Städtebau
Neues Gesicht für die Puricellistraße

In wenigen Wochen werden das Parkhaus und ein Teil der früheren Eckert-Schule in Regensburg abgerissen. Damit ist der Weg frei für 100 neue Wohnungen.

06.02.2014 | Stand 16.09.2023, 7:24 Uhr
Gertrud Baumgartl

Mit dieser Wohnanlage wollen die Eckert-Schulen der Puricellistraße ein neues Gesicht geben.Animation: Architektur-Büro Wittmann

„Es ist eine Aufwertung des ganzen Viertels“, ist Michael Weinelt überzeugt. Bei den Eckert-Schulen ist er im Vorstand für die Bereiche Controlling und Immobilienbesitz zuständig. Bis September 2015 sollen unter Eckert-Regie anstelle des alten Parkhauses und eines Teils der ehemaligen Schulgebäude in der Puricellistraße 98 neue Wohnungen entstehen. Bezugsfertig sind sie bis spätestens Frühjahr 2016. Für Weinelt ist das Parkhaus mit seinem Beton-Charme aus den 70er Jahren nur noch ein Schandfleck und vor allen Dingen unrentabel: Es wurde zu wenig genutzt.

„Keine Parkplatznot“

„Wir haben immer wieder Zählungen gemacht. Von den 300 Stellplätzen, die hier vorhanden sind, waren höchstens 40 bis 50 besetzt“, sagt Weinelt, „und das fast ausschließlich von unseren Mietern. Würde das Parkhaus im Stadtzentrum stehen, hätten wir es natürlich behalten.“ Dass nun eine Parkplatznot im Stadtwesten ausbricht, wie einige Anwohner befürchten, entbehrt für ihn jeder Grundlage. „Natürlich erfüllen wir die Anforderungen der Stadt nach Stellplätzen.“ Außerdem, so sein Argument: „Infineon hat eigene Parkplätze, E.ON auch und die Sparkasse ebenfalls.“

Anton Sedlmeier vom Amt für Stadtentwicklung kann nur bestätigen, dass die Eckert-Schulen alle Anforderungen erfüllt haben: „Die Parkplätze, die jetzt wegfallen, werden an anderer Stelle wieder neu geschaffen, sagt er auf Nachfrage der MZ. Damit sei die Stadtverwaltung ihren Pflichten nachgekommen. Dass es in Zukunft vielleicht nicht mehr so komfortabel bei der Parkplatzsuche zugeht, ist nicht Sache der Stadt, argumentiert Sedlmeier sinngemäß.

Noch bis in die 80er Jahre hatten die Eckert-Schulen ihren Sitz in der Puricellistraße. Dann verlagerte man die Schulen nach Regenstauf. Nur in ganz dringenden Fällen wurde ein Teil der Schulgebäude für den Unterricht in Anspruch genommen. Der Löwenanteil der Immobilien wurde mehrmals umgebaut und anderweitig genutzt. So kamen ein Reisebüro in dem Gebäudekomplex unter, mehrere Arztpraxen, ein Tanzverein und ein Asia-Laden. Sie haben auch künftig hier ihren Platz.

Provisorischer Schotter-Parkplatz

Die eigenen Mieter sind jedenfalls gut mit Parkplätzen versorgt, erklärt Michael Weinelt. Bis der neue Gebäudekomplex steht, wird ein Schotterparkplatz mit 100 Stellplätzen als Provisorium angelegt. Er dient vor allen den Bewohnern der bereits bestehenden Apartment-Anlage in Eckert-Besitz. „Allerdings haben die meisten Mieter der 150 Wohnungen kein Auto“, weiß der Immobilien-Spezialist. Wenn die ganze Wohnanlage fertiggestellt ist, können die Mieter in zwei neu gebauten Tiefgaragen parken. „Die sind so groß, dass sie für alle reichen“, versichert Weinelt.

Mit der „in die Jahre gekommenen Straße“, wie er sie bezeichnet, wird es nun rasch vorangehen. Die Abbruchgenehmigung für das alte Parkhaus liegt bereits vor. Und auch die Baugenehmigung für die neuen „ganz klassischen Wohngebäude“ müssten in den nächsten beiden Wochen eintreffen. Die 98 neuen Wohnungen sollen dabei unterschiedlich groß ausfallen: Die Palette reicht von Ein-Zimmer-Apartments bis zur Vier-Zimmer-Wohnung. Die Wohnungen sollen ausschließlich vermietet werden.

Der Abriss des alten Parkhauses wird im Übrigen unspektakulär vor sich gehen: Ein Bagger soll Stück für Stück vom Beton abzwicken. Abhängig von der Witterung, kann das bis zu zwei Monate in Anspruch nehmen.