Regensburg
Regensburg: Strompreis wird wohl steigen

Zwei Bundestagsabgeordnete klärten in einem Gespräch in Regensburg über den Energiemarkt auf. Auch die REWAG kam zu Wort.

29.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:06 Uhr
Theo Wolter
Bei einer Diskussionsveranstaltung in Regensburg zeichnete sich ab: Der Strom wird wohl teurer werden. −Foto: Sina Schuldt/dpa

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Carolin Wagner lud am Montagabend zu einem Fachgespräch über Energiekosten ins Gewerkschaftshaus in der Richard-Wagner-Straße ein. Die klimapolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Nina Scheer war per Zoom zugeschaltet.

Nina Scheer sprach in ihrem Vortrag über den Energiemarkt und über die Energiepolitik der Bundesregierung. Sie machte klar, dass die Preiskrise von den fossilen Energiemärkten stamme. Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien habe damit nichts zu tun. Sie erklärte außerdem, dass der Preisanstieg der letzten Wochen keine Reaktion auf eine Verknappung von Rohstoffen sei. Die Märkte reagierten lediglich auf die Ankündigung und die hohe Wahrscheinlichkeit einer baldigen Verknappung.

Auch ein mögliches Energie-Embargo gegen Russland kam zur Sprache: „Wir halten es nicht für verantwortbar, weil einfach die Abhängigkeiten zu groß sind“, so Scheer. Deutschland sei zu 55 Prozent von russischem Gas abhängig, zudem würde ein solches Embargo am Kriegsverlauf wohl nichts ändern, so Scheer. Auch ein Stopp der russischen Energielieferungen sei nicht auszuschließen. Russland fordert die Bezahlung von Gas-Rechnungen in Rubel. Die G7-Staaten haben dies abgelehnt. Aufgrund des Ukraine-Krieges sei die Entwicklung der Energieversorgung und der Preise noch nicht vorauszusagen. Eine sinnvolle langfristige Strategie sei es, so schnell wie möglich die Abhängigkeit von fossilen Energien abzubauen.

Martin Gottschalk von der Rewag sagte, mittelfristig würde sich eine Preiserhöhung auch für Bestandskunden nicht vermeiden lassen, in welcher Dimension sei noch unklar. „Wir werden einen Sprung sehen in dem Jahr, der hoffentlich nicht so groß sein wird.“ Eine Verteuerung von Strom und Gas würde es bei der REWAG und auch bei den anderen Versorgern geben. Konkrete Preise wollte Gottschalk aber nicht nennen, diese seien nämlich unmöglich vorauszusagen. (mtw)