Fernsehen
Die Wildholz-Möbel sind filmreif

Der „Schmidt Max“ aus der BR-Serie Freizeit dreht in Furth im Wald. Bei Bernhard Stöberl lernt er wie man einen Stuhl aus Wildholz baut.

06.02.2014 | Stand 16.09.2023, 7:24 Uhr
Monika Kammermeier

Das BR-Fernsehteam mit Schmidt Max (links) und Bernhard Stöberl im Vordergrund. Foto: kmo

Funny-frisch-Ikone war er 2006. Hier kennt ihn jeder beim Namen durch die BR-Sendereihe „Freizeit“. Er stellt sich nah her und sagt: „I bin der Schmidt Max und des is wichtig, ned umkehrt!“ Er also und sein sechs-köpfiges Fernsehteam vom Bayerischen Rundfunk drehen derzeit im Wildgarten mit Bernhard Stöberl wie man einen Stuhl aus Wildholz baut.

„Schmidt Max macht einen Wildholz-Möbelkurs“ heißt der Titel der Sendereihe „Freizeit“, die am Sonntag, den 23. Februar um 21.15 Uhr ausgestrahlt wird. Sie filmen vier Tage lang, vom Dienstag bis Freitag, im Wildgarten, im Wald und in Bernhard Stöberls Werkstatt, für 45 Minuten Sendezeit.

Stöberl lernte ursprünglich Elektriker, machte anschließend die Gesellenprüfung zum Gärtner und arbeitet seit über zehn Jahren im Wildgarten und gibt dort Kurse zum Bau der Naturholzmöbel. Seit seinem ersten Kurs in Österreich sammelt er hier Wurzeln, Totholz, knorriges Astmaterial und fertigt daraus sehr individuelle und besondere Möbel. Er verarbeitet auch Flechtwerk, Fell, Glassteine oder Perlen und schafft damit Werke, die etwas sehr Kunstvolles, Uriges haben und zugleich einen Hauch indianische Mystik.

Der gelbe Anorak strahlt

Es ist nasskalt, hat keine Sonne und es hat nicht mehr als 0 Grad. Das einzig Strahlende ist der gelbe Anorak vom Schmidt Max und die Freundlichkeit der BR-Profi-Crew. Sie arbeiten hochkonzentriert, schnell und effektiv und schenken einem trotzdem ein kurzes Lächeln oder brauchbare Infos. Regisseur Andrè Goerschel gibt klar und kapp seine Anweisungen: „Licht daher – ihr da hin – Kamera läuft.“ Alle sind still, jeder weiß, was zu tun ist. Bernhard Stöberl und der Moderator sprechen ihren Text nach Drehbuch. Stöberl: „...So ein Kurs kostet 260 Euro, nach drei Tagen hat man einen fertigen Stuhl – wer keine Zeit für einen Kurs hat, kann sich ein Möbel auch machen lassen....“

Alle stehen mit dem Kamerateam in der verschneiten Wiese und rühren sich nicht, nur die Nasen laufen. Wie ein Baby trägt Brigitte Heming die schwere Kamera. Sie wiegt 13 Kilo. Ihr Gewicht wird über einen Metallbügel mit Zugseil und einem um den Leib gegurteten Gestell am Körper ausgeglichen.

Jede Einstellung dreimal

Jede Filmeinstellung wird dreimal gedreht. „Sehr anstrengend ist es, nicht in die Kamera zu schauen und nicht zu blinzeln“, sagt Stöberl. Er ist blass und sagt, dass das stundenlange Filmen sehr kraftraubend sei, aber total viel Spaß mache. Einen Dreh hatten sie im Leminger Wäldchen, beim Wildholzsuchen, eine Einstellung dokumentiert den Möbelbau und dann filmen sie noch verschiedene Szenen im Wildgarten und der Unterwasserstation.

Obwohl es kaum ein Zeitfenster für die Presse gibt, ist das BR-Team aufmerksam, liest einem einen Wunsch schon mal von der Mimik ab und bietet die nötigen Informationen, oder setzt sich schnell für ein Foto zusammen.

Vom Max Schmidt sagt Bernhard Stöberl: „Des ist ein supernetter Typ, total in Ordnung!“ Der bei München aufgewachsene 46-jährige moderiert seit 2003 die BR-Sendung „Freizeit“. Mit seinem schelmischen Humor, der bayerischen Mundart und den Themen in der Sendereihe „Freizeit“ die 14-tägig ausgestrahlt wird, begeistert er regelmäßig etwa eine halbe Million Zuschauer.

Schmidt Max: „I mog des“

Wie er mit dem Stuhlbau zurecht komme, lautet meine Frage. Er sagt: „I mog des, wenn ma sich mit der Natur so auseinandersetzt, wie des der Bernhard tut.“ Er selbst habe eine Modellbauwerkstatt, der Opa war schon Elektriker. Selber machen, das erde. Als Kontrast zur Filmarbeit sei das Handwerk super, „da hast was in der Hand, und wenn es Holz ist, ist es gleich zweimal so gut“. Mit dem Schmidt Max und Bernhard Stöberl haben sich zwei Urgesteine getroffen. Ein Film mit zwei gut geerdeten Typen ist im Further Wildgarten bestens verortet.

Informationen in Kürze

Schmidt Max vom Bayerischen Rundfunk filmt für die Sendereihe „Freizeit“ im Wildgarten mit Bernhard Stöberl. Die Sendung „Schmidt Max macht einen Wildholzmöbelkurs“ der Sendereihe „Freizeit“ wird am 23. Februar um 21.15 Uhr ausgestrahlt.

Schmidt Max (46) moderiert „Freizeit“ seit 2003. Er ist in Ottobrunn bei München aufgewachsen, interessiert sich seit seiner Kindheit für das Handwerk und hat selbst eine Modellbauwerkstatt (Städtemodelle). Neben der Moderation ist er Filmschauspieler zum Beispiel für den ZDF-Krimi Hattinger- Der Chiemsee-Krimi und Werbefilm-Producer.

Bernhard Stöberl (53) ist gelernter Elektriker und Gärtner. Er arbeitet als Gärtner und seit über zehn Jahren auch im Wildgarten und gibt Wildholzmöbelkurse.

Seine Möbel sind extravagante Kunstwerke mit einem Hauch indianischer Mystik. 2012 war ein BR-Fernsehteam bei ihm in E-schlkam für einen Beitrag mit ihm in „Wir in Bayern.“