Am Sonntag nach Selb
Unfassbar: Die Eisbären retten gegen Freiburg nach 1:3 ihre Siegesserie noch

19.01.2024 | Stand 20.01.2024, 11:10 Uhr

Umzingelt: Eisbär Marvin Schmid (Mitte) und Co. kamen gegen Freiburg nicht wie gewünscht zum Zug. Foto: Andreas Nickl

Unfassbar: 4251 Zuschauer in der Donau-Arena waren Augenzeuge, wie die Eisbären Regensburg wackelten und wackelten, aber gegen die Wölfe des EHC Freiburg am Ende nicht fielen und doch noch noch mit 4:3 (0:1, 1:2, 3:0) gewannen.



Nach dem neunten Sieg in Serie geht es für den DEL-2-Zweiten am Sonntag (17Uhr) ins nächste Wölfe-Duell nach Selb, das am Freitag 3:0 in Weißwasser gewann.

Die spannendste Änderung in der Donau-Arena war keine aus dem Kader: Lange angekündigt war sie jetzt endlich da. Die neue LED-Bande erstrahlte auf 30 Metern erstmals an der Haupttribüne. Auf dem Eis fehlten neben den verletzten Tomas Schwamberger und Richard Divis auch die Verteidiger Lucas Flade und Korbinian Schütz. Das bedeutete nach der Rückkehr des zuletzt kranken Andrew Yogan also sieben Defensive und zwölf Offensive im Eisbären-Kader.

Chancen hier wie da



Gegen Breisgauer, die in den vergangenen vier Partien immer gepunktet hatten, entwickelte sich das erwartet ausgeglichene Spiel mit Chancen hier wie da. Andrew Yogan und Abbott Girduckis scheiterten früh an Gäste-Schlussmann Patrik Cerveny (1:50) wie der Ex-Regensburger Filip Reisnecker mit einem Abfälscher an Eisbären-Torwart Tom McCollum (5.). Auch Yuma Grimm tat sich hervor (6:12). Im ersten Überzahlspiel verfehlten Jakob Weber, Yogan und Girduckis nur knapp (8.). Freiburgs Lennart Otten prüfte McCollum (14.).

Das erste Tor war dann auch ein Wölfe-Treffer. EHC-Goldhelm Nick Master bediente den Finnen Eero Elo, der aus Nahdistanz Freiburg in Führung brachte. Daran änderte auch das zweite Eisbären-Überzahlspiel nichts, obwohl es auch auch da große Gelegenheiten gab: Doch David Booth brachte den Puck nach feinem Pass von Kapitän Nikola Gajovsky nur an den Außenpfosten (17.).

Glücksfall Strafzeit

Es kristallisierte sich im zweiten Durchgang flott heraus: Leicht ging den Eisbären an diesem Freitagabend gar nichts von der Hand. Dennoch schien es wieder zu funktionieren. Die Strafzeit für Corey Trivino (28.) entpuppte sich als Ausgangspunkt des Ausgleichs. Als der Kanadier von der Strafbank zurückkam, schickte ihn Kevin Slezak mit einem Musterpass auf die Reise zum 1:1 (29:37).

Für einen Moment schwappte das Momentum auf die Eisbären-Seite. Hätte Yogan nicht frei vor dem Tor knapp drübergezielt, wer weiß (31:00). So aber schlug eben die Elo-Reihe nach einem Scheibenverlust im Eisbären-Drittel wieder zu: Rückhandpass Elo, Torschütze Masters diesmal (33:43). Und Youngster Mick Hochreither (21) machte mit seinem Treffer nach einem Konter nur 72 Sekunden später daraus einen Doppelschlag. Den Puck des Saisonpremierentors des Verteidigers, der auch noch in der Oberliga für Stuttgart spielt, sicherte ein Teamkamerad sofort und holte ihn ab.

Girduckis macht Hoffnung

Die Indizien sprachen also für ein Ende der Siegesserie mit acht Erfolgen hintereinander und acht Heimsiegen am Stück. Doch Aufgeben ist nicht Eisbären-Sache. Und tatsächlich waren die Hausherren nach 35 Sekunden des Schlussabschnitts zurück im Spiel, als Girduckis am Ende einer Kombination traf – und das Tor auch der Videoüberprüfung standhielt.

Es lief weiter mühsam, Yogan ließ zweimal die Ausgleichschance liegen (49.). Und dann ging die Tür noch einmal auf, als sich 78 Sekunden bei 5:3-Überzahl ergaben. Zwar verstrich die Doppelüberzahl, aber dann behielt Yogan die Ruhe und Trivino vollstreckte zum 3:3 (53:51). Und Petr Heider setzte 74 Sekunden vor Schluss tatsächlich das Siegtor drauf. Dass Masters nach Freiburgs Auszeit den Pfosten traf, war der Schlusspunkt.

Statistik: Regensburg – Freiburg 4:3 (0:1, 1:2, 3:0)

Eisbären Regensburg:
McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Bühler; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Heger, Schembri; Schmidt, Grimm, Slezak

EHC Freiburg Wölfe: Cerveny – Roach, Ventelä; Pokorny, Wachter; Gretz, Hochreither – Hahn, Linsenmaier, Reisnecker; Elo, O’Donnell, Master; Billich, Hon, Makuzki; Otten, Klos, Buchner

Tore: 0:1 (15:46) Elo (Masters-O’Donnell), 1:1 (29:37) Trivino (Slezak), 1:2 (33:43) Masters (Elo-O’Donnell), 1:3 (35:05) Hochreither (Hon), 2:3 (40:25) Girduckis (Trivino-Tippmann), 3:3 (53:51) Trivino (Yogan-Girduckis bei 5-4), 4:3 (58:46) Heider (

Schiedsrichter: Bastian Steingross/Ulpi Sicorschi. – Zuschauer: 4251. – Strafminuten: Regensburg 4 – Freiburg 12