Gemeinde Berngau
Landratsamt Neumarkt mietet ehemaliges Gasthaus in Tyrolsberg als dezentrale Unterkunft an

27.03.2024 | Stand 27.03.2024, 19:00 Uhr

Das frühere Gasthaus Blomeier in Tyrolsberg soll laut Landratsamt Neumarkt in den nächsten Wochen umgebaut werden. Foto: M. Schrafl

Im ehemaligen Gasthaus Blomeier in Tyrolsberg (Gemeinde Berngau) sollen künftig Geflüchtete untergebracht werden. Das Landratsamt Neumarkt hat das Gebäude für diesen Zweck als dezentrale Unterkunft ab 1. April angemietet. Sprecher Michael Gottschalk und Bürgermeister Thomas Meier informierten über die Pläne.

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Ihm zufolge ist geplant, dass dort maximal zwölf Personen einziehen. Vorgesehen seien ukrainische Familien, „mit großer Wahrscheinlichkeit Neuankömmlinge aus dem Ankerzentrum in Regensburg“, sagt Gottschalk. Bevor die Menschen jedoch zugeteilt werden können, müssten die Räumlichkeiten dem Wohnbedarf angepasst werden. Das werde voraussichtlich in ein paar Wochen sein, etwa im Mai, schätzt der Landratsamtssprecher.

Nur Rufbusanbindung in Tyrolsberg



Laut Bürgermeister Thomas Meier hatte das Landratsamt die Gemeinde Berngau am Mittwoch über die Pläne informiert. „Wir möchten, dass sich die Menschen bei uns integrieren“, betont Meier.

Da Tyrolsberg nur eine Rufbusanbindung habe, habe er gebeten, dass zumindest einige der Menschen, die dorthin verlegt werden, über einen Führerschein und ein Fahrzeug verfügten. Nur so sei eine gewisse Mobilität zu gewährleisten.

Gemeinde bittet um Unterstützung bei Integration



Von großer Bedeutung ist für Meier, dass die Gemeinde Unterstützung anbiete. Sie suche deswegen ehrenamtliche Helfer, die bei der Aufnahme und Betreuung vor Ort in Tyrolsberg behilflich sind. Der Bürgermeister hofft auf den bewährten Helferkreis und möchte das Patensystem reaktivieren.

„Ich würde mir wünschen, dass die ‘Geflüchteten der ersten Stunde‘ Hilfestellung geben“, so Meier. Zu Beginn des Krieges vor mehr als zwei Jahren seien 17 Ukrainer in die Gemeinde gekommen, ein Großteil lebe noch hier und habe inzwischen Wohnungen gefunden.

Gottschalk zufolge reißt der Zustrom der Menschen nicht ab. Derzeit zähle der Landkreis Neumarkt 3560 Geflüchtete, darunter 1365 aus der Ukraine, 1140 aus Syrien, 240 aus dem Irak, 190 aus dem Iran, 160 aus Äthiopien, 80 aus Afghanistan und 60 aus Eritrea.