Vorbereitung
Sie haben 6000 Palmbuschen gebastelt

Die Frauen vom Neumarkter Missionskreis sind im Endspurt. Seit Wochen binden sie täglich stundenlang Zweige für Palmsonntag.

17.03.2016 | Stand 16.09.2023, 6:53 Uhr
Claudia Pollok
Maria Kürzinger (Z.v.l.) und die anderen Frauen vom Missionskreis haben viel Spaß beim Arbeiten. −Foto: Pollok

Mit flinken Fingern wickelt Maria Kürzinger die Blätter der Thuja um eine hellgrüne Papierrose aus Krepppapier. Dann schnürt sie das Gesteck mit Zwirn zu – und schon ist das „kleine Palmbuscherl“, wie die Frauen es nennen, fast fertig. „Jetzt fehlen nur noch Palmkatzerl“, sagt Kürzinger. „Die werden mit etwas Uhu einzeln um die Rose geklebt.“

Gemeinsam mit rund 20 Frauen vom Neumarkter Missionskreis hat Maria Kürzinger für Palmsonntag bereits rund 6000 Stück dieser kleinen, bunten „Palmbuscherl“ angefertigt. Dazukommen noch rund 300 größere Palmbuschen mit Schleifen, sowie über 200 filigrane Kränze und Kreuze aus einzelnen Palmkätzchen. Jetzt sind sie im Endspurt. Am Abend soll alles fertig sein.

Die Frauen haben Gaudi

Seit Aschermittwoch treffen sich die Frauen fast täglich in den Räumen des Missionskreises in der Sandstraße 2. „Wir sind der Stadt sehr dankbar für unsere neuen Räume“, sagt Kürzinger. Denn aus dem alten Gebäude in der Freystädter Straße musste der Missionskreis ausziehen. In ihrem neuen Treffpunkt fühlen sich die Damen sehr wohl. Während draußen noch ein kalter Wind bläst, herrscht in der Sandstraße 2 seit Wochen geschäftiges Treiben und jede Menge gute Laune.

„Wir haben schon unsere Gaudi hier. Man gfreit sich einfach auf die Leute“, sagt Kürzinger und die anderen Frauen lachen und nicken zustimmend. Während die Damen die Palmbuschen basteln, plaudern sie über Gott und die Welt, machen Witze und haben einfach Spaß miteinander, erzählen sie. Und für die kleinen Pausen zwischendurch bringt jedes Mal jemand Kaffee und Kuchen mit. Für die Frauen steht fest: „Die Gemeinschaft ist das Wichtigste.“

Doch die Damen nehmen die Arbeit auch jedes Jahr aufs Neue auf sich, weil sie damit Menschen in Afrika und Brasilien helfen wollen. Das Versenden der Kleiderpakete, um die sich der Missionskreis eigentlich kümmert, ist nämlich sehr teuer, erklärt Kürzinger. Das Porto für ein 20 Kilogramm-Paket koste 60 Euro. Mit dem Erlös der Palmbuschen finanzieren die Frauen den Versand.

Der Verkauf der Zweige hat in Neumarkt Tradition. Schon seit 1977 basteln die Frauen des Missionskreises die bunten Palmbuschen. Die meisten Sträußchen verkaufen sie vor den Neumarkter Kirchen. Ein Teil geht aber auch in andere Gemeinden wie Berg, Reichertshofen, Berngau oder Seligenporten, erklärt Kürzinger.

Die Freude am Sonntagabend

Auch der Verkauf gehört für die Frauen seit Jahren zu ihrem persönlichen Palmsonntag dazu. „Wenn wir zu zweit an einem Stand stehen, ist es kein Problem, eine Messe zu besuchen“, sagt Kürzinger.

Der schönste Moment sei aber immer am Sonntagabend nach getaner Arbeit – da sind sich die Frauen einig. „Wir sind richtig froh, wenn wir es geschafft haben, alle Palmbuschen zu verkaufen.“ Dann kommt für die Damen erst einmal die wohlverdiente Auszeit. „Das lange Stehen und Sitzen ist für Rücken und Finger schon eine Belastung“, gesteht Kürzinger.

Doch eine lange Pause gönnen sich die Frauen nicht. Schon am Dienstag werden sie sich wieder treffen, um wie immer Päckchen für Afrika und Brasilien zu packen.

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