Ist Cham nächster Punktelieferant?
ASV-Duell in Neumarkt: Für Strobels Team ist nun gar Rang vier drin

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 11:30 Uhr
Lothar Röhrl

Räume eng machen: Derzeit ist das die Spezialität der Neumarkter. Gegen Eltersdorf klappt das in dieser Szene dank (von links; ASV in Schwarz) Christian Schrödl, Philipp Majewski, Dominik Juric und Marc Müller. Foto: Lothar Röhrl

Zum Ende der ersten von zwei „Englischen Wochen“ hat der ASV Neumarkt in der Fußball-Bayernliga Nord den ASV Cham zu Gast. Anpfiff des Derbys der beiden Oberpfälzer ASV-Vereine ist um 15 Uhr.

Bei einer dann wahrscheinlich vierfach höheren Temperatur als am Dienstag beim Nachholspiel gegen den SC Eltersdorf (19 gegenüber fünf Grad) könnte es hoch hergehen. Denn Neumarkts ASV-Trainer Thorsten Strobel hakt diese Saison nicht ab: „Wir haben noch Ziele.“

Was werden diese wohl sein? Eines davon erschließt sich aus dem Blick auf die Tabelle: Der ASV Neumarkt darf noch auf den vierten Platz in der Abschlusstabelle schielen. Dieser ist für das drittbeste Team der laufenden Rückrunde in Reichweite gekommen.

Wird tolle Saison getoppt?

Würde der ASV diesen erreichen, hätten Trainer Jochen Strobel und die Seinen die tolle Saison 2021/22 getoppt. Damals war die vom Trainer-Trio Kevin Leidl/Fred Neumüller/Michael Lohse betreute Mannschaft Fünfter geworden. Damals war die Saison freilich vier Spieltage kürzer als die jetzige. Die 61 Punkte von damals könnten tatsächlich übertroffen werden. 48 sind es aktuell.

Damit sind wir bei den Zielen, die Jochen Strobel jetzt erreichen möchte. Statt die Saison nach dem nun fast sicheren Klassenerhalt austrudeln zu lassen (Strobel: „Rechnerisch sind wir aber noch nicht ganz durch“), hat der Trainer die Seinen offenbar heiß gemacht für noch mehr als Platz acht. Also wohl mehr als die 61 Punkte und den fünften Platz vor zwei Jahren. Damit hat Strobel einige Spieler auf seiner Seite. Denn in deren Tipps war vor der Saison ein einstelliger Tabellenplatz schon fest gebucht.

Mit der Auflösung, wer am nächsten gelegen war, wird sich unser Medium nach Ende der Saison befassen. Eines schon mal vorweg: Das, was der ASV bis jetzt in der Rückrunde dieser Liga geschafft hat, kommt einigen dieser Prognosen schon sehr nahe.

Vorerst ist erst einmal am Samstag das Duell gegen Cham angesagt. Dieses hat der ASV Neumarkt am Dienstag mit dem 1:1 daheim gegen den neuen Tabellenzweiten, den SC Eltersdorf, hinter sich gelassen (48 gegenüber Chams 47 Punkte).

Extra-Lob von Coach Strobel

Jochen Strobel ist eigentlich keiner, der inflationär mit Ausdrücken der Begeisterung um sich schmeißt. Das hat sich geändert. Hatte er schon nach dem 5:0 in Donaustauf am Samstag sein Team gelobt, steigerte er diese Hochschätzung nach dem 1:1 am Dienstag gegen Eltersdorf.

„Alle, die heute angefangen hatten, haben sensationelle Leistungen geboten“, vergab Strobel im Gespräch nur Bestnoten. Zwei wollte er gar noch herausheben: Einmal Henrick Brüggen. Strobel über ihn: „Er hat gegen Jassmann eine Mega-Leistung gebracht. Dabei ist Jassmann einer der besten Stürmer dieser Liga.“

Ein Extra-Lob hatte Strobel auch für Raphael Heimisch parat. Dieser hatte das 1:0 erzielt und war bis zu seiner Auswechslung in der 63. Minute der gefährlichste ASV-Angreifer. Wen Jochen Strobel von Beginn an auch aufstellt oder wen er dann später einwechselt: In dieser Mannschaft gibt es aktuelle 17, 18 gleichwertige Feldspieler mit einem überragenden Nick Guttenberger im Tor. So sollen sich die Seinen auch am Samstag gegen Cham beweisen – hofft Strobel. Wenn das gelingt, kann der ASV Neumarkt guten Mutes in die nächste „Englische“ mit Spielen in Kornburg (1. Mai; 14 Uhr) und daheim gegen Ingolstadt II (4. Mai; 15 Uhr) gehen.

Übrigens: In der Hinrunde hatten sich beide Teams in Cham 1:1 getrennt. Danach hatte der ASV Neumarkt fünf Mal in Serie verloren. Das liest sich jetzt Ende April wie ein wahr gewordener Alptraum. Danach war die Wende zum Besseren gefolgt.