Auszeichnung beim Schulfest
Vorzeigeprojekt: Grundschule Furth im Wald ist jetzt Naturpark-Schule

20.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:54 Uhr

Über die Ernennung zur Naturparkschule freuten sich Rektor Gerald Fide (li.) und seine Stellvertreterin Kerstin Mayer (re.) besonders. Überreicht wurde die Urkunde von Markus Müller, Petra Meindl und Christoph Grausam.

Von Alexander Frimberger

Furth im Wald. Grund zur Freude für die Grundschule Furth im Wald: Sie erhielt im Rahmen des Schulfestes am Freitag die Auszeichnung Naturpark-Schule. Eine Urkunde, die im Landkreis Cham erst zum vierten Mal verliehen wurde.

Bayernweit gemessen, liest sich die Auszeichnung noch eindrucksvoller. Markus Müller, Stellvertretender Landrat im Landkreis Cham und 2. Vorsitzender Naturpark Oberer Bayerischer Wald sagte, dass von den 2000 bayerischen Gemeinden bisher nur 39 diese Auszeichnung erhalten haben.

Naturpark-Schule: Der Natur auf der Spur



„Wir möchten die Menschen auf den sorgsamen Umgang mit der Natur hinweisen.“ Mit dem Verein Naturpark Oberer Bayerischer Wald will man Menschen in der Region aber auch Feriengästen näherbringen, in welch wunderschöner Natur wir leben, denn: „Wir schützen, was wir kennen.“

Was genau hinter der Idee steht, erklären Naturpark-Geschäftsführerin Petra Meindl und Naturparkranger Christoph Grausam. Bislang gab es mit Zell, Waldmünchen und Lam nur drei Naturpark-Schulen im Landkreis Cham. „Wir haben intern besprochen, das Thema auszubauen und Schulen proaktiv anzuschreiben.“

Furth im Wald hat sich gemeldet und um die Auszeichnung beworben. Ist die Kooperation mit dem Schulträger, der Stadt Furth im Wald, abgesprochen, folgt zunächst eine einjährige Zusammenarbeit mit der Schule, in der Lehrer und Schülerschaft auf das Thema eingeschworen werden. Christoph Grausam: „Das Programm ist auf den Lehrplan abgestimmt.“ Themen, die bearbeitet wurden, sind demnach „Wiese, Wasser, Wald und Hecke sowie Bildungsinhalte zur nachhaltigen Entwicklung. Das deckt sich mit den Naturparkinteressen.“

Der Ranger nimmt die Klassen mit in die Natur, schult und weckt Interesse. Vorgegeben ist eine Veranstaltung pro Jahrgangsstufe. Im Fall Furth im Wald hat Grausam aber jede Klasse einmal mit in die Natur genommen. Zusätzlich gibt es auch Schulungseinheiten für die Lehrerschaft. „Es funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagt Meindl folgerichtig. Die Hoffnung ist, und das zeigen auch erste Erkenntnisse, dass die kleinsten Mitglieder unserer Gesellschaft sensibilisiert werden, nachhaltig für die Zukunft zu handeln. „Wenn die Kinder lernen, ihre Heimat zu schützen, erzählen sie das Erlebte zuhause und können vielleicht auch Mama und Papa zum Nachdenken anregen“, findet Meindl. Abgeschlossen ist das Projekt mit der Verleihung der Urkunde übrigens noch nicht.

Die nächsten fünf Jahre finden verpflichtende gemeinsame Veranstaltungen statt, in jedem Schuljahr einmal mit jeder Jahrgangsstufe. Das freut auch Furths 3. Bürgermeister Franz Former: „Wenn eine Stadt wie die unsere den Wald im Namen trägt, dann freut uns diese Auszeichnung natürlich besonders.“

Grundschule Furth im Wald: Ein buntes Schulfest



Er verwies auf ein geflügeltes Wort unserer Tage: „Die Natur braucht uns nicht, wir aber brauchen die Natur.“

Mit vielen unterschiedlichen Spielen, Speisen und Getränken, für die der Elternbeirat verantwortlich zeichnete, wurde bis in die frühen Nachmittag ein buntes Fest gefeiert. „Die Einnahmen gehen natürlich an Schulprojekte“, sagte Elternbeiratsvorsitzender Thomas Schell.

50 Jahre Naturpark



Am 13. Juni 1973 schlossen sich die Naturparkvereine Vorderer Bayerischer Wald, Cham, Bad Kötzting Waldmünchen zusammen und gründeten den Dachverband Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Man hat sich folgenden Bereichen verschrieben:

Naturschutz und Landschaftspflege

Erholung und nachhaltiger Tourismus

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Nachhaltige Regionalentwicklung