Lob für Altbürgermeister
Auszeichnung in Reichenbach: Franz Pestenhofer wurde die Ehrenbürgerwürde verliehen

11.03.2024 | Stand 11.03.2024, 11:00 Uhr

Altbürgermeister Franz Pestenhofer wurde von Bürgermeister Eduard Hochmuth gemeinsam mit Landrat Franz Löffler mit der Ehrenbürgerwürde bedacht. Blumen gingen an Gattin Christine.

Ein festlicher Ehrenabend mit hochkarätigen Gästen und einem erlesenen Rahmenprogramm fand anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Altbürgermeister Franz Pestenhofer statt.

Die Begrüßung im Saal des Gemeinschaftshauses unternahmen Pestenhofers Enkelinnen Charlotte und Elisabeth. Von klein auf waren sie in das Bürgermeisteramt ihres Opas involviert, und so hießen sie die Gäste– unter ihnen Pfarrer Alois Hammerer und Pfarrvikar Dr. Emmanuel Mmeje, Gemeinderäte, Mitarbeitende der Verwaltung und des Bauhofs, von der Einrichtung der Barmherzigen Brüder Geschäftsführer Roland Böck sowie zahlreiche Vereinsvertreter – mit Anekdoten willkommen.

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„Bei unserem Altbürgermeister Franz Pestenhofer gibt es einiges herauszustellen“, sagte Bürgermeister Eduard Hochmuth in seiner Laudatio. In seiner 24-jährigen Amtszeit habe Pestenhofer einiges bewegt in Reichenbach und bei vielen Projekten beherzigt, dass derjenige, der gestalten will, neue Wege gehen und offen sein muss.

Ein Mutmacher sein

Hochmuth brachte den Abriss der Häring-Brauerei nebst Gestaltung des Klosterhanges in Erinnerung. Ferner beteiligte man sich erfolgreich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, wobei es Reichenbach vom Kreis- über den Bezirks- bis zum Landesentscheid geschafft hat. Auch wenn leichter Gegenwind aufkomme, gelte es, die Ärmel hochzukrempeln, anzupacken und das Beste aus der Situation zu machen – ein Mutmacher zu sein.

Ein echter Bürgermeister einer bayerischen Landgemeinde sei Mitglied in allen Vereinen und unterstütze sie, wo es gehe. So war Pestenhofer Schirmherr beim Gründungsfest der FF Reichenbach, beim Preis-Schießen 2000, bei den Gründungsfesten des Schützenvereins und beim Gründungsfest der DJK.

Wenn einem Bürgermeister die Ehrenbürgerwürde verliehen wird, streckt sich dessen Handeln über das eigentliche Bürgermeisteramt hinaus. So war Pestenhofer bereits drei Perioden Mitglied des Gemeinderates und so insgesamt 42 Jahre im Gemeinderat tätig. Bei der Reichenbacher Wehr war er einer der ersten Atemschutzträger und auch Atemschutzbeauftragter. Er packte als Privatmann und Mitglied der Vereine mit an, wenn eine helfende Hand gebracht wurde.

Zusammen mit Maria Kagerer und seiner Frau Christine widmet er sich seit vielen Jahren der Erforschung der Ortsgeschichte und der Geschichte des Klosters. Schlussendlich nannte Hochmuth noch die Renovierung der Klosterkirche zum 900. Jubiläum. Anschließend verlieh Bürgermeister Eduard Hochmuth gemeinsam mit Landrat Franz Löffler Altbürgermeister Franz Pestenhofer den Ehrenbürgerbrief mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Reichenbach für dessen Engagement zur Erforschung der Ortsgeschichte und der Renovierung der Klosterkirche sowie sein langjähriges Wirken zum Wohle der Gemeinde Reichenbach. Für seine Ehefrau Christine als „starke Frau im Hintergrund“ gab es Blumen.

„Heimat! – Ich lieb das schöne Dörfchen, wo ich geboren bin“ – mit einem Eintrag in einem Heft aus der 3. Klasse (1957/58), das er mitgebracht hatte, schilderte Altbürgermeister Pestenhofer, was ihm sein „Dörfchen“ bedeutet und dankte sichtlich gerührt für die Ehrung als „hohes Zeichen der Wertschätzung“. Für Pestenhofer war Politik schon immer ein Thema und Heimat ein Auftrag. Erstes großes Ziel war die Aufnahme in die Städtebausanierung.

Der Landkreis sei stets Unterstützer gewesen und ließ ihn auch bei der Brückensanierung „nicht im Regen stehen“ oder half bei der Verwirklichung des Gemeinschaftshauses. Viele positive Veränderungen wurden erreicht, die das Ortsbild prägen, etwa Ausweisung von Baugebieten und Kinderhauserweiterungen. Die realisierten Projekte seien stets eine Herzensangelegenheit gewesen und hätten mit vielen Begleitern und Mitstreitern aus Gemeinderat, Verwaltung und Bauhof verwirklicht werden können. Dank wurde Pfarrer Hammerer ausgesprochen, ebenso Herrn Böck für die gute Zusammenarbeit. Beim Dank an die Vereine rief Pestenhofer die großartigen, gemeinsam gefeierten Feste in Erinnerung, wie auch das Brückenfest, das Klosterhangfest, die Nacht der Lichter oder die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Die 900-Jahr-Feier sei glücklicherweise in seine Amtszeit gefallen. Pestenhofer teilte daher sinnbildlich die Ehrenbürgerschaft mit allen Unterstützern. Sein letzter Dank ging an seine Gattin Christine, die Töchter Bianca und Verena, die Schwiegersöhnen Rainer und Michael und die beiden Enkelinnen. „Sie waren mir in den 24 Jahren meiner Amtszeit Stütze, Ratgeber und Beistand in allen Situationen.“ Er sprach von dem Glück, sie an seiner Seite zu haben. „Ihr seid das Wertvollste, was ich habe.“

Landrat Franz Löffler hob hervor, dass Pestenhofer 24 Jahre Bürgermeister gewesen und – zusammen mit der Zeit als Gemeinderat – insgesamt sieben Perioden gewählt worden sei. Er habe den Menschen vertraut, sie gefördert und gefordert.

Zwei Seiten – eine Brücke

Pestenhofer sei von einem christlichen Menschenbild geprägt und habe dieses auch gelebt. „Wenn man eine Gemeinde gut regieren will, braucht man gute Ideen und muss das machen, wo man am meisten Chancen sieht. Beste Möglichkeiten gab es im Ort. Die Gemeinde hat zwei Seiten, dann muss man halt eine Brücke machen – heute ein Statussymbol.“ Zum Kloster am Berg führte Löffler aus, dass man hier den Klosterhang gestaltet habe – ein Markenzeichen für diesen Ort. Das Kloster und das Dorf – hier herrsche gelebte Inklusion.

Die Ehrenbürgerwürde werde wenigen Menschen zuteil, die Herausragendes geleistet haben. „Es war eine gute Entscheidung des Bürgermeisters und des Gemeinderates, die Franz und seinem Lebenswerk gerecht wird“, sagte Löffler.

Während die Gäste „Over the rainbow“ von Doris Mahl von der Landkreismusikschule am Piano lauschen durften, trug sich Pestenhofer in das Goldene Buch der Gemeinde ein mit umfangreichen Dankesworten. „Es war mir eine große Ehre, 24 Jahre die Geschicke der Gemeinde Reichenbach leiten zu dürfen!“

Die musikalische Umrahmung oblag Doris Mahl mit den Schülern Jonas Scharl und Charlotte Helmberger. Für sie gab es von Bürgermeister Hochmuth je ein Präsent. Als letztes Stück war „Hearst as ned, wia die Zeit vergeht“ zu hören, von Töchtern und Schwiegersöhnen und Edi und Karin Hochmuth gesungen und von Doris Mahl gespielt. Anschließend wurden alle zum kalten Buffet eingeladen.

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