Politischer Abend
Rösser treffen auf hohes politisches Tier: Aiwanger beim Georgi-Ritt in Richthofen

05.05.2024 | Stand 05.05.2024, 19:00 Uhr
Jürgen Schlegel

Beate Höß, Ortsvorsitzende der Freien Wähler Velburg (l.), Bürgermeister Christian Schmid sowie Albert Graf und Hans Ertl von den Pferdefreunden Richthofen begrüßten den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Foto: Jürgen Schlegel

Mit einem politischen Abend am Samstag begann der Georgi-Ritt in Richthofen. Festredner war der bayerische Wirtschaftsminister sowie Vorsitzende der Freien Wähler Hubert Aiwanger.

Aiwanger kam auf Einladung von Albert Graf, der zusammen mit den Pferdefreunden Richthofen den Georgiritt zum nunmehr vierten Mal ausgerichtet hat.

Velburgs Bürgermeister Christian Schmid begrüßte den Ehrengast neben diversen Bürgermeistern aus dem Landkreis sowie den stellvertretenden Landrat Martin Meier und die Bezirksvorsitzende der JFW im Regierungsbezirk Oberpfalz Daisy Miranda.

Aiwanger und die Demokratie

Aiwanger lobte den Georgi-Ritt als eine Veranstaltung, wie sie sein sollte. Hier könnten sich Bürger und Politiker austauschen. Nur so funktioniere Demokratie. Das Vertrauen in die Politik sei verloren gegangen, es habe einen Rückzug ins Private stattgefunden, erklärte Aiwanger. Der FW-Chef kritisierte, dass sich viele Politiker seiner Ansicht mit Themen beschäftigten, die die Bürger nicht interessierten. Deswegen sei es notwendig, aus der vernünftigen bürgerlichen Mitte die Themen anzusprechen, die die normalen Bürger beträfen.

Aiwanger gegen Krankenhausschließungen



Für Aiwanger fiel darunter beispielsweise das Thema möglicher Krankenhausschließungen, die er klar kritisiert. Deutschland solle sich von der Lebensmittelerzeugung im eigenen Land nicht verabschieden, führte der Landwirt weiter aus. Auch einer Politik, die die Wirtschaft mehr machen lasse, redete Aiwanger das Wort. Die Politik solle sich stattdessen mehr um die Bevölkerung kümmern.

Seine Kritik an der Bundesregierung führt Aiwanger zu dem Punkt, dass es mehr Planungssicherheit brauche. Und eine Regierung, die mit den Bürgern rede, ehe sie Gesetze mache.

Aiwanger erklärte ebenso, man solle nicht nur gegen den Rechtsextremismus demonstrieren, sondern die Probleme lösen, die zu derartigen Strömungen führen.

„An die Zukunft glauben“



An die Bürgermeister gerichtet appellierte er, sich weiterhin für eine bezahlbare Wasserversorgung in Bayern einzusetzen. Die Kommunen, so Aiwanger, kämen in Sachen Energiepolitik in das Auge des Orkans, in positiver und in negativer Hinsicht.

Der Minister machte aber auch Mut. Er appellierte an die jungen Leute, sich nicht „narrisch“ machen zu lassen. Wir hätten in den vergangenen 100 Jahren in diesem Land viel mitgemacht, dennoch ginge es uns gut. „Wir brauchen den Mut zur Zukunft, wir dürfen uns keine Angst machen lassen, sondern an die Zukunft glauben“, sagte Aiwanger. Er forderte dazu auf, in den Vereinen, in der Nachbarschaft usw. zusammenzuhalten und auch mutig zu sein, Fehlentwicklungen zu benennen.

Martin Meier sieht Bayernwerk in der Pflicht



Der Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Martin Meier, erklärte bezüglich der Energiewende im Landkreis, dass 16 von 19 Gemeinden die Flächennutzungspläne geändert hätten bezüglich der Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen. Der Landkreis mache seine Hausaufgaben. Der stellvertretende Landrat mahnte allerdings auch an, dass man Umspannwerke brauche. Der produzierte Strom müsse eingespeist werden können. Das Bayernwerk müsse seine Hausaufgaben machen.

Segen für die Pferde

Am frühen Sonntagnachmittag vollzog Pfarrer Elmar Spöttle die Pferdesegnung. „Gehet, fahret und reitet hin in Frieden“, so der Wallfahrtsrektor wörtlich. In einem knapp eine Stunde dauernden Umzug machten sich weit über 100 Reiter sowie 16 Pferdegespanne auf den Weg zum Habsberg und zurück.

Die Teilnehmer kamen aus der näheren Umgebung, aber auch aus Ellingen, Bad Kötzting oder gar aus Passau. Den Ausklang fand die Veranstaltung im Festsaal in Richthofen.