Schwappt eine neue Welle des Klimaprotests nach Regensburg? Nach Vorfällen im Stadtwesten ermittelt der Staatsschutz – dort hatten am Freitag SUV-Besitzer ihre Wagen reihenweise mit platten Reifen vorgefunden. Die Täter hinterließen Bekennerschreiben.
Laut dem Polizeipräsidium Oberpfalz wurde in der Nacht auf Freitag (12. Januar) bei mehreren Fahrzeugen die Luft aus den Reifen gelassen. Dazu hätten der oder die Täter einen Zettel an der Windschutzscheibe hinterlassen, der auf ein politisches Motiv deute. Zugeschlagen hatten die bislang Unbekannten im Bereich Franz-von-Taxis-Ring, Münzerweg oder Württembergstraße in Regensburg.
Am Freitagmorgen wandten sich mehrere Autobesitzer an die Polizei. Die Zahl der betroffenen Fahrzeuge liegt demnach im niedrigen zweistelligen Bereich. Wie Polizeisprecher Matthias Gröger sagte, „waren hauptsächlich SUVs betroffen“. Ermittelt werde wegen des Anfangsverdachts der Sachbeschädigung – zwischenzeitlich hat „die Abteilung Staatsschutz der Kriminalpolizei übernommen“.
Das hat einen Grund: Laut dem Flugblatt an den Windschutzscheiben, das der MZ vorliegt, bekennen sich die „Tyre Extinguishers“ (auf Deutsch „Reifenlöscher“) zu der Aktion. Damit will die Gruppe auf negativen Folgen für das Klima aufmerksam machen, die das Fahren von SUVs und Geländewägen hat.
Offenbar wurde die Luft aus den Ventilen abgelassen. „Wir hatten keine Beschädigungen an Reifen, auch nicht an den Fahrzeuge selbst“, sagte Gröger weiter. Eine vergleichbare Aktion gab es in Regensburg bisher nicht – es ist nach den Aktionen der Klimakleber eine neue Art zivilen Ungehorsam. „Und das ist die erste Serie bei uns.“
Die Polizei sucht nun Zeugen: Wer in der Nacht von Donnerstag auf Freitag verdächtige Wahrnehmungen im Bereich Franz-von-Taxis-Ring, Münzerweg oder Württembergstraße gemacht hat oder Hinweise geben kann, soll sich unter der Telefonnummer 0941-5062888 melden.
