Umwelt
Freiwillige sammelten 66 Kilogramm Müll

Die Initiative Cleanup-Langquaid hatte mit der Gemeinde zum Frühjahrsputz aufgerufen. Viel Unrat könnte vermieden werden.

25.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:20 Uhr
Viele umweltbewusste Helfer und Helferinnen kamen, um die Landschaft zu säubern. −Foto: Nagel / Cleanup Langquaid

Der Frühling sitzt in den Startlöchern und lockt uns allmählich alle wieder nach draußen. Ein herrlicher Spaziergang bietet so viele kleine Wunder. Schaut man allerdings genauer hin, so blitzen zwischen Blümchen und Pflänzchen auch andere Dinge: Müll. Die seit über zwei Jahren aktive Initiative Cleanup-Langquaid hatte in Kooperation mit der Gemeinde zum Frühjahrsputz aufgerufen, wird der MZ berichtet. Eingeladen waren wie bei jedem monatlichen Treffen am 3. Samstag alle, die sich gerne für eine saubere Umwelt einsetzen möchten. Gekommen waren 26 Personen verschiedenster Altersgruppen, unter anderem von Vereinen wie dem Frauenbund, TSV, Jugendchor und Jugendverein. Über drei Kilogramm Altglas sowie drei Kilogramm an Pfandflaschen wurden eingesammelt und konnten im Anschluss der ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden.

Daneben fanden die Ehrenamtlichen unzählige Scherben, die durch zerschlagene Flaschen im Gleisbett des Bahnhofs gelandet sind. Für die Pfoten unserer Haustiere, insbesondere Katzen oder Wildtiere, stellen diese Hinterlassenschaften ein großes Verletzungsrisiko dar. Ein bedenklicher Fund waren 10 Stück Ampullen Tramadolor Inkjet. Es handelt sich dabei um ein zentralwirksames Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide. Überdies wurden 104 Eislöffel aus dem Pflanzgitter vor der Eisdiele gesammelt. Insgesamt kamen bei dieser sehr erfolgreichen und gelungenen Aktion bei herrlichem Sonnenschein 66 Kilogramm Müll zusammen. Darunter ein Ölkanister, ein Schlauch eines Reifens, Corona-Tests, Lippenstift, Socken, Schuhe, Mund-Nasen-Masken sowie der übliche Plastikmüll. Das weltweit häufigste Abfallprodukt, der Zigarettenstummel, hatte auch hier die Nase vorn. Circa 2500 Stück wurden in Sisyphusarbeit aufgesammelt, die durch ihre bis zu 7000 enthaltenen Chemikalien nun keine Schadstoffe mehr an die Böden abgeben. Eine Studie der TU Berlin zeigt auf, dass 50 Prozent des in den Filtern enthaltenen Nikotin bereits in nicht einmal 30 Minuten herausgelöst werden kann und ein Stummel bis zu 1000 Liter Wasser verseuchen kann. Zigarettenstummel gehören ausschließlich in den Restmüll. Sie können in Taschenaschern gesammelt werden, die kostenlos bei den Cleanups sowie bei der Initiative erhältlich sind.

Bei Nutzung der öffentlichen Abfalleimer beziehungsweise einem bewusst nachhaltigen Leben mit reduziertem Plastikkonsum könnte sehr viel Unrat vermieden werden. Durch den eigenen Mehrwegbecher kann der nur kurzzeitig genutzte To-Go-Becher vermieden werden, von denen nur in Deutschland pro Stunde circa 320.000 Stück verbraucht werden. Durch Verwendung eigener Beutel oder einer Brotdose kann darüber hinaus die Brötchentüte beim Bäcker eingespart werden. Obst und Gemüse gibt es vielfach unverpackt im Supermarkt oder 14-tägig beim Bauernmarkt. Viele kleine Schritte, die in der Summe große Veränderungen bewirken können. Auch für Aufklärung über Alternativen zu Plastik setzen ich die Umweltaktivisten von Cleanup Langquaid ein. Wer sich gerne an zukünftigen Sammlungen beteiligen möchte, kann der Facebook-Gruppe der Initiative beitreten.