Ambitionen auf die Bezirksliga
Ein Fehler nagte sehr lange an Fußball-Schiedsrichter Johannes Knott

10.01.2024 | Stand 10.01.2024, 17:00 Uhr
Markus Schmautz

Johannes Knott will auch im Winter tätig sein und hat sich mit dem Thema Futsal befasst. Foto: Markus Schmautz

Johannes Knott ist Fußball-Schiedsrichter mit Herz und Leidenschaft. 2016 hatte er seinen Prüfung abgelegt, seit 2021 leitet er Spiele in der Kreisliga. Am 26. Januar wird Knott 30 Jahre alt. „Wenn möglich, soll es schon noch eine Liga hochgehen. Die Bezirksliga ist auf alle Fälle drin“, ist Johannes Knott sicher.

Die meisten seiner Spiele gingen reibungslos vonstatten. An sein erstes Kreisklassenspiel erinnert er sich aber ungern zurück. Im Sommer 2019 pfiff er die Partie Moosham gegen Thalmassing II. „Aus Versehen habe ich einem Mooshamer zweimal Gelb gezeigt. Und ausgerechnet dieser Spieler hat kurz vor Schluss das Tor zum 5:4-Endstand erzielt.“

Fehler gehören dazu, egal ob als Spieler, Trainer oder eben als Schiedsrichter. „Ja, das hat ein paar Tage an mir genagt. Aber rückgängig konnte ich es auch nicht mehr machen.“ Knott richtete den Blick wieder konsequent nach vorne und schaffte nach der Corona-Abbruch-Saison 2019/21 den Durchmarsch in die Kreisliga. Dort ist er seitdem regelmäßig im Gespann unterwegs. „Fast immer mit dabei sind Richard Schmalhofer und Josef Karl. Da ist es egal, ob ich pfeife oder der Josef. Der andere steht halt als Assistent zur Verfügung.“

Lernen von den Kollegen

Auch auf Bezirksebene war Knott schon einige Male unterwegs. „Unter anderem habe ich Maxi Baier, Simon Ettl, Adrian Söchtig oder Claus Feldmeier als Assistent begleitet. Da kann man einiges lernen. Tipps stehe ich aufgeschlossen gegenüber. Allesamt sind verschiedene Charaktere, die auf ihre Art und Weise ein Spiel leiten, mit schwierigen und strittigen Situationen umgehen.“

Sobald wie möglich möchte Knott, der als Fachkraft für Lagerlogistik arbeitet, selbst in der Bezirksliga unterwegs sein. „Da merkt man nochmal einen deutlichen Unterschied zu Partien auf Kreisebene. Die Spiele sind schneller und noch intensiver.“ Zutrauen würde er sich den Sprung auf alle Fälle.

Selbst gegen das runde Leder getreten hat Johannes Knott im Herrenbereich ausschließlich für den FC Mötzing. „Die Schiedsrichterei hat mich schon lange interessiert. Dass ich 2016 die Prüfung absolviert habe, habe ich nicht bereut.“

In der Regensburger Schiedsrichter-Gruppe fühlt er sich wohl und aufgehoben. Der regelmäßige Besuch der Versammlungen ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Kommunikation und der stete Austausch seien wichtig. Als Schiedsrichter lerne man ständig dazu. „Jeder geht seinen eigenen Weg, versucht, sich eine gewisse Autorität zuzulegen, interpretiert seine Rolle als Schiedsrichter, in die er hineinwächst, etwas anderes, und entwickelt individuell ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl.“ Mit Besonnenheit könne man hitzige Spiele und strittige Entscheidungen deeskalieren. Die Einführung der Zeitstrafen findet Knott gut. „Ein Spieler hat seitdem einen Joker mehr, bevor er endgültig vom Platz fliegt.“

Eine Tätlichkeit, eine Notbremse

Seit 2016 verteilte Johannes Knott übrigens erst zwei rote Karten. „Einmal war es eine Tätlichkeit in einem Testspiel, das andere Mal eine Notbremse vom Torwart. Das gehört dazu.“ Auch im Winter möchte Knott nicht untätig sein. „Vor kurzem habe ich einen Kurs zum Thema Futsal absolviert und kann dort ab sofort eingesetzt werden.“

Vom 2. bis 4. Februar hält die Schiedsrichter-Gruppe Regensburg beim BSC Regensburg wieder einen Neulingskurs ab. „Ich habe es nie bereut, Schiedsrichter zu werden und kann dieses Hobby nur jedem empfehlen. Es macht Spaß und wirkt sich auf die Persönlichkeitsentwicklung positiv aus.“

Als sehr sinnvoll empfindet Johannes Knott das Patensystem, wo er auch mitwirkt. „Mir hat damals Stephan Feil den Einstieg erleichtert. Gerne bin ich dazu bereit, einem anderen Neuling den Weg ins Schiedsrichterwesen zu ebnen.“