Verkehr
Auftakt in die Motorradsaison

Mit dem Aktionsplan Motorradsicherheit will die Polizei im Landkreis Neumarkt den Blick auf mögliche Gefahren lenken.

17.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:48 Uhr
Heike Regnet
Lukas Sperber (auf Motorrad) war einer der wenigen Motorradfahrer, die am Sonntag im Landkreis Neumarkt unterwegs waren. Die Kontrolle war für ihn kein Problem. −Foto: Heike Regnet

Die ersten Sonnentage im Frühling sind Auftakt in die Motorradsaison. Die Saisonkennzeichen laufen meist von April bis Oktober und sicher sind die Maschinen in den Garagen schon startklar - einzig die Sonnentage lassen noch auf sich warten.

Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, startete das Polizeipräsidium Oberpfalz vor einigen Jahren den Aktionsplan Motorradsicherheit. Im Fokus steht die Fahrsicherheit zur Vermeidung von Motorradunfällen. Am Sonntag waren daher im Landkreis zehn Kontrollstellen durch die Polizeiinspektionen Neumarkt und Parsberg eingerichtet, um die Kradfahrer gezielt zu informieren. Einer der Kontrollpunkte lag an der Weißmarterstrecke.

„Wir wollen heute vor allem mit den Motorradfahrern ins Gespräch kommen, sie sensibilisieren und auf Gefahren hinweisen“, sagt Polizeidirektor Michael Danninger. „Gesehen werden, Abstand halten, angemessene Geschwindigkeit auf der Strecke - all das sind wichtige Punkte.“ Die Statistik der Verkehrsunfälle mit Motorradbeteiligung zeige, dass bei zwei Drittel der Unfälle der Motorradfahrer zugleich Verursacher war. Empfohlen werde, zu Saisonbeginn ein Motorradfahrtraining bei der Kreisverkehrswacht oder dem ADAC zu absolvieren.

Trainingsangebote ab Juni

„Ab Juni werden wir das Training wieder anbieten können“, sagt Hermann Pfeiffer von der Kreisverkehrswacht Neumarkt. Corona hatte das Fahrsicherheitstraining bislang ausgebremst, doch nun stehen die ersten Termine. „Wir trainieren auf dem Volksfestplatz, zum Beispiel auch das Fahren in der Gruppe, bei dem es viel zu beachten gibt. Wenn der Erste vorne bremst, kann es für die Letzten gefährlich werden, denn sie sehen die Ursache für das Bremsmanöver meist nicht und müssen dann schnell reagieren.“ Ein weiterer Schwerpunkt ist das Einschätzen der Fahrbahnoberfläche.

„Die meisten Motorradunfälle ereignen sich außerorts. Gefahren wird eigentlich nicht so gern auf der Autobahn, sondern lieber auf kurvenreichen Straßen, das macht Spaß“, sagt Thomas Dill vom ADAC. Daher gelte es vor allem, stets die Geschwindigkeit der Streckenführung anzupassen.

Schon längst kein Unfallschwerpunkt mehr im Landkreis ist die Weißmarterstrecke, wie die Unfallstatistik zeigt. „Oft kann man durch entsprechenden Ausbau, durch Kontrollen und gute Beschilderung schon viel erreichen“, sagt erster Polizeihauptkommissar Karlheinz Dietl von der PI Parsberg. „Vor allem das Fahren auf Serpentinenstrecken bringt für viele Motorradfahrer den Kick.“ Doch genau hier liege auch die Gefahr. Grundsätzlich sei eine gute Schutzausstattung wesentlich, die Verletzungsgefahr aber dennoch groß. Daher müsse ein Motorradfahrer auch stets die Fehler anderer Verkehrsteilnehmer im eigenen Fahrverhalten berücksichtigen.

Unfälle mit Bikern rückläufig

Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Unfälle mit Motorradbeteiligung im Vorjahr zurückging. „Aber das war sicher der Corona-Pandemie geschuldet, da viel weniger Motorräder unterwegs waren“, sagt Danninger. Bei den Motorradfahrern, die am Sonntag kontrolliert wurden, gab es kaum Beanstandungen. „Wenn das Wetter gut ist, bin ich mit dem Motorrad unterwegs“, sagt Lukas Sperber, der gerade auf dem Weg zu seinem Vater war. Ein Fahrsicherheitstraining hat er schon eingeplant, denn auch heuer will er viel unterwegs sein. „Motorradfahren ist für mich Freiheit, es ist einfach super.“