Fußball
Nach Klosterer-Aus: Bernd Rosinger wird Trainer beim SV Pölling

30.04.2024 | Stand 30.04.2024, 17:30 Uhr

Bernd Rosinger freut sich auf seine neue Aufgabe als Trainer des Kreisklassen-Spitzenreiters SV Pölling. Foto: Weller (Archiv)

Ein Bierchen, ein Handschlag, dann sei die Zusammenarbeit ab kommender Saison beschlossen gewesen. Als ebenso unkompliziert wie angenehm beschreibt Bernd Rosinger jenes richtungweisende Gespräch vor knapp einem Monat mit Benjamin Gärtner.

Dieser ist nicht nur Abteilungsleiter des SV Pölling ist, sondern auch seit Kindertagen mit dem ehemaligen Spielertrainer des SV Seligenporten bestens bekannt.

„Ich freue mich enorm, dass ich zu einem gesunden Verein mit einem intakten Umfeld wechsele, in dem ich eine junge, talentierte Mannschaft übergeben bekomme“, sagt der 34-Jährige, der ab der Spielzeit 2024/25 als Trainer des SV Pöling übernimmt.

Rosinger-Aus führte zu Streik

Ende März war Rosinger nach knapp zweieinhalb Jahren als kickender Übungsleiter beim SVS freigestellt worden. Rosingers Entlassung und die seines Trainerkollegen Michael Görlitz hatte einen Streik der SVS-Spieler zur Folge, die sich weigerten für einen anderen Trainer zu spielen. Daraufhin meldete der ehemalige Regionalligist aus Seligenporten seine erste Mannschaft vom Spielbetrieb der Bezirksliga Mittelfranken Süd ab.

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Nun hat der ehemalige Drittliga-Profi aus Woffenbach beim SV Pölling eine neue sportliche Heimat gefunden. Diese ist für den SVP aktuell noch die Kreisklasse Ost, ab nächster Saison aber sehr wahrscheinlich die Kreisliga. Denn die Pöllinger stehen als souveräner Tabellenführer mit elf Punkten Vorsprung auf Verfolger 1. FC Altdorf dicht vor der Rückkehr ins Oberhaus des Neumarkter Spielkreises.

Pöllings Abteilungsleiter Benjamin Gärtner versichert zwar auf Nachfrage, dass „die Einigung mit Bernd ligaunabhängig getroffen wurde“, allerdings weiß auch er, dass „es nicht schlecht für uns mit dem Aufstieg aussieht, auch wenn wir uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollen“.

SV Pölling ist das Maß der Dinge in der Kreeisklasse Ost



Dass der SVP in dieser Spielzeit das Maße der Dinge in der Kreisklasse Ost ist, liegt zu großen Teilen auch am aktuellen Trainer Sebastian Limmer. Dennoch ist für den 28-Jährigen, der lange Jahre in der Jugend des ASV Neumarkt coachte, nach dieser Saison Schluss in Pölling – ungewöhnlich.

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Das weiß auch Benjamin Gärtner. „Sebastian ist ein bestens ausgebildeter Trainer mit großer fachlicher Kenntnis – alles top. Der SV Pölling ist für ihn der perfekte Einstieg als Trainer im Neumarkter Herrenbereich“, sagt der SVP-Funktionär, wohlwissend, dass Sebastian Limmer und die Pöllinger Vereins-DNA nicht hundertprozentig zusammenpassen. Auch deshalb die Trennung nach dieser sportlich so erfreulichen Saison.

„Da gibt es aber kein böses Blut. Sebastian und ich haben ein vernünftiges Gespräch miteinander geführt, alles gut“, versichert Gärtner – die ungebrochen erfreulichen Ergebnisse des Teams stützen die Aussage des Abteilungsleiters.

Von der Verpflichtung Bernd Rosingers erhofft sich Gärtner einen „weiteren Impuls für die Mannschaft“. Zudem hoffe er, dass der Verein von der Strahlkraft Rosingers bei der Spielerakquise zusätzlich profitieren wird können.

Langfristiges Miteinander

Auch wenn noch keine Laufzeit der Zusammenarbeit festgelegt sei, strebten Verein und Trainer „ein langfristiges Miteinander an“. In Pölling wollen sie gemeinsam mit Rosinger und der jungen Mannschaft jedenfalls „etwas aufbauen“. sagt Gärtner. Dabei wird Kapitän Pascal Lehmeier als spielender Co-Trainer an der Seite des Ex-Profis auf und neben dem Platz tatkräftig mithelfen.

Bernd Rosinger ist jedenfalls schon heiß auf seine künftige Rolle beim SV Pölling. „Ich kenne viele Jungs im Verein seit vielen Jahren, da stimmt es schon mal. Und die Mannschaft ist jung, viele wurden beim ASV Neumarkt gut ausgebildet. Ich freue mich sehr drauf“, sagt Rosinger, der zuletzt in seinen zweieinhalb Jahren als Spielercoach des SVS eher wenig Grund zur Freude am Fußball hatte.