Kurioses im Kreis Cham
Statt Kaugummi: In Zandt kommen Blumensamen aus dem Automaten

08.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:39 Uhr

Zandts Bürgermeister Hans Laumer vor dem „Bienenfutterautomaten“, in dem es Blühmischungen gibt. Foto: Rosi Stelzl

Ein gelber Kasten, verziert mit Bienen- und Blumenstickern: Der neue Bienenfutterautomat ist kaum zu übersehen. Für 50 Cent können Bienenfans in Zandt (Landkreis Cham) jetzt Blühmischungen in Kapseln aus dem ehemaligen Kaugummiautomaten erwerben.



Damit möchte die Gemeinde die Nahrungsvielfalt für Bestäuber verbessern und auf den Schutz lokaler biologischer Vielfalt aufmerksam machen. Ausgesät auf Balkon oder im heimischen Garten, lässt sich so ein kleiner Beitrag gegen das Insektensterben leisten. Dadurch soll die Nahrungsvielfalt für Bienen, Schmetterlinge und Co. verbessert werden.

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Als Teil der Aktion „Lass deinen Ort aufblühen!“ hat das Nachhaltigkeitsprojekt Bienenretter zusammen mit Sebastian Everding die Initiative Bienenfutterautomaten gestartet. Der Dortmunder Erfinder arbeitet alte Kaugummiautomaten auf. „Damit versuche ich, die Welt ein bisschen lustiger und gleichzeitig etwas ökologisch Sinnvolles zu machen“, sagt Everding. Die regionalen Blühmischungen steuert die Bienenretter Manufaktur bei. „Ein Teil des Erlöses wird zudem für die Nachhaltigkeitsbildung gespendet“, erklärt Bienenretter-Projektleiter Christian Bourgeois.

Jeder Automat sei ein Unikat



Auch in der Gemeinde Zandt steht nun ein solcher Automat am Parkplatz beim Rathaus, wo auch die Übersichtstafel steht für den neuen Lehrpfad am Nistlberg. „Wir freuen uns sehr, damit einen Beitrag für unsere biologische Vielfalt leisten zu können“, sagt Bürgermeister Laumer Hans.

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Jeder Automat sei ein Unikat. „Die Bienenautomaten arbeite ich in meiner Freizeit alle einzeln auf“, erklärt Initiator Everding. Neben dem gelben Automaten hängt eine Rückgabe-Box für leere Kapseln. So können diese wieder neu befüllt werden. „Aufgrund der Automatenmechanik der 1950 bis 1980er Jahre ist noch kein Kunststoffersatz für die Kapseln gefunden. Aber das Mehrwegsystem funktioniert bisher sehr gut“, so Bourgeois.

Netzwerk wird größer



Das Netzwerk der Bienenautomaten wird immer größer: „Alleine im ersten Jahr wurden 120 Automaten ausgeliefert. Unterstützung beim Befüllen der Saatkapseln erhalten die Initiatoren von einer integrativen Werkstatt. Weitere Informationen zu den Automaten unter www.bienenautomat.de.

kts