Probleme und Projekte in Hausen
Raser fährt mit Tempo 160 ins Dorf, ein anderer mit 110 Sachen durch die „30er“-Zone am Kindergarten

28.04.2024 | Stand 28.04.2024, 15:31 Uhr
Johann Kolb

Zu dem idyllisch gelegenem Ort Frauenwahl muss eine neue Wasserleitung verlegt werden. Die Kosten hierfür fallen hoch aus, jedoch muss auch für diesen kleinen Ortsteil der Gemeinde Hausen die Wasserversorgung sichergestellt werden. Foto: Johann Kolb

Projekte, aber auch Raser oder Hundedreck regen Hausener Bürger und Bürgermeister auf. Andere Vorhaben sind alternativlos.

Bei relativ gut besuchten Bürgerversammlungen in der Gemeinde Hausen, informierte Bürgermeister Johann Brunner die Bürger über bestehende und kommende Aktionen in der Gemeinde. Dabei ging er besonders auf die großen Aufgaben ein, die in nächster Zeit auf den Nägeln brennen.

Besonders fallen da die Erweiterungen des Kindergartens mit Waldkindergarten und der Grundschule ins Gewicht. Auch die Ansiedelung von Amazon, direkt an der Gemeindegrenze fand gespanntes Gehör bei den Bürgern.

Mit Tempo 160 durchs Dorf

Neben dem Rednerpult des Bürgermeisters prangte das Motiv: „Gemeinde Hausen, einfach schöner leben“. Doch da gab es gleich eine Ernüchterung, als der Bürgermeister die Messungen der gefahrenen Geschwindigkeiten in der Gemeinde bekannt gab. So fuhr ein Raser an der Einfahrt in Großmuß mit 160 Sachen. 20 Autos fuhren noch mit 100 in die Ortschaft. Bei Tempo 30 fuhr am Kindergarten in Herrnwahltann ein Fahrer 110 km/h. 233 Autos fuhren an dieser Stelle Tempo 80 und noch 60 Autos wurden dort mit 60 km/gemessen. Kommt ein Sicherheitsdienst, wird an diesen Stellen natürlich verstärkt gemessen werden.

Nach der Bekanntgabe der Änderung im Gemeinderat, konnte der Bürgermeister noch keine Zahlen über die neue Grundsteuer sagen. Die Kreisumlage liegt in Hausen bei 200.000 Euro. Die Nachmittagsbetreuung wird erhöht werden müssen. Im Gemeinderat wurde ein Gremium „Sparen“ installiert.

Erfreulich sei, dass der Glasfaserausbau für die Hausbesitzer nichts kostet und dass die Erweiterung des Kindergartens nicht teurer wird, als veranschlagt. Hier sei bei den Außenanlagen noch einiges zu tun. Vor allem die Parkplatzsituation muss entschärft und die Heizungsanlage verbessert werden. Die Beiträge zum Kindergarten sind nach der Rechtsaufsicht zu günstig und müssen wohl erhöht werden, merkte Brunner an.

Waldkinder und marode A93

Viele Vorschriften, die bei den Bürgern Kopfschütteln erzeugten, verzögern noch den Ausbau des Waldkindergartens. Dieser aber soll noch 2024 fertig werden. Auf der nahen A93 wurde ein so maroder Zustand festgestellt. Es werden Absackungen befürchtet und man wird dort die Geschwindigkeit wohl noch auf 40 km/h herabsetzen.

Die Grundschule wurde bei einer Prüfung durch die Schulbehörde als „sehr gut“ bewertet. Die digitale Ausstattung müsse aber weiter ergänzt werden. Da hier Räume fehlen, muss die Schule, auch wegen der gestiegenen Schülerzahl, aufgestockt werden. Die Baumaßnahmen hierzu sind ziemlich fertig geplant, sagte Brunner.

Einen breiten Rahmen widmete der Bürgermeister der Wasserversorgung des Ortsteils Frauenwahl. Hier gebe es bei den zu erstellenden Versorgungsleitungen noch Planungsbedarf. Aber dieser teure Ausbau müsse erfolgen, da die Wasserversorgung des Ortes von der Gemeinde sichergestellt sein muss. Auch bei den drei Feuerwehren sind auf verschiedene Ebenen große Ausgaben nötig. Die geforderte Absauganlage soll nun bald geliefert werden. Wünschenswert sei die Installierung einer „Kinderfeuerwehr“ für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Hierfür sei aber besonders ausgebildetes Personal notwendig.

Das angeschaffte E-Auto für den Wertstoffhof war mangelhaft, sei nicht brauchbar und werde zurückgekauft werden.

Beim Gemeinschaftshaus in Großmuß muss die Gemeinde 15.000 bis 16.000 Euro drauf zahlen. Der Sportverein aber gebe seine Einnahmen aus dem Getränkeverkauf für den Unterhalt dazu.

Die Gemeinde Hausen ist mit anderen Gemeinden gegen die Ansiedelung von Amazon nahe der Gemeindegrenze. Durch die Ansiedelung der viel benötigten Arbeitskräfte seien Kapazitäten bei Kindergarten, Schule und Kläranlagen zu überdenken.

Auf alle die vielen gestellten Fragen der Bürger konnte der Bürgermeister ausreichend Antworten geben. In Hausen waren es vor allem der Ausbau der Schule und die Verunreinigung der Fluren mit Hundedreck.