Hochwasser
Neumarkt sorgt für Katastrophen vor

Die Stadt hat Geräte besorgt, mit denen sie bei Stromausfällen Anlaufstellen – Leuchttürme – für die Bürger ausstatten kann.

03.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:25 Uhr
Daniel Gottschalk, OB Thomas Thumann und Christian Kürzinger (von links) begutachten die neuen Geräte. −Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Oberbürgermeister Thomas Thumann und der Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung der Stadt, Daniel Gottschalk, haben wichtige Geräte für Stromausfall und Hochwasser an die städtischen Feuerwehren übergeben. In der Feuerwache Neumarkt überreichten sie die Gerätschaften an Stadtbrandinspektor (SBI) Christian Kürzinger. Damit wird die Leistungsfähigkeit der städtischen Feuerwehren bei Hochwassereinsätzen sowie bei Stromausfällen deutlich verbessert werden, wie es in einer Mitteilung der Stadt Neumarkt heißt.

„Die Starkregenereignisse in den letzten Jahren haben uns eindrucksvoll die Macht des Wassers vor Augen geführt“Oberbürgermeister Thomas Thumann

„Die Starkregenereignisse in den letzten Jahren haben uns eindrucksvoll die Macht des Wassers vor Augen geführt“, erinnert Thumann an die Unwetterszenarien. „Es ist deutlich geworden, dass auch dort räumlich begrenzt Wasserschäden auftreten können, wo man es aufgrund der topographischen Lage sonst gar nicht vermuten würde. Daher ist es hilfreich, wenn wir unsere Feuerwehren so ausstatten, dass sie wirksam Hilfe leisten können.“ Pumpen, Wassersauger und Stromaggregate sollen dazu beitragen.

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Der letzte Stromausfall in Neumarkt ereignete sich im August 2021. Ein Erdschluss war dafür verantwortlich, dass 400 Haushalte keinen Strom hatten.Betroffen waren damals Teilbereiche von Woffenbach sowie die Bereiche Dr.-Grundler-Straße, Frühlingsstraße, Martinistraße, Carl-Zinn-Straße und Pointgasse.

Mehr Wasser in kürzerer Zeit pumpen

Für Hochwasserschäden stehen nun zwei leistungsfähigere Pumpen zur Verfügung, die mit bis zu 1300 Litern Förderleistung pro Minute etwa die doppelte Leistung der bisher vorhandenen aufweisen. Zudem verbessern drei zusätzliche Wassersauger die Ausrüstung. „Das macht uns handlungsfähiger und wir können mehr Wasser in kürzerer Zeit aus dem Gebäude bringen“, so Kürzinger.

Die neuen Gerätschaften werden für den Transport zusammen mit einem Stromerzeuger und Beleuchtungsgerät auf Rollwägen untergebracht sein. Daneben wird jedem Gebäudeeigentümer dringend empfohlen, zunächst selbst technische Vorkehrungen wie beispielsweise Rückstauklappen an seinem Gebäude zu installieren, damit kein Wasser ins Gebäude zurückfließen kann.

Notstromaggregate und Treibstoffreserven werden angeschafft

Ein weiterer Bereich, für den die Stadt künftig besser gewappnet sein wird, ist das Szenario eines Stromausfalls. Zu diesem Zweck wurden neun Stromaggregate beschafft. Drei davon wurden von den hauptamtlichen Kräften der Feuerwehr Neumarkt selbst aufgebaut. Die Aggregate können bei Bedarf zu den einzelnen Feuerwehrgerätehäusern im Stadtgebiet verbracht werden. Um einen autarken Betrieb als Anlaufpunkt für die Bevölkerung auch für eine gewisse Zeit sicherstellen zu können, werden zudem in neuen mobilen Tankstellen 1000 Liter Diesel und 300 Liter Benzin in der Feuerwache vorgehalten.

Die Vorsorge für eventuelle Stromausfälle sei nicht vorrangig nur auf den großflächigen Blackout abgestellt, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Vielmehr gehe es der Stadt darum, im Falle eines Stromausfalles etwa in einem Stadtteil dort die kritische Infrastruktur aufrechterhalten zu können und einen Anlaufpunkt für die Bevölkerung schaffen zu können. „In der Fachliteratur spricht man in diesem Zusammenhang von ‚Leuchttürmen‘“, ergänzt Gottschalk, der für das Sachgebiet Feuerwehren zuständig ist.

Bürger können lebensnotwendige Geräte aufladen

Die Gerätehäuser können so der Bevölkerung als Anlaufstelle dienen: beispielsweise um Akkus zu laden, die für lebensnotwendige Gerätschaften wie Beatmungsgeräte, Dialysegeräte oder Ähnliches erforderlich sind. „Die Stadtteilfeuerwehren ermöglichen es, dass flächenmäßig das ganze Stadtgebiet mit Anlaufstellen abgedeckt werden kann und jeder Stadtteil seinen Anlaufpunkt hat“, betont Thumann, der auch Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr ist. In einem weiteren Schritt werden in allen Gerätehäusern entsprechende Einspeiseeinrichtungen in die Elektroinstallation verbaut, so Gottschalk. Entsprechende Angebote werden gerade eingeholt und würden in Kürze beauftragt.