Fronleichnam
Keine Prozession, dafür drei Messen

Die Pfarrei Roding feierte am Donnerstag das Hochfest des Leibes und Blutes Christi – mit Abstand und Maske in der Kirche.

04.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:40 Uhr
Der Stadtpfarrer spendete den sakramentalen Segen. −Foto: Bastian Schreiner

Fronleichnam wird immer zehn Tage nach Pfingsten gefeiert – in diesem Jahr wegen der Pandemie ein weiteres Mal in eingeschränkter Form. Statt der Prozession durch die Straßen der Stadt waren drei Messen angesetzt, um möglichst vielen Gläubigen die Möglichkeit zu bieten, einen Gottesdienst zu besuchen.

Regionaldekan Holger Kruschina, der den Festgottesdienst um 8.30 Uhr in der geschmückten Pfarrkirche mit Diakon Hanspeter Gänger zelebrierte, freute sich, dass neben einigen Fahnenabordnungen der Vereine auch Kommunionkinder in ihren weißen Kleidern mitfeierten. Sein Dank galt der Stadtkapelle Roding um Dirigent Josef Köppl für die musikalische Umrahmung, Mesner Alexander Gabler und den Ministranten für die Gestaltung des Blumenteppichs.

In seiner Predigt sagte Kruschina, dass sich an Fronleichnam alles um die kostbare Mitte drehe: ein schlichtes Brot in einer schönen Monstranz. „Hier wird deutlich, wie wertvoll vermeintlich Schlichtes ist“, sagte der Stadtpfarrer und ging auf das Hochfest des Leibes und Blutes Christi ein. Das Blut des Bundes könne man mit Herzblut vergleichen. Aber nicht nur die Menschen seien mit Herzblut – also mit Liebe, Leidenschaft, Hingabe und Selbstlosigkeit – bei einer Sache, auch Gott. „Er bräuchte uns nicht, wir ihn aber schon“, sagte Kruschina. Und das sei eine wunderbare Zusage für uns als Menschen. Für Gott sei jedes Leben kostbar. Durch das Brot sei man selbst Leib Christi.

Dass dennoch alles zerbrechlich sei, hätten die 2000 Jahre Kirchengeschichte gezeigt – gerade die vergangenen Monate mit der Pandemie, „die unser Leben mächtig durcheinander gewirbelt hat“. Kompromisse seien nötig gewesen. Die Beziehung zwischen Kirche und Gesellschaft sei ein „Geben und Nehmen“. Kirche sei jedoch – im Gegensatz zu einem Verein, bei dem man austreten könne – eine Familie, also Teil des Leibes Christi. Und deshalb werde an Fronleichnam auch das eucharistische Brot als sichtbares Zeichen für den Glauben an die Gegenwart Christi hinausgetragen, „damit man sieht, wie wertvoll es ist“, meinte er. Nach dem Gottesdienst folgte eine eucharistische Anbetung. (bs)