Laut statischen Angaben sind in Deutschland 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen. In Bayern sind es 270.000 – und diese Zahl wird sich in den nächsten 15 Jahren um 40 Prozent erhöhen. Die Malteser laden deshalb zu einem Aktionstag ein.
Er findet am Samstag, 25. März, statt. Demenz ist für Betroffene und deren Angehörige eine große Herausforderung und stellt im Alltag oftmals eine starke Belastung dar. Als einer der ersten Verbände hat sich der Malteser Hilfsdienst (MHD) bundesweit mit einem eigenem Demenzkompetenz-Konzept des Themas angenommen. Vorrangiges Ziel ist es hierbei, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu unterstützen, zu entlasten und ihnen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen. Dazu bieten die Amberger Malteser verschiedene Dienste an.
Lebenssituation verbessern
Der MHD Amberg ist laut Pressemitteilung Forschungspartner beim Forschungsprojekt digiDEM Bayern, das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert wird. Ziel von digiDEM Bayern ist es, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und deren pflegenden Angehörigen nachhaltig zu verbessern, besonders im ländlichen Raum. Im Rahmen dieses Projekts veranstaltet die Malteser-Fachstelle für pflegende Angehörige in der Stadt Amberg den Aktionstag, bei dem das Thema Demenz-Früherkennung einen Schwerpunkt bildet. Denn eine Demenz-Diagnose wird oft erst sehr spät gestellt. Dabei ist es für Menschen mit kognitiven Einschränkungen und ihre Angehörigen von großer Bedeutung, frühzeitig Gewissheit zu haben: „Je früher eine Demenz erkannt wird, desto früher lernen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, mit den Krankheitssymptomen umzugehen, und desto früher können Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in die Wege geleitet werden", sagt Peter Kolominsky-Rabas. Der Neurologe ist einer der Projektleiter von digiDEM Bayern.
Individuelles Demenz-Screening
Beim Aktionstag stehen Jan Kreusel von digiDEM und Birgit Hübner, die Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige, als Ansprechpartner zur Verfügung. Das Programm bietet dabei die Möglichkeit zu einem individuellen Demenz-Screening, einen Demenzparcours zum Ausprobieren sowie ein Gedächtnis- und Hirnleistungstraining. „Wir empfehlen die Möglichkeit, die Gedächtnisleistung kostenfrei überprüfen zu lassen, sehr“, sagt Hübner. „Der Kurztest dauert rund zehn Minuten und wird in einem geschützten, abgetrennten Raum durchgeführt", erläutert die Leiterin der Malteser-Fachstelle. Der Screeningtest ersetzt zwar keine ärztliche Diagnose, kann aber Hinweise darauf liefern, ob eine Abklärung notwendig ist.
Der Aktionstag findet von 10 bis 14 Uhr im Pfarrheim Hl. Familie Amberg in der Karlsbader Straße 1 statt. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, sich über das Angebot der Fachstelle für pflegende Angehörige und die Malteser-Demenzdienste zu informieren. „Uns Maltesern als Akteur innerhalb der Bayerischen Demenzstrategie ist es wichtig, auf breiter Basis für das Thema Demenz zu sensibilisieren, Ängste abzubauen und so der Stigmatisierung und Tabuisierung der Krankheit entgegenzuwirken“, sagt Carsten-Armin Jakimowicz, Stadt- und Kreisbeauftragter des MHD.
Entlastung für Angehörige
Neben dem Beratungsangebot der Fachstelle für pflegende Angehörige bieten die Malteser unter anderem einen Demenz-Besuchs- und Entlastungsdienst an. Hier kommen geschulte Demenzbegleiter des MHD ins Haus, um Angehörige stundenweise abzulösen. So können diese sich ab und an eine Auszeit nehmen, um beispielsweise in Ruhe einkaufen oder zum Sport zu gehen.
Ein weiteres Angebot ist das regelmäßig stattfindende „Café Malta“, bei dem Menschen mit beginnender Demenz im kleinen Kreis zusammenkommen. In angenehmer Atmosphäre bieten die Malteser ein Programm mit wiederkehrenden Themen, die Menschen mit Demenz eine Struktur und somit Sicherheit vermitteln.
Weitere Informationen zum Aktionstag, aber auch generell zu den Malteser-Demenzdiensten, gibt es in der Fachstelle für pflegende Angehörige bei Birgit Hübner (Tel. 09621/4933-50, E-Mail: birgit.huebner@malteser.org).