Gesellschaft
Kago-Schloss soll Krebsklinik werden

Sveta Todorovic lud zum Tag der offenen Tür nach Postbauer-Heng. Der Andrang im Schloss war riesig.

09.04.2017 | Stand 16.09.2023, 6:38 Uhr
Sigrid Fischer

Die Menschen strömten massenweise zum Schloss – die Schlange reichte bis weit auf die Straße hinaus. Foto: Fischer

Im August 2016 fand – nach dem dritten Versteigerungstermin – das pompöse Schloss des ehemaligen „Kamin-Königs“ Karl-Heinz Kago in Postbauer-Heng endlich einen neuen Besitzer – der Münchner Immobilienunternehmer Sveta Todorovic hatte das Schlosszu einem Preis von fünf Millionen Euro ersteigert, der Verkehrswert hatte bei zehn Millionen Euro gelegen.

Da ein anderes Grundstücksgeschäft von Todorovic geplatzt war, konnte er den Kaufpreis des ehemaligen Kago-Schlosses bis vor kurzem nicht bezahlen.Doch jetzt ist nach seiner Auskunft alles geregelt– und so bot der Unternehmer der Bevölkerung gestern von 12 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür an.

Bereits in den Tagen vorher sah man, dass auf dem Schlossgelände wieder Leben einzieht: Es wurde fleißig im Garten und am Schlossgebäude gearbeitet und dekoriert, das Gelände für den Tag der offenen Tür hergerichtet. Das Interesse war – wie zuvor erwartet – immens, die Menschen ließen sich nicht zweimal bitten, auf das Gelände zu kommen.

2000 Leute in einer Stunde

Bei herrlichem Sonnenschein strömten die Neugierigen nach Postbauer-Heng, bereits vor der offiziellen Eröffnung standen Schlangen von Menschen vor dem Haupteingangstor des Schlosses.

Schon eine Stunde später schätzte die Freiwillige Feuerwehr Postbauer-Heng, die die Besucher in die Parkplätze einwies und den Verkehr regelte, die Anzahl der Schaulustigen auf gut 2000 – und der Ansturm auf das Schloss wollte noch lange kein Ende nehmen.

„Wir waren zwar auf einen Besucherstrom vorbereitet, aber mit dieser Größenordnung haben wir nicht gerechnet.“Bürgermeister Horst Kratzer

Die Besucher kamen nicht nur aus der Marktgemeinde, sondern auch aus dem näheren und weiteren Umland, ein Pärchen reiste sogar aus München an. „Wir waren zwar auf einen Besucherstrom vorbereitet, aber mit dieser Größenordnung haben wir nicht gerechnet“, sagte Bürgermeister Horst Kratzer, der sich ebenfalls vor Ort umsah.

Unser Medienhaus war vor Ort – hier finden Sie eine Bildergalerie zum Schloss:

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Die Besucher wurden in Gruppen eingelassen, allerdings nur in den unteren Bereich des Schlosses. Die privaten Räume im oberen Bereich des Schlosses waren für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Sveta Todorovic informierte an diesem Tag auch über die Zukunft des Schlosses, was nach dem langen Rätselraten um das Gebäude bei den Besuchern auf größtes Interesse stieß.

Wie der Unternehmer sagte, soll aus dem ehemaligen Kago--Schloss innerhalb von ungefähr zwei Jahren eine Fachklinik für 200 Krebspatienten werden. Es sei geplant, dass im Schlossgebäude die Verwaltung sowie die Räume für die Fachärzte ihren Platz bekommen.

Appartements für Patienten

Die Patienten selbst sollen in Appartements untergebracht werden – die noch gebaut werden sollen, und zwar auf dem bisherigen Kleintierzoo-Gelände gegenüber dem Schloss.

Es seien darum bereits Gespräche mit dem jetzigen Eigentümer des Geländes, Jamil Naveed, geführt worden, sagte Todorovic. Naveed hatte das Kleintierzoo-Gelände, das nicht Bestandteil des Versteigerungsverfahrens gewesen ist, sondern noch Privateigentum von Karl-Heinz Kago, im Juli vergangenen Jahres gekauft.

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