Lange haben Planer, Stadträte, Behörden und vor allem die Bürgerinnen und Bürger an Maßnahmen und Konzepten für die Umgestaltung des Stadtparks getüftelt. Nun kommt die Umsetzungsphase in Sicht. Aus einer Fülle von Ideen haben sich zwölf Vorschläge herauskristallisiert, über die die Schwandorfer bis 31. Oktober per Online-Voting abstimmen können. Das Projekt mit den meisten Stimmen soll bevorzugt realisiert werden.
Die Vorschläge, die nun zur Abstimmung stehen, sind Ergebnis eines Prozesses, an dem die Schwandorfer maßgeblich beteiligt waren. Moderiert vom Planungsbüro „Die Stadtentwickler“, gab es seit Mai nicht nur eine „Rallye“ zum Entdecken des Stadtparks, sondern auch eine Online-Umfrage, bei der mehr als 300 Bürgerinnen und Bürger ihreIdeen einbrachten. Die Anregungen und das Rahmenkonzept des Wasserwirtschaftsamts Weiden für den Umbau der Naab wurden anschließend noch mit verschiedenen Schwandorfer Gruppierungen, Vereinen und Interessenverbänden ausführlich diskutiert.
Nun steht laut Annegret Michler vom Büro „Die Stadtentwickler“ ein Paket von zwölf Einzelmaßnahmen zur Wahl, bei dem die Schwandorfer ihre ganz persönlichen Schwerpunkte setzen können. Die Maßnahme mit den meisten Stimmen bzw. der höchsten Punktzahl soll laut Michler „priorisiert umgesetzt werden“.
Zwölf Vorschläge stehen zur Abstimmung
- Eine Naab-Terrasse und Treppenanlage am Fuß der Kleinen Naabbrücke, gegenüber der Schuierer-Mühle.
- Die Anlage einer Kajakstrecke am Schuierer-Wehr.
- Die Instandsetzung der Wasserräder am Tivoli-Wehr.
- Uferzugänge und Badebereiche.
- Stege und Wegeverbindungen an den verschiedenen Naab-Armen.
- Ein „Wasserspielplatz im Stadtpark, ergänzt zum neuen Gewässerlauf der ökologischen Durchgängigkeit“. Bei dieser Variante würde nach Angaben Michlers Wasser aus der Naab für eine gewässernahe Spiellandschaft umgeleitet.
- Ein Wasserspielplatz mit neuem Bachlauf durch den gesamten Stadtpark. Als Alternative zu einer gewässernahen Spiellandschaft könnte ein Bachlauf als Spielgelände auch eigens geschaffen werden.
- Eine Kneipp-Anlage im Stadtpark.
- Die Neugestaltung der Ufermauer.
- Ein Barfußweg.
- Eine Steganlage von der Naab-Terrasse mit einem Fußgängerüberweg von der Fronberger Straße in die Wöhrvorstadt.
- Ein Naturpädagogischer Lehrpfad.
Aus dem Maßnahmenpaket gestrichenwurde fürs Erste das wohl spektakulärste Projekt, das das Wasserwirtschaftsamt in seinem Gesamtkonzept skizziert hatte – eine Surferwelle an der Storchennaab. Das Vorhaben scheitert wohl an ungeklärten Haftungsfragen, vor allem aber deshalb, weil der Seitenarm des Flusses einfach nicht genug Wasser führt. Mit dem Vorschlag des Kanuclubs Schwandorf, das Schuierer-Wehr in eine Kajakstrecke umzubauen, bleibt aber eine andere sportliche Nutzung im Rennen.
Auch eine Anregung des Bund Naturschutz wurde in die Liste aufgenommen. Die vorgeschlagene Sonnenterrasse an der Kleinen Naabbrücke könnte nämlich über eine Steganlage mit dem Naabufer an der Fronberger Straße verbunden werden. Von dort ginge es über eine Fußgängerbrücke auf die gegenüber liegende Naabseite, zur Schwandorfer Wöhrvorstadt. Vor Jahren hatte die Schwandorfer SPD im Zusammenhang mit der Bewerbung um eine Landesgartenschau einenähnlichen Vorschlaggemacht. Die Behelfsbrücke, die im Zuge des Neubaus der beiden großen Naabbrücken errichtet werden muss, solle einfach erhalten bleiben, regten die Sozialdemokraten bereits 2016 an. Jetzt wird die Idee möglicherweise umgesetzt.
So funktioniert die Online-Abstimmung
Beim Online-Voting können alle Schwandorferinnen und Schwandorfer Punkte für ihre Lieblingsprojekte vergeben. Das Online-Voting ist unterhttps://umfrage-schwandorf.netlify.appabrufbar. Eine Abstimmung ist bis zum 31. Oktober möglich. Nach der Auswertung und einer letzten Diskussion im Schwandorfer Stadtrat soll der neue Stadtpark ab dem Frühjahr 2022 Gestalt annehmen. Weiterführende Informationen zur Umgestaltung des Stadtparks gibt es unterhttps://www.meinenaaberholung.de.
An der Nordseite der Kleinen Naabbrücke soll eine Terrasse entstehen. Diese könnte über eine Steganlage mit dem Naabufer an der Fronberger Straße und von dort durch eine Fußgängerbrücke mit der Wöhrvorstadt (re.) verbunden werden. -Foto: Hubert Heinzl