Eine Brücke der Generationen
Krieger- und Reservistenkameradschaft Wackersdorf feiert 100-jähriges Bestehen – Neue Gedenktafel eingeweiht

23.04.2024 | Stand 23.04.2024, 15:00 Uhr
Hans-Peter Weiß

Neben dem Kriegergedächtniskreuz wurde ein Erinnerungsschild mit den Namen der im Ersten Weltkrieg verstorbenen BBI-Mitarbeiter von Pater Robin Joseph Kuzhivelil gesegnet. Fotos: Hans-Peter Weiß

Vor ziemlich genau 100 Jahren wurde die Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK) gegründet. Zur großen Jubiläumsfeier waren Ehrengäste, Vertreter der örtlichen Vereine sowie Repräsentant der im Kreisverband Schwandorf der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung (BKV) organisierten Kameradschaften gekommen.

Die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Bestehens begannen mit einem Festzug, der sich am Industriemuseum formierte. Angeführt von der hiesigen Jugendblaskapelle marschierten Fahnen- und Standartenträger und die Festteilnehmer zum Kriegergedächtniskreuz auf dem Kalvarienberg. Dort begrüßte Josef Hartinger, der Vorsitzende der KRK, die Gäste zum Totengedenken. „Wir gedenken heute der Opfer beider Weltkriege, deren Schicksal, ihr Leiden und ihr Sterben in unser Bewusstsein eingeht und damit auf unser Tun und Unterlassen einwirkt. Politiker und eine Mehrheit der Bürger haben Deutschland eine bisher noch nie dagewesene durchgehende Friedenszeit beschert“, betonte Hartinger. All die Millionen Toten rufen zur Versöhnung auf, sie mahnen uns zum Frieden. „Der Friede ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“, konstatierte Hartinger.

Fest im Pfarrheim

Der stellvertretende Vorsitzende des Knappenverein, Fritz Falter, las anschließend die Namen der gefallenen BBI-Mitarbeiter vor, die im Ersten Weltkrieg gestorben waren. Nachdem Sepp Hartinger und Fritz Falter eine Blumenschale abstellten, segnete Pater Robin die neue Gedenktafel neben dem mächtigen Grubenkreuz. Die Jugendblaskapelle intonierte das Lied des „Guten Kameraden“. Nach der Andacht kamen die Jubiläumsgäste zur Festversammlung im Pfarrheim zusammen.

Zur runden Geburtstagsfeier der KRK war auch Landrat Thomas Ebeling gekommen. „Die Arbeit der Soldatenvereine ist sehr wichtig und eine ständige Mahnung zum Frieden. Da kann man froh sein, dass es noch Menschen gibt, die sich mit Engagement für den Frieden einsetzen“, unterstrich der Landkreischef. Der BKV-Bezirksvorsitzende Paul Kastner sprach in seinem Grußwort von einem besonderen Jubiläum, das nicht alle erleben. Kastner als auch sein Kollege vom BKV-Kreisverband Schwandorf, Michael Nagy, dankte insbesondere dem KRK-Vorsitzenden Hartinger, der sich seit knapp 40 Jahren für die Kriegerkameradschaft engagiert. Nagy ergänzte, dass der Einsatz für den Frieden und das Gedenken an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege höchstes Gebot sind. Ehrenschirmherr Alfred Jäger sen. rückte den Kameradschaftsgeist in den Mittelpunkt, der die Erinnerung und das Gedenken an die schrecklichen Kriegsjahre bis in die heutige Zeit wachhält.

Einsatz für Menschenrechte

Höhepunkt des Festabends war die Rede des Schirmherrn und Bürgermeisters Thomas Falter, der die bewegende Geschichte des Vereins in den Mittelpunkt rückte. „Die KRK ist aus unserem gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken“, betonte der Schirmherr. Zentrale Grundwerte wie Miteinander und Zusammenhalt seien das Fundament der langjährigen Tradition.

„Die Erinnerung wach halten. Frieden, Freiheit und die Wahrung der Menschenrechte sind Güter, die es immer zu bewahren gilt. Der Einsatz dafür wird uns immer neu abverlangt, gerade heute“, betonte Bürgermeister Falter zum Abschluss.