Landkreis Neumarkt
Eine Wanderung vom Mühltal zur Burgruine

Die knackige Wandertour über gut 14 Kilometer vom tiefen Tal auf den Gipfel des Kellerberges erfordert doch einige Fitness.

02.09.2021 | Stand 16.09.2023, 1:02 Uhr
Günter Treiber
Der mäandernde Kerschbach kurz nach seinem Ursprung: Im Hintergrund steht die Bogenmühle. −Foto: Günter Treiber

Wir haben uns in der Serie „Wander- und Radtourentipps“ bereits entlang des Burgensteigs im Neumarkter Land die Burgensteigrunde zwei, rund um Lengenfeld und die Burgensteigrunde drei, um Velburg und den Habsberg erwandert. Diesmal begeben wir uns auf die Burgensteigrunde vier, rund um die Adelburgruine. Aber wir weiten die Tour auf gute 14 Kilometer aus, indem wir zunächst dem gut beschilderten Wanderweg „Zum Mühltal“, der in keiner Karte zu finden ist, folgen.

Bei dieser Wanderung ist darauf zu achten, dass man im Wanderrucksack genügend Trinkwasser und Brotzeiten dabeihat, da es unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten gibt. Man muss mit etwa vier bis fünf Stunden rechnen. Was aber interessant daran ist: Eine herrliche Flusslandschaft erwartet uns und wir tauchen wieder einmal in die Geschichte des Mittelalters ein. Wir starten am Bahnhof Seubersdorf, damit man nicht mit dem Auto anreisen muss. Falls doch, sind genügend Parkplätze vorhanden. Wir folgender Beschilderung „Zum Mühltal“.

Steinhaufen bezeugt Steinpfalz

Da geht es zunächst links um die Kurve und nach der Bahnunterführung gleich rechts in den Rad- und Fußweg bis zur ersten Gelegenheit, nach rechts abzubiegen. Nun einfach der Beschilderung durch Krappenhofen folgen. Ein kurzes Stück gehen wir auf der Straße bis Willmannsdorf, dort links abbiegen und an einem Steinhaufen vorbei, der besagt, warum die Steinpfalz „Steinpfalz“ heißt. Wir kommen ins Mühltal und wieder unter der Eisenbahnlinie durch ins Kerschbachtal. Hier empfängt uns ein fruchtbares Tal mit ehemaligen Mühlen, Weideflächen und dem schillernden Kerschbach, der nur kurz davor entspringt.

Es geht vorbei an der Bogenmühle. Um 1890 haben drei Wasserräder die Bogenmühle angetrieben, 1913 war es nur noch ein Rad, das Strom erzeugte. Heute, nach mehreren Umbauten, ist die Mühle immer noch im Besitz der Familie Betz, die Ackerbau und Viehzucht betreibt.

Kerschbachtal:Kellerberg:
die Bogenmühle, um 1890 von drei Wasserrädern betrieben, später mit einem Wasserrad als Stromerzeuger installiert. Heute ist die Mühle ein Bauernhof im Besitz der Familie Betz.die Burgruine Adelburg. Erstmals geschichtlich erwähnt 1180. Der Edelfreie Engilhardus de Adelenburc bezeugt eine Urkunde des Klosters Rohr. Engilhard den Jüngeren findet man im „Codex Manesse“ zusammen mit Walther von der Vogelweide. (pgt)

In Sichtweite der Bogenmühle ist Kerschhofen, und da, wo wir nach links abbiegen, die einstige Christl-mühle. Die Mühle war eine Getreidemühle ohne Sägewerk. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Betrieb eingestellt. Es geht vorbei an der Filialkirche St. Georg in Kerschhofen und nach halblinks zu dem kurzen Anstieg auf die Jurahöhen.

Rundblick über vier Dörfer

Wir folgen der Beschilderung mit dem „Wonnebold“ und kommen im Weiler Haag an. Hier finden wir ein Holzschild, auf dem steht „Zur Adelburg“. Dem Hinweis folgen wir über eine kurze Wiesenfläche und überqueren geradeaus den Rundweg um den Kellerberg. Jetzt geht es sehr steil nach oben, bis wir an einen großen Steinquader kommen. Wer zur Ruine direkt möchte, muss sich einen Aufstieg suchen. Weiter geht es auf den Rundweg und dann der Beschilderung folgend durch Eichenhofen und auf dem Radweg zum Bahnhof Seubersdorf zurück.