Endlich wieder zuhause: Nach den ersten Auswärtsspielen als deutscher Futsal-Meister mit Sieg (9:2 bei Abstiegskandidat St. Pauli) und Niederlage (5:6 bei Titelfavorit Weilimdorf) erwartet der SSV Jahn 1889 Regensburg mit MCH Bielefeld am Samstag einen ambitionierten Gegner, der zum Start vier Punkte holte.
Die Regensburger haben ihre Anfangszeit auf 17 Uhr angepasst – wie diesen Samstag, um auch Jahn-Fußballfans die Chance zu eröffnen, das Spiel zu besuchen. „Und billiger kommt man mit Ticketnachweis dann auch noch bei uns rein“, erzählt Teammanager Florian Roth von einer der Aktionen, mit denen die Regensburger Werbung für den immer noch unterbesuchten Futsal machen.
Zur Stammhalle ist inzwischen die Clermont-Ferrand-Halle (direkt an der A93, Ausfahrt West) geworden: Mit Ausnahme der Partie gegen den Hamburger SV, die am 22.Oktober in der Tangrintelhalle in Hemau ausgetragen wird, finden dort alle anderen acht Heimspiele bis zum 9. März statt.
Kurzer Rücktritt vom Rücktritt
Sportlich steckt der deutsche Futsal-Meister im Umbruch. „Einige Verletzungen und schulische Gründe“ – so Roth – sorgen zudem dafür, dass die Jahn-Futsaler im Laufe des Herbstes den doch recht dünnen Kader um zwei Spieler aufstocken werden. Der eine oder andere könnte auch kurzzeitig zurückkehren – so wie diesen Samstag der Portugiese Simao. „Er wird mal kurz von seinem Rücktritt zurücktreten“, sagt Roth.
Ansonsten wuchern die 1889er, die mittlerweile fünf Nachwuchsteams unterhalten, mit ihrem Pfund der Jugend-Ausbildung, das bislang so sonst niemand hatte. „Mit den U-19-Stützpunkten wird das zunehmen“, glaubt Roth, in dessen Team mit den beiden 18-jährigen Maxi Berg und Jakob Klier am Samstag wieder zwei Youngster dabei sein werden.
Direkt von der WM-Quali
Ein anderer kommt wie sechs Bielefelder direkt von Länderspielen zurück: Kim Herterich, 22, der schon nach dem Champions-League-Start in Riga mit Spielen u.a. gegen Weltstar Ricardinho schwärmte („Jetzt weiß ich, was ich tun muss, um noch besser zu werden“), hat auch mit dem DFB-Team eine neue Stufe erklommen: Erstmals ist Deutschland in der WM-Qualifikation für Usbekistan 2024 in der Eliterunde der europäischen Top 20 und zahlte mit dem 1:5 in Chemnitz gegen Kroatien vergangenen Samstag und dem 2:6 am Mittwochabend in Frankreich Lehrgeld.
Kim Herterich sammelte dort zwar noch wenig Spielzeit, sagt aber dennoch: „Vor allem die individuelle Klasse ist beeindruckend. Ich bin auch hier wieder froh, dabei gewesen zu sein und kann mir bei allem das Beste rausnehmen.“ Nach dem Bielefeld-Spiel geht es am 5.Oktober in Göppingen (18.30 Uhr) und 9.Oktober auswärts bereits mit den Duellen gegen die Slowakei in der WM-Quali weiter.
„Die Bundesliga hat gerade erst angefangen“, sagt Kim Herterich über die Bundesliga-Aussichten der Regensburger. „Den Meistertitel müssen wir nicht abschreiben“, sagt Herterich, der wieder in die Champions League will. „Das war schon etwas sehr Besonderes. Das hat nicht jeder deutsche Spieler, zumal in meinem jungen Alter.“
Für Samstag erwartet er einen starken Gegner aus Bielefeld, der 2016, 2020 und 2021 schon im DM-Halbfinale stand. „Sie sind gut aufgestellt, haben gut eingekauft und ein gutes Projekt am Laufen. Ich gönne es ihnen, aber es wäre schön, wenn wir in Regensburg finanziell auch anders aufgestellt wären“, sagt Herterich. „Aber ich mache das ja nicht nur wegen des Geldes, sondern auch aus Leidenschaft – und weil ich spüre, dass ich hier im richtigen Team bin.“
Kader und Heim-Termine
Kader: Tor: Raul (36 Jahre), Benjamin Bautz (19), Pascal Weber (23); Feldspieler: Gustavo Poersch (24), Lucas Kruel (33), Marquinhus (32), Kim Herterich (22), Nattan Soares (32), Gabriel Marques (23), Wesley Parasole (19), Maximilian Berg (18), Jakob Klier (18), Nico Oertel (18), Louis Junge (18)
Heimtermine: Samstag, 17 Uhr: MCJH Futsal Club Bielefeld (H)
Sonntag, 22. Oktober, 14 Uhr (Tangrintelhalle Hemau): Hamburger SV (H)
Samstag, 11. November, 17 Uhr: Stuttgarter FC
Sa., 2. Dezember, 17 Uhr: Fortuna Düsseldorf
Samstag, 9. Dezember, 17 Uhr: FC St. Pauli
Samstag, 6. Januar, 17 Uhr: TSV Weilimdorf
Samstag, 27. Januar, 17 Uhr: FC Liria Berlin
Sa., 24. Februar, 17 Uhr: Hohenstein-Ernstthal
Samstag, 9. März, 17 Uhr: SV Pars-Neu-Isenburg
Alle Heimspiele (mit der angegebenen Ausnahme) in der Clermont-Ferrand-Halle in Regensburg
