Auch die 100 Saisontore sind voll
Eisbären Regensburg spielen den Auswärtssieg bei Schlusslicht Bietigheim sicher heim

30.12.2023 | Stand 31.12.2023, 8:15 Uhr

Bereits sein 50. Skorerpunkt der Saison gelang beim Auswärtssieg in Bietigheim Eisbärenstürmer Andrew Yogan (in Weiß, hier gegen den einzigen Steelers-Torschützen Lewis Zerter-Gossage. Foto: Imago/Pressefoto Baumann

Perfekter Jahresausklang für die Eisbären Regensburg in der zweiten Eishockey-Liga. Nach dem deutlichen 5:1 (1:0, 4:1, 0:0)-Erfolg vor 3612 Zuschauern bei Schlusslicht Bietigheim, dem ersten siebten Sieg im 26. Vergleich mit den Steelers, gehen die Regensburger – bei einem Spiel weniger gegenüber der Konkurrenz – mit sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Playdown-Platz elf ins neue Jahr.

Zur ersten Partie 2024 kommen am 2. Januar (20 Uhr) die Starbulls Rosenheim in die Donau-Arena, die am Samstagabend Krefeld mit 2:1 nach Verlängerung schlugen. „Das war eine sehr gute Leistung und für Bietigheim war’s mit drei Reihen im dritten Spiel in fünf Tagen nicht leicht“, war Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser froh. „Und wenn wir dann mal so vorne sind, ist es gegen eine scheibensichere Mannschaft wie uns auch schwer, wieder ranzukommen.“

Mit nur zwei Veränderungen im Vergleich zum so spannenden 5:4-Happyend vom Donnerstagabend gegen Ravensburg starteten die Eisbären natürlich weiter ohne Richard Divis (Saisonende) und auch Tomas Schwamberger ins Match. Tom McCollum nahm wieder statt Jonas Neffin den Platz zwischen den Pfosten ein. Und für Lucas Flade kam Andre Bühler ins Aufgebot der acht Verteidiger und elf Stürmer. Bietigheim hatte nur 16 Feldspieler zur Verfügung und obendrein ohne die Kanadier Ryan Gropp und Brett Welychka auch nur zwei Kontingentstellen besetzt.

Wie schon gegen Ravensburg waren auch zwei der drei bisherigen Saisonduelle torreich: Das Vorbereitungsmatch gewannen die Eisbären mit 5:4 nach Penaltys, beim letzten Vergleich am 3. November siegte Bietigheim 6:5 nach Verlängerung. Dazwischen gab es einen Regensburger 4:2-Auswärtssieg am Saisonanfang beim DEL-Absteiger, der schon wieder den letzten Platz ziert und vor der Partie statistische Kuriositäten bot. Zwar waren die Steelers das schlechteste Heimteam und hatten die mit Abstand schlechteste Defensive (123 Gegentore), gleichzeitig aber trafen nur Kassel, Kaufbeuren und Bad Nauheim bislang öfter selbst ins Tor.

Jakob Weber eröffnet

Die Gastgeber, die bei 99 erzielten Treffern standen vor der Partie, hätten gerne die 100 vollgemacht. Doch stattdessen legte Jakob Weber mit dem 1:0 nach 10:49 Minuten das 96. Eisbären-Tor 23/24 und sein siebtes Saisontor vor. Liga-Topskorer Andrew Yogan hatte selbstlos assistiert.

Ein Chancen-Feuerwerk war die Partie nicht, die wegen technischer Probleme bei der Eisbereitung mit über zehn Minuten Verspätung begann, aber am ehesten hätten die Oberpfälzer in Person von Andrew Schembri nach Nikola Gajovskys Vorlage nochmal treffen können. Doch 3:20 Minuten vor der Pause kratzte ein Bietigheimer die Scheibe von der Linie.

Der zweite Abschnitt wurde deutlich turbulenter. Das Motto der Eisbären hieß: „Erst Pfosten, dann Tor“. Jedenfalls schoben die Regensburger mit vier Treffern in 7:15 Minuten zwischen 25:57 und 33:12 das Spiel deutlich in ihre Richtung. Erst traf Kapitän Nikola Gajovsky bei einem Konter das Gestänge und Christoph Schmidt staubte zu seinem zweiten Saisontor ab. Nur 34 Sekunden später hielt Lewis Zerter-Gossage zwar mit dem Anschlusstor (und 100. Saisontor) Bietigheims Hoffnungen am Leben – aber das währte nur kurz.

Denn weitere 94 Sekunden darauf schaltete Corey Trivino nach dem Lattentreffer von Kollege Abbott Girduckis am schnellsten und drückte die Scheibe über die Linie. Das Modell „Gestänge, Tor“ klappte noch ein drittes Mal: Nach Constantin Ontls Pfostentreffer setzte Lukas Heger erfolgreich nach – sein erstes Saisontor und sein bereits 297. Skorerpunkt für die Eisbären.

Yogans 50. Skorerpunkt

Und als Nikola Gajovsky von Fabion Kuqis Schläger im Gesicht getroffen wurde, nutzte das Team von Max Kaltenhauser den ersten Teil der Zwei-plus-zwei-Strafe in Überzahl zum 5:1, als Andrew Yogan mit seinem bereits 50. Skorerpunkt der Saison Trivino klasse bediente und dieser kühl seinen 25. Saisontreffer und das 100. Saisontor der Eisbären erzielte.

„Die Tore im Rebound“ lobte auch Eisbären-Verteidiger Jakob Weber im Pauseninterview bei Sprade TV besonders, gab aber mit den gemachten Erfahrungen in der Vergangenheit gleichzeitig die Parole aus, trotz des klaren Vorsprungs wachsam zu bleiben und weiterzuspielen wie bisher.

Unheil aber deutete sich im letzten Drittel lange nicht an für die Regensburger , bis sie nach etwas über 50 Minuten auch ein wenig Glück bei einem Pfostenschuss der Steelers brauchten. Die Eisbären mussten offensiv nicht mehr unbedingt Akzente setzen und spielten die Punkte 47 bis 49 sicher nach Hause.

Statistik: Bietigheim – Regensburg 1:5 (0:1, 1:4, 0:0)

Bietigheim Steelers:
Schmidt – Berry, MacDonald; Heinzinger, Zerressen; Killins, Dietmann – Preibisch, Doremus, Kuqi; Zerter-Gossage, Moser, Lascheit; Sproll, Cressey, Rust; Samusev

Eisbären Regensburg: McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Bühler; Mayr, Schütz – Gajovsky, Schmid, Schembri; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Heger, Slezak; Schmidt, Grimm

Tore: 0:1 (10:49) Weber (Yogan-Trivino), 0:2 (25:57) Schmidt (Gajovsky), 1:2 (26:31) Zerter-Gossage (Lascheit-Moser), 1:3 (28:05) Trivino (Girduckis-Weber), 1:4 (31:36) Heger (Ontl-Slezak), 1:5 (33:12) Trivino (Yogan-Weber bei 5-4)

Schiedsrichter: Tony Engelmann/Daniel Todam. – Zuschauer: 3612. – Strafminuten: Bietigheim 6 – Regensburg 8