Das Investitionsprogramm der Gemeinde Thanstein weist für den Zeitraum 2020 bis 2025 eine Gesamtsumme von rund 12,4 Millionen Euro auf. Davon sind bei einzelnen Maßnahmen Abzüge von bis zu 80 Prozent aus Förderprogrammen möglich, so dass sich die Zahl etwas relativiert. Inhaltlich geht es dabei von der EDV-Ausstattung für das neue Archiv bis zu den Maßnahmen zur Dorferneuerung in Thanstein und in Kiesenberg. Der Ansatz für alle Maßnahmen im Jahr 2022 liegt bei 1 584 000 Euro. Die Breitband-Erschließung für rund 170 Anwesen schlägt dabei mit 631 000 Euro zu Buche, das Projekt wird allerdings mit rund 560 000 Euro gefördert.
Martina Held, Kämmerin der VG Neunburg, erläuterte dem Gemeinderat sowohl das Investitionsprogramm, als auch die Zahlen für den Haushalt 2022. Dieser unterteilt sich bei einem Gesamtvolumen von 3 412 100 Euro in 1 747 000 Euro für den Verwaltungshaushalt und 1 646 350 Euro auf den Vermögenshaushalt. Besonders erwähnte sie die voraussichtlich steigenden Einnahmen aus dem Einkommenssteueranteil, der Gewerbesteuer und bei den Benutzungsgebühren.
Höhere Ausgaben bei den Umlagen
Allerdings waren auch bei den Ausgaben teilweise höhere Ansätze erforderlich. So kalkulierte sie bei der Kreisumlage 432 600 Euro ein. Grund sei nicht der vom Kreistag noch festzulegende Umlagesatz, sondern die gestiegene Steuerkraft innerhalb der Gemeinde. Die um 10 100 Euro höhere Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft begründete sie mit der Zunahme um elf Gemeindebürger. Trotz allgemein steigender Kosten erhöhe sich der Gesamtbetrag der Verwaltungs- und Betriebskosten von 270 000 Euro nur relativ geringfügig gegenüber dem Vorjahr. Besondere Erwähnung fanden die Rücklagen, die zum 31. Dezember 2021 einen Stand von 1 114 107 Euro erreicht hatten. Held begründete dies unter anderem mit einer höheren Zuwendung für das Bürgerhaus und der erneuten Stabilisierungshilfe.
Förderprogramme waren wichtig
Da für 2022 keine Kreditaufnahme und eine ordentliche Darlehenstilgung von 74 900 Euro vorgesehen sei, werde der Schuldenstand zum Jahresende bei 999 656 Euro liegen und damit erstmals wieder unter einer Million. Bürgermeister Walter Schauer verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass es somit gelungen sei, seit 2016 rund 1,4 Millionen Euro Schulden abzubauen und trotzdem in die Zukunft der Gemeinde zu investieren. Dass hohe Förderungen und vor allem die Stabilisierungshilfe dazu einen Beitrag geleistet hätten, hob er besonders hervor. Nachdem keine Kreditaufnahmen erforderlich seien, bedürfe auch dieser Haushalt wiederum keiner gesonderten Genehmigung durch die Rechtsaufsichtsbehörde und trete mit dem positiven Beschluss sofort in Kraft. Der Gemeinderat segnete das umfangreiche Zahlenwerk einstimmig ab.
Ergänzend zum Investitionsplan teilte der Bürgermeister noch mit, dass der Beginn der Maßnahmen zur Dorferneuerung Kiesenberg für 2023 eingeplant seien. Bereits zugesagt hätten die Regierung der Oberpfalz und der Landkreis Schwandorf die Förderung für das LF 10 der Feuerwehr Thanstein. Der Feuerwehrverein werde sich mit 10 000 Euro beteiligen.