Heimspiel-Abschluss mit Happyend
Führung verspielt und doch gewonnen: Eisbären Regensburg liefern das nächste Ravensburg-Spektakel

28.12.2023 | Stand 29.12.2023, 16:14 Uhr

Marvin Schmid reihte sich gegen Ravensburg unter den Eisbären-Torschützen ein. Foto: Christian Brüssel

Was für ein Heimspiel-Abschluss des Jahres: 3752 Zuschauer in der Regensburger Donau-Arena waren am Donnerstagabend Augenzeuge eines Dramas mit Eisbären-Happyend: 5:4 (2:1, 2:2, 1:1) hieß es am Ende in der zweiten Eishockey-Liga gegen die Ravensburg Towerstars.



Gleich am Samstag wartet beim DEL-2-Schlusslicht in Bietigheim das allerletzte Spiel des Jahres. Am Dienstag (20 Uhr) wird 2024 mit dem Heimspiel gegen Rosenheim in der Donau-Arena begrüßt.

Weiter ohne den kranken Max Kaltenhauser als Trainer an der Bande – für ihn coachte wieder Co Jan Suran unterstützt vom verletzten Richard Divis – rückte der zuletzt ebenfalls kranke Kevin Slezak wieder ins Team und in die dritte Reihe zu Lukas Heger und Constantin Ontl.

Andre Bühler, der in Kassel im Sturm ausgeholfen hatte, war diesmal nicht im Kader. Und im Tor hatte Tom McCollum nach den neun Gegentoren von Kassel Zeit zur Erholung und machte für Jonas Neffin zwischen den Pfosten Platz. Während die Eisbären somit acht Verteidiger und elf Stürmer aufbieten konnten, brachten die Gäste nur fünf Defensive und elf Offensive aufs Eis. Zwölf Tore im ersten Duell der Saison, elf im zweiten, der Gastgeber drehte jeweils einen Drei-Tore-Rückstand noch in einen Sieg: So lief‘s bisher. Und auch diesmal ging es flott los: Mit Lukas Mühlbauer, der den Pass von Denis Pfaffengut quasi volley nahm sorgte der einzige Ravensburger mit Regensburg-Vergangenheit schon nach 115 Sekunden für die Gästeführung.

Die Eisbären kamen zunächst schwer in die Gänge. Janas Neffin musste gegen Sam Herr auf dem Posten sein (4.) und erneut gegen Mühlbauer sogar in Unterzahl (7.). Dann aber kämpften sich die Hausherren Minute für Minute besser ins Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Oberschwaben – und wurden belohnt.

Grimms kluges 2:1

Wieder einmal war es die Nordamerika-Reihe der Liga-Superskorer: Corey Trivino holt den Puck, Andrew Yogan bereitet vor, Abbott Girduckis lautete diesmal die Reihenfoolge im Zusammenspiel des 1:1 nach 16:15 Minuten. Und 15,5 Sekunden vor der ersten Pausensirene nutzte Yuma Grimm eine Gästeunaufmerksamkeit in der Abwehr klug mit der Rückhand zur 2:1-Führung. Im zweiten Durchgang wurde es noch besser, viel besser. Erst hatte Jonas Neffin in Unterzahl gut Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Dann setzte Girduckis nach 26 Sekunden Überzahl seinen zweiten Treffer und das 3:1 drauf (25:51). Drei Minuten später stieß Schmid von der Bank zur Nordamerika-Reihe und hatte am Ende der feinen Kombination beim 4:1 das Tor frei.

Doch Spiele gegen Ravensburg sind in dieser Saison wohl definitiv nicht mit drei Toren Vorsprung entschieden. Sam Herr brauchte etwas über fünf Minuten, um erst im Nachschuss (34:16) und dann per Solo in Überzahl (39:33), als Neffin wegen angeblichen Beinstellens umstrittene zwei Strafminuten kassierte, alles wieder offen zu gestalten.

Wieder der Kapitän

Nach 42:10 Minuten hallte nach einem Girduckis-Schuss an die Lattenunterkante schon kurz die Torsirene durchs Stadion, doch auch nach der Videoprüfung 56 Sekunden später bei der nächsten Unterbrechung blieb es bei der Entscheidung auf dem Eis: kein Tor. Ravensburg mühte sich, Druck aufzubauen – und glich tatsächlich durch Robbie Czarnik aus (45:04).

Könnte vielleicht Überzahl helfen? Genau, neun Sekunden vor Ablauf gelang Kapitän Nikola Gajovsky das 5:4 (50:18). Mit Chancen hier und da und am Ende ohne Ravensburger Torwart ging es so in den Endspurt – und blieb am Ende beim Eisbären-Vorsprung.

Statistik: Regensburg – Ravensburg 5:4 (2:1, 2:2, 1:1)

Eisbären Regensburg:
Neffin – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Schütz; Flade, Mayr – Gajovsky, Schmid, Schembri; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Heger Slezak; Schmidt, Grimm

Ravensburg Towerstars: Sharipov – Eichinger, Ketterer; Granz, Dronia; Pfaffengut – Sarault, Herr, Czarnik; Gorgenländer, Nick Latta, Alfaro; Hadraschek, Louis Latta, Mühlbauer; Rudkovski, Calce

Tore: 0:1 (1:55) Mühlbauer (Pfaffengut), 1:1 (16:15) Gurduckis (Yogan-Trivino), 2:1 (19:44) Grimm (Schmidt), 3:1 (25:51) Girduckis (Weber-Yogan bei 5-4), 4:1 (28:58) Schmid (Yogan-Weber), 4:2 (34:16 Herr (Czarnik), 4:3 (39:33) Herr (bei 5-4), 4:4 (45:04) Czarnik (Herr-Pfaffengut), 5:4 (50:18) Gajovsky (Schembri bei 5-4)

Schiedsrichter: Martin Holzer/Alexander Singer. – Zuschauer: 3752. – Strafminuten: Regensburg 8 – Ravensburg 8