Landkreis Neumarkt
Verein rettet Tiere aus misslicher Lage

Berchinger Tierfreunde landen mit einer Hilfsaktion über Nacht einen viralen Hit. So kann man den geretteten Tieren helfen.

13.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:00 Uhr
Diese beiden Hunde suchen noch ein Zuhause. −Foto: Sarah Mihm

Als Sarah Mihm am Dienstagmorgen auf ihr Handy schaute, traute sie ihren Augen nicht. Sie hatte 1600 Nachrichten in ihrem Postfach. Der Grund: Ein Post, den die Tierschützerin aus Berching am Vorabend um kurz vor 23 Uhr abgesetzt hatte. Darin schildert Mihm einen Besuch auf einem Anwesen im Landkreis Neumarkt.

Durch eine Bekannte habe sie erfahren, dass es den zahlreichen Tieren auf dem Hof nicht gut gehe, sagt Mihm. Die Vorsitzende des Berchinger Tierschutzvereins „Lichtblick für Pfoten in Not“ habe sich daraufhin entschlossen, sich vor Ort selbst ein Bild von der Lage der Tiere zu machen. Was sie sah, schockierte sie: „Uns hat heute unser Herz geblutet, als wir die Tiere gesehen haben. Es ist kaum in Worte zu fassen“, schreibt sie auf Facebook.

Im Gespräch mit unserer Zeitung schildert Mihm darüber hinaus einen furchtbaren Gestank, der sich auf dem Hof breitgemacht habe. Auf Facebook schreibt die Tierschützerin, dass auf dem Hof Hühner, Gockel, Enten, Rammler, Hasen, Hunde und Meerschweinchen leben.

Um den Tieren ein neues Zuhause zu besorgen, setzte Sarah Mihm am späten Montagabend den Facebook-Post ab. Die Resonanz darauf: schier unglaublich. Bis zum Dienstagvormittag wurde der Eintrag gut 2000 Mal geteilt. In rund 500 Kommentaren bieten Menschen aus ganz Deutschland ihre Hilfe an. Die Zahlen steigen minütlich. „Damit habe ich nicht gerechnet“, sagt Mihm überwältigt von der Hilfsbereitschaft ihrer Mitmenschen. Der Hilfswelle zum Trotz betonte sie am Dienstagvormittag: „Wir müssen schauen, dass die Tiere ein schönes Zuhause bekommen.“

Tierschutzverein Berching: Spenden dringend notwendig

Das ist dem Berchinger Verein im Laufe des Dienstags dann auch tatsächlich gelungen: Die meisten Tiere haben inzwischen einen Zufluchtsort gefunden. Eine Tierauffangstation im unterfränkischen Würzburg hat sich zum Beispiel bei Mihm gemeldet und angeboten, die Meerschweinchen bei sich aufzunehmen. „Da weiß ich, dass sie ein geschütztes Zuhause haben“, sagt die Berchinger Tierschützerin erleichtert. Auch die Hühner und Enten haben im Laufe des Tages Zuflucht gefunden.

Bauchgrimmen bereiten Mihm allerdings weiterhin die beiden Hunde. Einer der beiden Vierbeiner braucht dringend einen Tierarzt. Das kann ins Geld gehen, sagt Mihm. Im Moment sucht der Verein noch nach jemandem, der die beiden Hunde aufnimmt. Sollte sich jedoch niemand finden, bleiben die Hunde im Verein. „Es kommen dabei hohe Kosten auf uns zu“, sagt Mihm und bittet in diesem Zuge um Spenden – auch für die tierärztliche Versorgung der anderen Tiere. Wer sich bei der Rettung finanziell beteiligen möchte, findet weitere Informationen auf derHomepage des Vereins „Lichtblick für vier Pfoten.“