Links oben
Weiblein oder Männlein?

11.02.2024 | Stand 11.02.2024, 18:30 Uhr

Ab aufs Glatteis! Es ist klar: Ab dieser Zeile ist jedes Wort, vielleicht jeder Buchstabe wichtig. Aber keine Sorge: Es geht nicht ums gendern, auch nicht um Frauenfußball (da könnte die Diskussion ja schon interredaktionär hitziger werden).

Aber es geht schon wieder mal um die Frage, wer es besser kann: Weiblein oder Männlein? Genauer gesagt gilt es zu klären, was eine Statistik des öffentlich-rechlichen Rundfunks in Norwegen über die zehn führenden Weltcup-Athleten ans Licht brachte. Nämlich, dass die Frauen im Biathlon schießend besser ins Ziel treffen als die Männer. Und nicht knapp: Fast sechs Prozentpunkte höher ist die Quote in der Stehend-Disziplin, immer noch bei 2,2 liegt sie liegend.

Wohl in der Sicherheit, dass der häusliche Frieden sicher ist, goss die Norwegerin Karoline Offigstad Knotten – ihres Zeichens liiert mit dem deutschen Skijäger Philipp Nawrath – verschmitzt ein bisschen Öl ins Feuer. „Vielleicht sind wir Frauen ein bisschen schlauer“, kommentierte sie das Zahlenwerk pfiffig. Und die Französin Julia Simon packt sogar mit einer Portion Süffisanz noch ein Sprücherl drauf. „Ich weiß nicht, ob es am Testosteron liegt, aber vielleicht schon.“

Hoppala, stößt das auf eine männliche Widerspruchswelle? Oder gibt es gar eine simple wie schlüssige Erklärung? Mitnichten. Emilien Jacquelin gesteht: „Ich glaube, es hat alles mit Testosteron zu tun. Ich bin mir sogar sicher“, sagt der Franzose. Und Knottens Landsmann Tarjei Bo haut in die gleiche Kerbe: „Wir sind wie wilde Hunde, die auf der Suche nach Futter sind. Wahrscheinlich müssen wir uns etwas beruhigen."

Festgestellt sei an dieser Stelle: Die saublöde Formulierung vom starken und schwachen Geschlecht trifft eben tatsächlich oft nicht so recht zu. So manches Mal – und nicht nur beim Schießen der Topleute im Biathlon – gerät schnell mal aus den Fugen, wer denn hier stark und wer schwach ist.