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Bayer auf dem Balkon

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 18:30 Uhr

Eine passende Örtlichkeit für Feiern aller Art zu finden, ist nicht so einfach. Es braucht zweifellos etwas Atmosphärisches. Praktisch muss es sein. Gemütlich natürlich auch. Kostengünstig am besten.

Und natürlich ist auch die Frage der Kapazität entscheidend. Je mehr Leute, umso weniger Locations, wie das neudeutsch heißt, kommen in Frage.

Wie gut, dass es da den Postillon gibt. Das Satireportal hat immer wieder mal Vorschläge parat, die nahe liegen, auf die aber trotzdem erstmal keiner kommt. Groß denken, Ungewöhnliches suchen: Das gilt auch für Bayer Leverkusen demnächst. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass am Samstag nach einem Heimsieg gegen Bremen mit der Suche nach einer geeigneten Örtlichkeit für die Meisterfeier begonnen werden muss. Etwas Einmaliges sollte es sein.

Der Postillon hat die naheliegende Möglichkeit ins Gespräch gebracht, den Münchner Rathausbalkon zu nutzen. Klar, das ist einleuchtend: Das hätte Tradition. Und die in den vergangenen Jahren dauerbelegte Location ist jetzt verwaist. Wer Bayer als Preußen sieht, der soll doch bitte nicht so kleinlich sein – nur wegen diesem „n“, das hintendran fehlt.

Hervorragend ist auch die Idee, am Feiergewand festzuhalten: Sich an Leverkusener Profis in Lederhosen und Trachtenwesten zu stören, hieße das Oktoberfest zu torpedieren. Vogelwilder, als dort irgendwelche „Preißn“, Japaner und Amerikaner herumlaufen, kann es gar nicht werden. Und das stört auch niemanden. Außerdem hat der designierte deutsche Fußballmeister ja auch noch einen Xabi Alonso in seinen Reihen: Der in allen Belangen geschätzte Coach verpasst seinen Profis einen Kurs in Balkon-Etikette – und fertig.

Vielleicht sollte die Stadt München – welche Kommune sucht nicht nach Einnahmequellen? – sich bewusst sein, welches Juwel sie da hat. Warum den Rathausbalkon nicht offensiv als Meisterparty-Örtlichkeit öffentlich ausschreiben. Nur, falls die Bayern doch etwas länger schwächeln sollten.