Joe Enochs und Fußball-Drittligist SSV Jahn Regensburg, das ist eine reine Erfolgsbeziehung. Die Liaison geht in die Verlängerung – über die laufende Saison hinaus. Nun bis mindestens Ende Juni 2026. Was die Mittelbayerische bereits gestern früh exklusiv berichtet hatte, bestätigten die Regensburger später mittels einer Pressemitteilung.
Es ist der verdiente Lohn für den US-Amerikaner, der den fast völlig neu zusammengestellten Jahn überraschend zur Herbstmeisterschaft geführt hat. „Mit der Arbeit von Joe Enochs und dem gesamten Trainerteam sind wir sehr zufrieden. Joe hat seit seinem Amtsantritt im vergangenen Mai eine positive Entwicklung der neuen Mannschaft vorangetrieben und ist maßgeblich mitverantwortlich für die gegenwärtige Situation“, wird Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer in der Pressemitteilung des Klubs zitiert. „Zudem stimmt das Gesamtpaket, Joe steht für die Werte des Vereins und passt zu 100 Prozent zum SSV Jahn. Deswegen ist es uns nicht schwergefallen, seinen Vertrag vorzeitig und langfristig zu verlängern”, erklärt Beierlorzer, der die Zusammenarbeit mit Enochs sehr schätzt.
Zwei, die sich sehr schätzen
Man kennt und schätzt sich seit der gemeinsamen Fußball-Lehrer-Ausbildung. Unter den 24 Teilnehmern war der frühere Jahn-Coach und jetzige Sportchef 2014 Lehrgangsbester. Dicht gefolgt allerdings von Enochs. „Ich war zwar nicht an seiner Verpflichtung beteiligt, es ist aber schon sehr hilfreich, dass wir uns kennen. Ich habe ihn damals in Osnabrück besucht, er hat danach wiederum bei mir in Regensburg hospitiert. Wir hatten immer einen guten Austausch“, hatte Beierlorzer im Sommer im Einstandsinterview mit der Mittelbayerischen einen Einblick in sein besonderes Verhältnis zu Enochs gegeben.
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Das Duo harmoniert prächtig. Es herrscht ein Verhältnis auf Augenhöhe. Enochs schätzt die Meinung seines Chefs. Und der ist wiederum nah dran. Sehr nah sogar. Bei Spielen ist er mit dabei auf der Bank. Trainingseinheiten verfolgt er von der Seitenlinie aus. Fehltage sind sehr rar gesät. Enochs, bei dessen Verpflichtung noch Beierlorzer-Vorgänger Tobias Werner ein glückliches Händchen bewiesen hatte, hatte das sinkende Jahn-Schiff in der Schlussphase der Vorsaison (am 32. Spieltag) übernommen, konnte es in der Kürze der Zeit als Nachfolger von Vereinslegende Mersad Selimbegovic aber nicht mehr retten.
Er half federführend dabei, eine neue Mannschaft zu formen. Gemeinsam mit Beierlorzer und dem Team um Chefscout Ilija Dzepina ist ihm das prima gelungen. Die Regensburger sind die große Überraschung in dieser Saison. Und haben bereits einen Spieltag vor Ende der Hinrunde die Herbstmeisterschaft gefeiert. Dass es beim 1:1 gegen Viktoria Köln nicht mit dem erhofften elften Sieg in Serie klappte, ist absolut verschmerzbar.
Der Jahn spielt nicht immer schön, dafür aber sehr erfolgreich. Zu Beginn der Drittliga-Saison hat Enochs vor allem Wert auf eine stabile Defensive gelegt. Und dann versucht, das Offensivspiel der Regensburger immer mehr zu verfeinern. Diesbezüglich ist noch Luft nach oben. Ergebnistechnisch aber war das bis dato aber nahezu perfekt. 41 Punkte aus 18 Spielen sind eine imposante Ausbeute. Enochs hat mit dem Jahn in der 3.Liga aktuell einen Punkteschnitt von 2,28. Das ist überragend – und Argument genug, um in die Verlängerung zu gehen. Enochs ist zudem ohnehin alles andere als ein Wandervogel.
Coach freut sich sehr
„Mir ist es grundsätzlich sehr wichtig, länger bei einem Verein zu sein. Das zeigen auch meine bisherigen Stationen als Spieler und als Trainer. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, als Achim auf mich zugekommen ist. Die Entscheidung fiel mir leicht, meinen Vertrag zu verlängern, weil ich mich beim SSV Jahn und in Regensburg sehr wohl fühle”, sagt der Trainer selbst zu seiner Vertragsverlängerung und erläutert weiter: „Die Philosophie und die Werte des SSV Jahn passen zudem mit meinen Vorstellungen überein. Ich schätze die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam und der Mannschaft sehr und freue mich darauf, die kommenden Aufgaben zusammen anzugehen und unsere Ziele zu erreichen.” Läuft es so weiter, dann müssen auch die Ziele bald mal nach oben korrigiert werden.
