Zweiter als Kontrahent
Überraschung im Visier: Fortunas Lauf soll gegen Eichstätt nicht enden

11.04.2024 | Stand 11.04.2024, 19:15 Uhr
Markus Schmautz

Nach eineinhalb Jahren bei der Fortuna, zieht es Liebherr nach der laufenden saison in die USA. Foto: Schmautz

Es läuft derzeit beim Bayernliga-Neuling SV Fortuna Regensburg. Zehn Punkte holten die Grün-Weißen in den vergangenen vier Spielen. Mit nunmehr 36 Zählern ist der Rückstand auf das rettende Ufer bis auf zwei Punkte geschmolzen.

Am Freitag um 18 Uhr gehen die Fortunen mit viel Selbstvertrauen in das Heimspiel gegen den Tabellenzweiten VfB Eichstätt, der nur eine der letzten sechs Partien (1/2/3) für sich entschied. Am Dienstag setzte es eine 0:3-Heimpleite gegen Ingolstadt II. Gegen die Ingolstädter hatte die Fortuna drei Tage vorher wiederum gewonnen. Und das, obwohl erneut Torjäger Ziegler, Keeper Wagner, Sautner, Schmitt und Schmidbauer ausgefallen waren. Das stimmt Fortuna Co-Trainer Arber Morina zuversichtlich: „Trotz der vielen qualitativ hochwertigen Ausfälle sind wir weiterhin wettbewerbsfähig. Darum sind die Ergebnisse der letzten Wochen noch höher anzusiedeln.“

Arber Morina bleibt realistisch

Trotzdem weiß Morina, dass es am Wochenende gegen den Tabellenzweiten schwer wird: „Natürlich hat Eichstätt eine tolle Mannschaft. Und gerade Teams aus dem oberen Tabellendrittel sind nur ganz schwer zu stoppen. Da muss schon alles passen, um für eine Überraschung sorgen zu können.“

Für Überraschungen war zuletzt Abwehrrecke Tom Liebherr zu haben. Er ist über sich hinausgewachsen, und das ist bei einer Körpergröße von 1,99 Meter ganz schön schwer. Nach Bockes-Standards köpfte er sowohl das 1:1 gegen Donaustauf als auch den 1:0-Siegtreffer in Ingolstadt. „Tom ist sehr ehrgeizig und strahlt aktuell bei Standards eine ungeheure Gefährlichkeit aus. Mit seinen zwei Kopfballtoren sorgte er für goldene Zähler.“

Aus dem Allgäu in die Oberpfalz

Liebherr wechselte letzte Saison zur Fortuna. Den gebürtigen Allgäuer zog es in die Oberpfalz. „Meine Freundin Lisa studiert in Regensburg Jura, ich absolvierte ein Fernstudium, arbeite aktuell bei einem Logistikunternehmen in der Region.“ Den Wechsel zu Fortuna hat er nicht bereut: „Hier ist es schwer, sich nicht wohlzufühlen. Das Mannschaftsgefüge ist intakt, auch bei längeren Negativserien gab es keinerlei Streit. Es gibt keine Grüppchenbildung, keine Ausgrenzung. Und genau das zeichnet uns aus.“

Der 25-Jährige verfügt über viel Erfahrung im höherklassigen Amateurfußball. Für den TSV Kottern kickte er in der Bayernliga, für den FC Sonthofen bis zu seinem Wechsel nach Regensburg in der Landesliga Südwest. Natürlich freut sich der Abwehrhüne über seine ersten beiden Saisontore. „Vor der Winterpause waren wir nicht gerade bekannt für unsere Gefährlichkeit bei Standards. Inzwischen verstehen wir es, unseren Größenvorteil zu nutzen. Besser spät als nie“, so Liebherr.

Einjähriges Abenteuer in den USA

Er wird zur neuen Saison nicht mehr im Fortuna-Kader stehen. Liebherr zieht es für ein Jahr nach Atlanta/USA, erhielt an der Point-University ein Fußballstipendium. Dann stehen für ihn Uni-Fußball und BWL im Mittelpunkt. „In Regensburg fühle ich mich sehr wohl. Nach meiner Rückkehr will ich weiterhin hier wohnen und wieder für die Fortuna Fußball spielen.“

Vor Eichstätt hat Tom Liebherr Respekt, aber keine Angst. „Im Fußball ist alles möglich. Vor allem auf unserem kleinen Platz“, sagt er. Im Hinterkopf hat er sicherlich den Glauben an ein weiteres Kopfballtor.