Vernissage von „Ahoj 2022“
Der Kunstherbst hat in Neunburg Einzug gehalten

20.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:36 Uhr
Ralf Gohlke

Die Künstlerin Brigitta Weigl (mit Lampe) erläuterte, welche Inspiration sie aus den verschiedenen Materialien erhalten habe.

Die Vernissage zur internationalen Kunstausstellung „Ahoj 2022“ wurde zu einer Premiere der besonderen Art. Erstmals durften Besucher das neue Foyer des Erweiterungsbaues des Rathauses besuchen. Der Vorsitzende, Peter Wunder, bedankte sich dafür besonders beim Hausherrn, Bürgermeister Martin Birner.

Ein kleiner Wermutstropfen ergab sich dadurch, dass die sogenannten Galerieleisten, zum Aufhängen der Bilder, noch nicht komplett montiert waren, so dass weniger Kunstwerke, als ursprünglich geplant, dort präsentiert werden konnten.

Bei der Premiere jährte sich der Auftakt zum Kunstherbst des Kunstvereins „Unverdorben“ zum zehnten Mal. Musikalisch eröffnete der Pianist Valentin Lennert die Kultursaison in der Pfalzgrafenstadt. Peter Wunder hieß zwei der vier ausstellenden Künstlerinnen sowie die Leiterinnen der Gregor-von-Scherr-Realschule Diana Schmidberger und der Kunstschule in Klatovy Jarmila Štepánková willkommen.

Partnerschaft intensivieren

Wunder ließ kurz die Arbeit des Kunstvereins Revue passieren, die sich in ihrer Qualität und Vielfalt hinter größeren Städten nicht zu verstecken brauche. Er kündigte eine noch intensivere Partnerschaft und Zusammenarbeit mit den Kunstakademien in Prag, Pilsen und Klatovy an, für die gerade intensive Gespräche geführt würden. Der Titel der Ausstellung heuer stehe unter dem Motto „Stadt, Land. Kunst“.

Bürgermeister Martin Birner stellte heraus, dass die Stadt stolz sei, das Rathaus zum Jubiläum des Kunstvereins in dieser Form präsentieren zu können. Dies sei ihm wichtig gewesen. Er sei dankbar für das Engagement des Vereins, dass schon viele internationale Freundschaften begründet und einem interessierten Publikum immer wieder hochrangige Konzerte und tolle Ausstellungen beschert habe. Birner würdigte zudem, dass Leerstände mit einbezogen wurden, die daraufhin sogar Käufer gefunden hätten.

Der Bürgermeister ließ einen der Gründer, Martin Schmid, nicht unerwähnt. Eine öfter im Stadtrat gestellte Frage „Braucht's das?“ werde positiv von der Vielzahl zufriedener Gäste belegt, welche die Veranstaltungen besuchten.

Applaus für die Werke

Die heuer beteiligten Künstlerinnen stellte Karl Stumpfi in detaillierten Darstellungen ihres Lebens und ihrer künstlerischen Arbeit vor. Bedauerlicherweise konnten Barbara Novorodá und Krystina Nejedlá Bujárková aus Prag wegen anderer, terminlicher Verpflichtungen nicht an der Vernissage teilnehmen. Dafür erhielten Gerda Pamler aus München und Brigitta Weigl aus Maxhütte-Haidhof großen Applaus für ihre Werke.

Die Werke fanden sich nicht nur im Foyer, sondern auch in den Schaufenstern einiger Geschäfte in der Hauptstraße sowie in der Spitalkirche und der Fronfeste. Dort vorbei führte der Weg der Besucher bei der inzwischen traditionellen „Kunstprozession“. Unter anderem an der Burgmauer waren erstmals drei großflächige Werke von Brigitta Weigl zusehen. Sie hatte auch den Altar in der Spitalkirche in besonderer Weise gestaltet.

In der Fronfeste befindet sich die Mehrzahl der Kunstwerke, darunter auch die meisten Arbeiten der Schüler beider Schulen. Realschuldirektorin Diana Schmidberger hatte darauf hingewiesen, dass die Werke heuer nicht von der Kunst-, sondern der Technikklasse gefertigt worden waren.

Einen besonderen Rahmen nimmt in diesem Jahr die Ausstellung im 1. Obergeschoss der Fronfeste ein. Dort sind großflächig zehn Jahre Kunstverein dokumentiert. Die Kunstausstellung kann bis 30. Oktober jeden Sonntag, von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden.