Allein für die Oberpfalz werden 130 offene Stellen für Sozialpädagogen genannt. Auch zahlreiche Träger der Sozialen Arbeit weisen bereits seit geraumer Zeit darauf hin, dass es immer schwieriger sei, geeignetes Personal zu finden. Zudem steht eine Pensionierungswelle an, die die Lage weiter verschärfen könnte.
Offene Stellen in der Oberpfalz finden sich derzeit z.B. in der Schulsozialarbeit, in der psychosozialen Beratung oder in der stationären Jugendhilfe. „Das heißt, dass Kindern in der Schule eine Ansprechperson bei Sorgen oder Problemen fehlt, es für Menschen in schwierigen Lebenslagen weniger Beratungsmöglichkeiten gibt oder Plätze für Kinder in Heimeinrichtungen nicht besetzt werden können“, erläutert Eylert-Schwarz. Dies stelle gerade in dieser Zeit ein Problem dar. Denn wer akut unter psychischen oder finanziellen Folgen der Pandemie leidet, kann nicht lange auf ein Unterstützungsangebot warten“, mahnt der Regensburger Wissenschaftler
Die HSD reagiert mit einem Ausbau der Studien- und Weiterbildungsangebote im Bereich der Sozialen Arbeit. „Wir möchten damit einen Beitrag zur qualitativen und quantitativen Stärkung des Sozial- und Gesundheitswesens in der Region leisten“, betont Prof. Dr. Fabian Karsch, Studiendekan für die Bachelorstudiengänge Soziale Arbeit sowie Medizinpädagogik. Im kommenden Jahr geht der neue Studiengang Soziale Arbeit an den Start, der sich sowohl an Fachkräfte wie Erzieherinnen und Erzieher aber auch an Neueinsteiger im sozialpädagogischen Bereich richtet. „Zudem entwickeln wir derzeit einen Zertifikatskurs ‚Kommunikation und Beratung‘, der gerade in der jetzigen Situation Fachkräften das notwendige Handwerkszeug vermittelt“, führt Karsch weiter aus. Der Start des virtuellen Kurses ist ab Januar 2022 geplant. Infos: www.hs-doepfer.de/studium/ba-soziale-arbeit.