80 Siege, 188 Medaillen
Vorsprung satt für Regensburgs Schwimmer beim Ratisbona-Cup

16.01.2024 | Stand 16.01.2024, 16:00 Uhr

Alexander Giesbrecht ist einer der Regensburger Schwimmer, die sich derzeit gut entwickeln. Fotos: Christian Brüssel (3)

„Es hört sich vielleicht blöd an, war aber so: Das Niveau unserer ersten Mannschaft war für den Rest, der da war, deutlich zu hoch“, bilanziert Vorstand Claus Ludwig den 24. Ratisbona-Cup des Schwimm-Clubs Regensburg im Westbad.

Das drückte auch die Medaillenwertung überdeutlich aus: 80 erste, 59 zweite und 49 dritte Plätze machten summa summarum 188 Regensburger Treppchenplätze. Der TSV Katzwang (30/18/18) und die Wasserfreunde München (25/26/26) lagen auf auf den Plätzen zwei und drei mit 66 bzw. 77 Top-drei-Plätzen sehr deutlich dahinter.

Keine Ausreißerleistung

Freilich war das auch abzusehen. Erstens fehlte die Topkonkurrenz, weil die Vereine kamen fast ausschließlich aus Bayern kamen. Zweitens war der dreitägige Ratisbona-Cup die erste Langbahn-Veranstaltung der Saison, was auch dazu führte, dass sich die Zeiten zum Auftakt noch nicht im Bestzeitenbereich oder auf DM-Niveau bewegten. „Eine Ausreißerleistung gab es diesmal nicht. Aber der Höhepunkt ist ja nicht jetzt, sondern Richtung Mai, wenn es zu den deutschen Meisterschaften geht.“ Nichtsdestotrotz: „An eine derartige Überlegenheit kann ich mich in den vergangenen Jahren nicht erinnern“, sagt Ludwig. „Auf den längeren Strecken der 200 Meter hatte der eine oder die andere auch mal 20, 25 Meter Vorsprung.“

Dabei machten nicht nur die bekannteren Regensburger Aushängeschilder wie eine Nika Benkler, Sascha Giesbrecht („Er hat sich sehr gut entwickelt“), Luis Lengfellner, Alexandra Traise („Sie gehört ja auch schon zum Nationalkader im Freiwasserschwimmen“) oder David Cicero auf sich aufmerksam, sondern auch einige Youngster der Jahrgänge 2014 am Sonntag. „Aber die sollten erst einmal die nächsten drei, vier Jahre zeigen, wo sie hinwollen“, sagt Claus Ludwig. Ansonsten freute sich der SC-Vorstand erneut darüber, wie problemlos sein Verein die 3300 Starts über die Bühne brachte. „Alle haben zusammengeholfen – und Auf- und Abbau waren binnen einer Stunde erledigt“, berichtet. „Aber das Westbad hat so eine Veranstaltung ja auch verdient. Ich wüsste nicht, wo in Bayern oder im süddeutschen Raum solche Bedingungen zur Verfügung stehen, und sich die Schwimmer am Samstag auch mal ausbreiten können, weil das Bad gesperrt ist.“

Ein Ludwigscher Höhepunkt

Manche hübsche Geschichte am Rande zählt zu Ludwigs Höhepunkten. „Da kommt eine Anne Bucher, die für Hannover startet, in München lebt und gewinnt mal eben die 50 Meter Brust der offenen Klasse. Sie ist schon vor zehn Jahren weg und steht jetzt als Teamleiterin mit beiden Beinen im Leben.“

Nach dem Cup ist auch vor dem Cup. Von 26. bis 28. April sind beim Stadtwerke-Cup sogar 4000 Starts möglich. „Wir hoffen, das wir die auch erreichen. Wir machen das ja im zweiten Jahr ein bisschen anders und planen wieder ein paar kleine Veränderungen.“

Dass die besten Schwimmer wegen der zeitgleichen deutschen Meisterschaft fehlen, ist der saure Apfel, in den der SCR im termingedrängten Olympiajahr beißen muss. „Wir wollten im Qualifikationszeitraum für die deutschen Jahrgangsmeisterschaften liegen. Einen Tod musst du dann sterben. Aber das Niveau wird in jedem Fall deutlich höher liegen als beim Ratisbona-Cup.“