Umweltschutz
Neue Partnerschaft besiegelt

Hammerbacher GmbH sponsort mit 5000 Euro jährlich den Landschaftspflegeverband. Zusage gilt für zunächst drei Jahre

11.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:37 Uhr
Josef Wittmann
Diese Firmenwiese wollen der Landschaftspflegeverband und die Familie Hammerbacher (v. l.) noch blühfreudiger gestalten. −Foto: Josef Wittmann

„Ich freue mich sehr, dass wir mit der Firma Hammerbacher einen neuen Ökosponsor gewinnen konnten, der die Arbeit unseres Landschaftspflegeverbands aktiv unterstützt“, freute sich Landrat Willibald Gailler am Donnerstag beim Pressetermin in der Daimlerstraße.

Der Sponsoringvertrag läuft zunächst für drei Jahre und umfasst 5000 Euro, die der Landschaftspflegeverband Neumarkt jährlich von Hammerbacher bekommt. Damit ist die Firma in der guten Gesellschaft von einem Dutzend Unternehmern, denen allen die Umwelt wichtig ist. Denn „Unternehmer haben selber Familie und Enkel“, lobte der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Werner Thumann.

Seit 27 Jahren gebe es den Verband nun schon, und die 120 Landschaftspflegemaßnahmen pro Jahr seien nur dank solcher Partnerschaften möglich. Die staatlichen Fördermittel dafür gebe es nur, wenn 25 bis 30 Prozent Eigenmittel eingesetzt würden. Das sei mehr, als durch die Beiträge der Mitglieder des Verbandes, vor allem Kommunen, zusammenkomme.

Unternehmer schützen Umwelt

Thumann hat die Zusammenarbeit mit Bernhard Hammerbacher, dem Geschäftsführer der Hammerbacher GmbH, beim Unternehmerstammtisch eingefädelt. Dort ist der Hammerbacher regelmäßiger Gast. Er erklärt, was sein Business – die Herstellung von Büromöbeln – mit Umweltschutz zu tun hat. „Schreibtische bestehen aus Holz. Wir waren der erste Hersteller, der ausschließlich Büromöbel nach dem Umweltstandard des FSC liefert. Dieses Siegel steht für naturnahe Wälder und wurde auf der Umweltkonferenz in Rio begründet.“ Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist Hammerbacher und seinen Söhnen Andreas und Christoph wichtig. Die Photovoltaik mache die Firma autark und liefert doppelt so viel Energie, wie das Unternehmen benötigt. Und ihr Werk in der Slowakei werde mit eigenen Holzabfällen beheizt.

LandschaftspflegeFörderung:Sponsoren:
:Von einer Million Euro Jahresumsatz des Landschaftspflegeverbandes entfällt die Hälfte auf Pflegemaßnahmen.Der Staat fördert Maßnahmen, wenn der Verband 20 bis 25 Prozent Eigenanteil beisteuert. Je mehr Eigenanteile, desto mehr Maßnahmen sind möglich.13 Firmen unterstützen die Maßnahmen- meist mit 5000 Euro jährlich.

Die Hammerbacher GmbH erhofft sich von der Zusammenarbeit noch einen besonderen Nutzen. Ein Impuls aus dem Unternehmerstammtisch sei die ökologische Aufwertung von Firmengelände, erklärte Werner Thumann. Bernhard Hammerbacher möchte nun die Grünflächen auf seinem 23 000 Quadratmeter großen Firmengelände blühfreudiger gestalten. Und Agnes Hofmann, die stellvertretende Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands, steht ihm beratend zur Seite.

„Man muss nicht alles neu ansäen, damit ein schneller Blüheffekt da ist, sondern manchmal findet man auch schon etwas vor“, sagt sie. Gemeinsam habe man sich jede Grünfläche auf dem großen Areal angeschaut, und vieles sei schon so, wie man es sich wünsche. Da gebe es artgerechte Staudenmischungen und Obstbäume, Heckenstrukturen und Fassadenbegrünungen.

Firmengelände aufwerten

Die kleine Wiesenfläche an der Ecke Dreichlinger Strasse / Daimlerstraße haben sich die Partner als nächstes Projekt auserkoren. „Bevor man alles umackert und neu einsät, wollen wir schauen, was schon da ist.“ Manchmal sei das unscheinbar aber wertvoll, sagt Agnes Hofmann, bückt sich und zeigt ein Pflänzlein. „Zum Beispiel der kleine Sauerampfer Rumex Acetosella. Eine seltenere Art als der Wiesensauerampfer, die kargen Untergrund braucht. Oder hier das fünffingrige Frühlingsfingerkraut“.

Diese und viele weitere Pflanzen möchte man erhalten und fördern. Dazwischen soll mit der Ansaat geeigneter Samenmischungen und intelligentem „Mahd-Regime“, das Blütenstände stehenlässt, wenn die Insekten sie brauchen, für noch mehr Blütenreichtum gesorgt werden. Und die Insekten sind schon da. „Wir haben auf dem Gelände auch zwei Bienenvölker, die unserem Programmierer gehören, der Hobbyimker ist“, verrät Bernhard Hammerbacher.