbayern untergebracht. Im Erdgeschoss, im ehemaligen Schweinestall, soll die Ausstellung Glas und Porzellan folgen. Im zweiten Bauabschnitt wurden nun die Veranstaltungssäle ertüchtigt und den aktuellen Anforderungen für Versammlungsstätten angepasst.

Neuer Aufzug: Räume sind jetzt auch barrierefrei

So wurde etwa in Bezug auf die Gebäudetechnik und den Brandschutz nachgebessert. Auch das Thema Barrierefreiheit spielte eine große Rolle. Ab sofort können Rollstuhlfahrer mithilfe eines Aufzugs den ersten Stock erreichen. Der dritte Bauabschnitt sieht das Schlosshauptgebäude und das angrenzende Jägerhaus vor. Hier soll auch eine behördliche Nutzung erfolgen.

Aktuell rechnet das Gebäudemanagement des Landkreises mit einer Fertigstellung Ende 2026. Die Gesamtkosten belaufen sich dann auf rund 12,8 Millionen Euro, in Sachen Förderung werden rund 3,4 Millionen Euro prognostiziert.