Kreistag
Sechs Ideen für den Landkreis Schwandorf

Die „Zukunftsstrategie Z+“ zeigt Perspektiven für die Region auf. Die Studie zählt dabei auf innere Werte und Stärken.

01.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:10 Uhr
Reinhold Willfurth
Eine der von den Autoren der Studie vorgeschlagenen Maßnahmen ist die stärkere Forcierung von Flusslandschaften wie der Naab (Archivfoto) in die touristische Infrastruktur des Landkreises Schwandorf. −Foto: Hubert Heinzl

Mehr Kreativität, gemeinsames Handeln, Versorgungssicherheit und nachhaltige Mobilität sollen zu mehr Lebensqualität führen: Das ist das Ziel der „Zukunftsstrategie Z+“ für den Landkreis Schwandorf. Das 67 Seiten starke Papier wurde jetzt den Kreisräten vorgestellt.

Im November 2019 in Auftrag gegeben, wurde das Konzept durch das Projektteam der Stadtplaner von „UmbauStadt“ aus Weimar im Ausschuss für Kreisentwicklung, Umweltschutz, Touristik, Sport und Kultur (KUTA) präsentiert. Sechs Ziele sind darin erwähnt, die den Landkreis Schwandorf in den nächsten Jahren vorwärts bringen sollen. Nicht, dass es dafür bereits erfolgreiche Beispiele gebe. Doch die Ziele stehen unter dem Motto „Ein Mehr an...“.

Kommunen sollen besser kooperieren

Weniger Kirchturmdenken, dafür „ein Mehr an“ Kooperationen zwischen Gemeinden sehen die Planer als eines der sechs großen Ziele. Vor allem bei der Planung von Bau- und Gewerbegebieten könnten boden- und ressourcenschonende Synergien entstehen. Dass Kooperationsmodelle funktionieren, zeigten laut Studie die Beispiele Städtedreieck und die ILE Schwarzach-Regen.

Unter dem Stichwort „Lebensqualität und Versorgungssicherheit“ schlagen die Planer die Förderung von „leistbarem und bedürfnisgerechtem Wohnraum“ und neuen Wohnformen wie dem Projekt „9Bürger“ in Neunburg vor. Beim Schließen von Versorgungslücken solle ein Augenmerk auf regionale Produkte gerichtet werden. Innovative Betriebe, junge Unternehmen und neue Arbeitsformen stehen im Fokus beim Ziel „Kreativität, Innovation und Tatkraft“. Vor allem junge Leute sollen gefördert werden. Ein gutes Beispiel sehen die Planer im Projekt „Werkbank 2.0“ des Jugendtreffs Schwandorf. Dabei können Kinder und Jugendliche ungezwungen mit Handwerk und Technik Kontakt aufnehmen.

Verträglicher Übergang zur Öko-Landwirtschaft

Mit lokalen Klimaschutz-Maßnahmen, einem verträglichen Übergang zur ökologischen Landwirtschaft und dem Fokus auf regionale Besonderheiten intakter Natur sehen die Autoren ein „Mehr an bewusst genutztem Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen“ im Landkreis Schwandorf. Davon sollen erholungssuchende Einwohner ebenso profitieren wie Genießer von sanftem Tourismus. Ein Naturpark-Infozentrum auf dem Reichenstein bei Stadlern könnte als Anlauf- und Koordinationsort für die Vermittlungsarbeit dienen.

Der gesamte Landkreis soll künftig mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein, heißt es unter dem Ziel „Nachhaltige Mobilität“. Das Potenzial der Bahn für den Güterverkehr soll untersucht und Bahnhöfe zu attraktiven baulichen Visitenkarten für die jeweiligen Kommunen mit den vielfältigsten Angeboten von der Gastronomie bis zu Kunstaktionen werden.

„Ein Mehr an lokal verankerten Kultur- und Tourismusangeboten“ soll schließlich Kulturschaffende und Touristiker vernetzen. Die Autoren schlagen vor, das Thema „Wald- und Wasserwelten“ nicht nur auf das Seenland zu beschränken, sondern um die Flusslandschaften in der Region Schwandorf zu erweitern.