Volle Donau-Arena am Sonntag
Pfosten, Latte und Daniel Fießinger: Eisbären-Aufholjagd in Kaufbeuren misslingt

23.02.2024 | Stand 23.02.2024, 22:23 Uhr

Simon Schütz (in Orange-Gelb, hier gegen David Booth) wollte nicht auch noch das vierte Bruderduell mit Korbinian verlieren. Kaufbeurens 1:0 gegen die Eisbären bereitete er perfekt vor. Foto: Benjmin Lahr

17 der letzten 20 Spiele hatten die Eisbären Regensburg in der zweiten Eishockeyliga gewonnen – vor mit 3100 Zuschauern ausverkauftem Haus beim ESV Kaufbeuren kam beim 1:3 (0:2, 1:0, 0:1) wieder einmal eine Niederlage hinzu.



Dennoch ist Hauptrunden-Platz drei jetzt sicher. Am Sonntag (17 Uhr) kommt der nächste Gegner in die Donau-Arena, der im heißen Kampf um Platz sechs und damit die direkte Playoff-Qualifikation steckt, wenn die Krefeld Pinguine gastieren. Das Spiel ist so gut wie ausverkauft.

Im Vergleich zum 5:3-Sieg von Ravensburg am Dienstag hatte sich in der Aufstellung wenig getan. Neben dem zwar wieder fitten, aber jetzt erst einmal überzähligen Kontingentspieler Richard Divis fehlte Tomas Schwamberger wieder genauso wie der angeschlagene Offensivverteidiger Jakob Weber. Anstelle von Korbinian Schütz, für den ja sein Bruderduell mit Simon anstand, pausierte diesmalPatrick Demetz. Und Tom Mc Collum hütete wieder das Tor.

Die Eisbären kamen aber nach bisher drei Siegen gegen die Allgäuer diesmal zunächst nicht so gut ins Spiel. Und die Hausherren waren obendrein effektiv. Simon Schütz zeigte, dass er das vierte Bruderduell keinesfalls verlieren wollte und bereitete nach 8:08 Minuten den Führungstreffer des Deutsch-Finnen Jere Laaksonen mustergültig vor.

Geschichtsträchtiges Tor

Zehneinhalb Minuten später wurde es geschichtsträchtig, als sich Kaufbeurens Goldhelm Sami Blomqvist, der gerade seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hat, mit seinem 22. Saisontreffer und dem 191. DEL-2-Tor seiner Karriere zum bisher alleinigen Rekordschützen Richie Mueller aufschloss. Dazwischen hätte Corey Trivino allerdings gut und gerne zum 1:1 ausgleichen können, als er sich durchtankte, aber ESV-Torwart mit Regensburg-Vergangenheit, Daniel Fießinger, scheiterte (15.).

Genauso gut hätte Abbott Girduckis nach 110 Sekunden des zweiten Abschnitts verkürzen können, als er in Unterzahl bei einem Zwei-gegen-eins-Konter im Zusammenspiel mit Andrew Yogan aber ebenfalls an Fießinger scheiterte. Die Regensburger hatten zwar nicht arg viele Topchancen, aber wenn es gefährlich wurde, dann wurde es brandgefährlich. So ergab sich schon zum Drittelende 70 Sekunden vor der zweiten Sirene auch eine große Gelegenheit für Verteidiger Lucas Flade. Was ihm noch nicht gelang, schaffte aber Flades Defensivkollege Petr Heider – zumindest in der offiziellen Version, auch wenn es den Anschein hatte, als hätte David Booth die Scheibe noch abgefälscht. Im Schlussdrittel drückten und drängten die Oberpfälzer auf den Ausgleich. Corey Trivino, dessen Eltern zur Zeit zu Besuch sind und schon beim Freiluftspiel in Klingenthal dabei waren, schüttelte in der 45.Minute zweimal den Kopf, als seine Schussversuche zweimal an Pfosten und Latte landeten. Danach tauchte Simon Schütz, der wie sein Bruder im EVR-Nachwuchs groß wurde und beim EVR seine ersten Seniorenspiele machte, wieder gefährlich vor McCollum auf, verfehlte aber das Tor (46.).

Immer wieder Fießinger

Auch bei Tariq Hammond fehlte nach 49 Minuten nicht viel: Frei vor dem Tor parierte Fießinger ein weiteres Mal. Ob vielleicht die erste Powerplay-Chance (51.) für die Eisbären helfen würde? Nein. Und Eisbären-Keeper McCollum machte ein Break von ESV-Verteidiger Jamal Watson zunichte (54.). Noch einmal bot sich Hammond die Chance zum 2:2, noch einmal war Fießinger Endstation.

Die Eisbären nahmen eine Auszeit (57:12), spielten nach einer Strafe für Kaubeuren teilweise sechs gegen vier und kassierten durch Tyler Spurgeon elf Sekunden vor Schluss das entscheidende 1:3. „Ein 0:2 vor so einer Kulisse aufzuholen, ist brutal schwer“, meinte Eisbären-Stürmer Marvin Schmid nach dem Spiel am Sprade-TV-Mikrofon. „Die Chancen waren da, aber wir haben nichts reinbekommen.“

Statistik: Kaufbeuren – Regensburg 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)

ESV Kaubeuren:
Fießinger – Thiel, Simon Schütz; Watson, Koziol; Bidoul, Orendorz; Fischer – Lewis, Laaksonen;, Blomqvist; Lammers, Spurgeon, Gorcik; Heigl, Krauß, Burghart; Saari

Eisbären Regensburg: McCollum – Heider, Hammond; Bühler, Tippmann; Flade, Korbinian Schütz; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Heger, Schembri; Schmidt, Grimm, Slezak

Tore: 1:0 (8:08) Laaksonen (S. Schütz-Lewis), 2:0 (18:45) Blomqvist (Laaksonen), 2:1 (38:58) Heider (Gajovsky), 3:1 (59:49) Spurgeon (bei 4-6 ins leere Tor)

Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler/Lukas Voit. – Zuschauer: 3100 (ausverkauft). – Strafminuten: Kaufbeuren 4 – Regensburg 8