Saisonplan im Extremsport
Diesmal soll es klappen: Ultracycler Rainer Steinberger nimmt WM-Titel ins Visier

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 5:45 Uhr
Thomas Mühlbauer

Hat in dieser Saison viel vor: Rainer Steinberger Foto: Mühlbauer

Wenn der Frühling naht und die Temperaturen deutlich in die Höhe steigen, beginnt es auch bei Ultracycler Rainer Steinberger immer mehr in den Füßen zu kribbeln. Zu diesem Zeitpunkt hat der erfolgreiche Pösinger Extremradfahrer seine Saisonplanung meist in groben Zügen abgeschlossen und legt seinen vollen Fokus fortan auf die harten Trainingseinheiten. Er gibt einen Einblick, was er alles in diesem Jahr vorhat.

Das Rennjahr startet für Rainer Steinberger am kommenden Freitag. Dann findet in Italien das „Veneto Gravel“ statt, ein Rennen bei Venedig, das über eine Länge von 720 Kilometern mit 4300 Höhenmetern gespickt ist. „Ich habe bewusst in diesem Jahr einen früheren Auftakt geplant. Und ich habe mich auch für Italien entschieden, weil es da zu dieser Zeit einfach deutlich wärmer ist“, erklärt Steinberger.

Radwege und Schotterstraßen

Das Rennen führt die Fahrer ausschließlich über Radwege und Schotterstraßen. Und der Pösinger wird bei diesem Rennen, das „unsupported“ durchgeführt wird, auch von keinem Team begleitet. „Es ist einfach mal wieder ganz etwas anderes, so ein Rennen auf schwierigen Straßenverhältnissen zu fahren – und dann noch dazu alleine. Das hat mich einfach gereizt“, sagt Steinberger.

Dieser Wettkampf dient auch als wichtige Vorbereitung auf den Hauptwettkampf, der am 6. Juli auf dem Programm steht. Dann unternimmt Rainer Steinberger beim „Race Around Poland“ noch einmal den Versuch, den Weltmeistertitel zu erringen. Im vergangenen Jahr hatte er sich nach einem harten Kampf mit dem zweiten Platz begnügen müsen. „Die Organisatoren in Polen haben noch einmal den Zuschlag zur Ausrichtung einer Weltmeisterschaft erhalten“, sagt Steinberger. Es ist das zweitlängste Rennen der Welt und führt über eine sehr anspruchsvolle Strecke. Begleitet wird der zweifache Familienvater dabei fast vom gleichen Team wie im vergangenen Jahr. Steinberger, der heuer auch ein Jubiläum feiert – nämlich zehn Jahre selbstständiger Rehasporttrainer und Ultracycler – hat für dieses große Rennen schon die Vorbereitung aufgenommen und seine Saison dahingehend ausgerichtet.

Längere Einheiten draußen

Welche Rennen er im Herbst noch anstreben wird, lässt der Pösinger noch offen. „Ich möchte vielleicht noch einmal was Neues ausprobieren und möglicherweise auch in einem Mountainbikerennen starten. Aber jetzt liegt erst einmal der volle Fokus auf Polen“, sagt Steinberger.

Die nun immer wärmeren Temperaturen ermöglichen dem Ultra-Athleten auch längere Einheiten von fünf bis sechs Stunden draußen auf dem Rad, wobei der Winter – für den Geschmack des Pösingers – fast etwas zu kurz war. „Ich habe mich mit Langlauf und Skitouren fit gehalten und meine Form auch weiter verbessert, doch viel war da bei uns fast nicht möglich“, befindet Steinberger.

Nun aber geht es wieder aufs Rad, auf dem man Steinberger sicherlich wieder in den unterschiedlichsten Ecken des Landkreises antreffen wird – gemäß seinem Motto „Radlfohrn dahoam“.