Vor dem Heimspiel gegen Bad Nauheim
Eisbären-Coach Max Kaltenhauser mahnt kühlen Kopf an: „Eine Punktegarantie haben wir nie“

23.11.2023 | Stand 23.11.2023, 18:45 Uhr

Eisbären-Coach Max Kaltenhauser (in der Mitte Verteidiger Korbinian Schütz) hatte zuletzt weniger Grund zur Freude. Foto: Andreas Nickl

Drei Punkte zu Platz fünf, zwei zur roten Laterne: Die Tabelle der zweiten Eishockey-Liga ist vor dem 20. der 52 Hauptrundenspiele unsagbar eng – nicht nur aus Sicht der Eisbären Regensburg. Trainer Max Kaltenhauser mahnt auch nach jetzt vier Niederlagen in Folge, die Ruhe zu bewahren: „Die Mannschaften, die jetzt den kühlsten Kopf bewahren, werden am Ende belohnt werden.“

Nichtsdestotrotz täten Punkte im Heimspiel gegen Bad Nauheim am Freitag (20 Uhr) in der Donau-Arena oder am Sonntag (17 Uhr) bei den punktgleichen Starbulls in Rosenheim natürlich gut.

Zumal Max Kaltenhauser nach drei Ein-Tore-Niederlagen in den letzten vier Spielen befindet: „Die Leistung passt.“ Nur in Crimmitschau habe man verdientermaßen verloren. Der Trainer macht eine Gegenrechnung auf: „In den letzten acht Spielen haben wir in vier Spielen auch gepunktet. Für uns ist und bleibt es eine überragende Leistung, dass wir zu diesem Zeitpunkt so auf Tuchfühlung sind“, befindet der Coach nach einem bisschen mehr als einem Saisondrittel – und hat genau das von jeher genau so kommuniziert. „Wenn das immer noch nicht angekommen ist oder wenn das jemand immer noch nicht kapiert, dann kann ich auch nicht helfen.“

Weißwasser als Beispiel

Denn weiterhin ist Vollgas in jedem Moment die große Eisbären-Maßgabe. „Wir müssen in jedem Spiel alles rausholen und gut spielen. Aber selbst dann ist das bei uns und für uns eben keine Garantie für Punkte.“ Siehe Weißwasser zuletzt: „Da prallt die Scheibe von einem Schienbeinschoner im Slot ab und der schießt ihn rein. Der Sieg für die Füchse war genauso verdient wie er es umgekehrt auch für uns gewesen wäre.“

Max Kaltenhauser veranschaulicht die Situation und das Programm bildlich: „Die Liga ist sehr stark. Das ist kein Bestellservice. “ Zudem sieht er in der Liga der knappen Ergebnisse Ähnlichkeiten mit einem Glücksspiel. „Das ist wie im Casino: Die Kugel fällt oft mehrfach hintereinander auf Schwarz, aber irgendwann auch wieder auf Rot. Aber wir müssen uns diese 50:50-Chance härter erarbeiten als viele andere“, sagt der Trainer und verweist auf hochkarätig besetzte Mannschaften wie Krefeld, Ravensburg oder Landshut, die auch nur unwesentlich mehr Punkte auf dem Konto haben wie die Eisbären.

Den Überschuss an Spielern im Kader empfindet der Trainer alles andere als einen Nachteil. „So viel zuviel kann ich da nicht erkennen“, sagt er. Zuletzt und auch diesmal wird sich das Aufgebot auch wieder mit Verletzten und Kranken, die die Eisbären üblicherweise im Vorfeld nicht mehr veröffentlichen wollen, von selbst regeln. Fest steht nur, dass Tom McCollum wieder das Tor hüten wird.

Bis U-21-Youngster Niklas Zeilbeck (19), der nach 16 Oberliga-Einsätzen beim Tabellenzehnten in Passau noch auf sein erstes Punktspieltor wartet, mal zum Kader stößt, wird übrigens noch ein bisschen dauern. „Er macht Krafttraining. Es wird besser und geht in die richtige Richtung. Aber das dauert halt. Irgendwann werden wir ihn aber auch bei uns auf dem Eis sehen“, gibt Kaltenhauser einen Zwischenstand beim Talent ab. Und in den zu beachtenden Altersregeln der DEL2 steht auch eine Änderung im Kader an. „Patrick Demetz hat ab Dezember nach dann vier Jahren im Herrenbereich den U-24-Status“, sagt Max Kaltenhauser über den deutsch-italienischen Verteidiger.

Die Gegner? Egal!

Ob gegen Crimmitschau und Weißwasser wie am vergangenen Wochenende oder diesmal gegen Bad Nauheim und in Rosenheim, die Gegner sind fast egal. „Alle sind stark, das ist fast wurscht“, sagt Max Kaltenhauser und verweist auch auf die Probleme der Kontrahenten. „Bad Nauheim war vergangene Saison im Finale. Das ist eine ganz andere Kategorie als wir – und doch haben auch sie es in ihren ersten acht Spielen (darunter ein 3:2-Sieg gegen die Eisbären in Bad Nauheim nach Verlängerung am 6. Oktober, d. Red.) nicht geschafft, drei Punkte zu holen.“

Trotzdem würden Punkte am Wochenende das Selbstvertrauen der Eisbären wachsen lassen und die Situation erleichtern. Zumal die Eisbären am Dienstag zuschauen, wie das Gros der Liga spielt. Ihre Partie bei den Lausitzer Füchsen wurde ja zum Winterevent unter freiem Himmel erkoren und dazu auf den 18. Februar verlegt.

Eisbären-Infos

Buskonvoi: Mit sechs Fanbussen Unterstützung, also rund 300 Personen, reisen die Roten Teufel aus Bad Nauheim zum Heimspiel der Eisbären am Freitag an.

Zuschauer: Auch für das elfte Saisonheimspiel meldeten die Eisbären bereits im Vorfeld wieder eine Drei vor der Zuschauerzahl. Nach bisher 3468 Fans pro Partie wird die Schallmauer von 35000 durchbrochen.

Ex-Eisbären: Beim Tabellenvierten Bad Nauheim spielen mit Fabian Herrmann und Julian Lautenschlager zwei gebürtige Regensburger. Herrmann absolvierte bisher alle 19 Spiele und kam auf drei Tore und sechs Vorlagen. Lautenschlager musste nach einem Bluterguss am Oberschenkel operiert werden und lief bisher erst zweimal auf. Ein Comeback gibt‘s frühestens am nächsten Dienstag.

Bilanzen: Am Freitagabend trifft Regensburg als Elfter der Heimtabelle (13 Punkte, vier Siege) auf Bad Nauheim, den Neunten der Auswärtstabelle (13 Punkte, fünf Siege).