Keine andere Möglichkeit
Defizit: Markt Falkenstein muss Preise für Freibad-Besuch ab neuer Saison erhöhen

22.04.2024 | Stand 22.04.2024, 11:00 Uhr

Das Falkensteiner Freibad zu nutzen wird ab der neuen Saison teuerer. Foto: Anja Pfeffer

Am Donnerstagabend hatte der Marktgemeinderat Falkenstein über einige Preiserhöhungen zu entscheiden.

Zunächst ging es um den Beschluss zur Anpassung der Preise für die Mittagsverpflegung der Schule und des Kindergartens. „Bei der Mittagsverpflegung sprechen wir von einem Defizit von 24000 Euro in 2023, die durch eine Preiserhöhung aus 2022 von 30000 Euro gedrückt werden konnten“, erklärte Bürgermeisterin Heike Fries. Die Lohnkosten seien um 6000 Euro von 2022 auf 2023 gestiegen. Für 2024 sei wieder eine Lohnkostensteigerung von 6600 Euro zu erwarten. „Um zumindest die Lohnkostensteigung bei gleichbleibenden Mahlzeiten, 15486 an der Zahl, abzufangen, ist eine Erhöhung um 80 Cent nötig“, so Fries weiter. Die steigenden Lebensmittelkosten werde man hier nicht mit einberechnen. Der Rat ist sich einig, dass die Kinder es wert sind, nach wie vor werde die Mittagsverpflegung finanziell vom Markt unterstützt, da mit der geringfügigen Erhöhung bei weitem nicht alle Kostensteigerungen abgedeckt sind.

Lesen Sie hier: Zwölf-Minuten-Frist einhalten: Flexi-Rettungswagen steht nun in Falkenstein

Folgende Anpassungen wurden zum 1. Juni beschlossen: Kindergarten von 3,50 auf 4,30 Euro, Grundschule von vier auf 4,80 Euro, Mittelschule von 4,50 auf 5,30 Euro und Erwachsene von 5,50 auf 7,50 Euro.

Als Nächstes widmeten sich die Anwesenden den Eintrittspreisen des Freibads. „Die Personalkosten steigen für 2024 um zwölf Prozent, letztes Jahr verzeichneten wir ein Rekorddefizit von 205000 Euro. Sollten wir den Preis nicht anpassen, wird heuer ein Defizit von 202000 Euro erwartet. Wenn wir unser schönes Freibad erhalten wollen, müssen wir die Eintrittspreise anpassen, denn es ist eine freiwillige Leistung. Aufgrund der angespannten Haushaltssituation kämpfen wir um jede dieser Leistungen“, erklärte die Bürgermeisterin. Der Markt bekäme dafür keine Unterstützung.

„Es werden auch immer wieder Wünsche an uns herangetragen: öfter Nachtschwimmen, längere Öffnungszeiten und so weiter. Dabei haben wir sowieso super Öffnungszeiten von 9.30 bis 20 Uhr. Je länger das Freibad offen hat, desto höher die Personalkosten“, erläuterte Fries. Auch heuer werde wieder in das Bad investiert, das Pflaster wird gerade erneuert und vor drei Jahren wurde die Technik umfangreich auf den neuesten Stand gebracht „Wir müssen das Bad erhalten, denn ein neues werden wir wahrscheinlich nicht bauen können“, sagte Fries. Sie hoffe auf Verständnis der Bürger, dass eine Erhöhung der Preise unumgänglich ist. Aus dem Rat kam noch die Bitte um ehrenamtlichen Helfer. Es sei super, wenn eine Wasserwacht vor Ort wäre und das Freibad unterstützen könne.

Die neuen Preise

Folgende Preiserhöhungen wurden einstimmig auf den Weg gebracht für die kommende Freibadsaison:
Einzelkarte: Erwachsene von vier auf fünf Euro; Kinder/Schüler /Schwerbehinderte von 2,50 auf drei Euro; Familien von zehn auf zwölf Euro; ein Elternteil und Kinder von sechs auf 7,50 Euro; Einzelkarte ermäßigt: Erwachsene von drei auf vier Euro (Feierabendtarif ab 17 Uhr und Nachtschwimmtarif ab 19.30 Uhr); Kinder/ Schüler/Schwerbehinderte von 1,50 auf zwei Euro; Zehnerkarte Erwachsene von 36 auf 45,00 Euro; Kinder/Schüler/Schwerbehinderte von 22,50 auf 27 Euro; Saisonkarte Erwachsene von 80 auf 125,00 Euro; Kinder/Schüler/ Schwerbehinderte von 45 auf 60 Euro; Familie von 160 auf 220 Euro; ein Elternteil plus Kinder von 110 auf 140 Euro; Gruppen ab zehn Personen: Erwachsene von zwei auf vier Euro; Schüler/Kinder (auswärtige Schulklassen) von einem auf 2,50 Euro; Miete für verschließbares Garderobenfach von kostenlos auf einen Euro; Schlüsselpfand bleibt bei fünf Euro; Saisonmiete Schließfach von 20 auf 50 Euro (plus Schlüsselpfand); Schlüsselverlust von 20 auf 50,00 Euro.

Freien Eintritt haben Kinder bis fünf Jahre, Schulklassen aus Falkenstein, Begleitpersonen für Personen, die sich ohne fremde Hilfe nicht sicher fortbewegen oder an- und auskleiden können sowie Begleitpersonen von Personen mit körperlichen oder geistigen Gebrechen, die hilflos sind oder beim Besuch einer Aufsicht bedürfen.

Für die Zeit der Pandemie gab es eine Sonderregelung, welche die Teilnahme an Sitzungen via Sprach- und Videochat möglich machte. „Vor kurzem stand der Rat vor dem Problem, dass viele Mitglieder aus unterschiedlichen Gründen nicht teilnehmen konnten. Diese wurden dann online zugeschaltet, jedoch ohne Stimmrecht, da die pandemiebedingte Sonderregelung seit 1. Januar 2022 nicht mehr gültig ist. Es geht darum, einen Beschluss zu fassen, der diese Hybridsitzungen wieder möglich macht“, erklärte Fries. „Dabei gibt es einige Fragen zu klären. Zuerst, ob wir eine generelle Regelung dafür haben wollen“, in dieser Frage waren sich die Räte einig und stimmten für die Hybridsitzungen. Die Regelung soll für alle Sitzungen, soweit technisch machbar, gelten. Die Onlineteilnahme wird generell möglich sein, dies wurde mit einer Gegenstimme beschlossen. Einen Tag vor der Sitzung muss die Onlineteilnahme angemeldet werden, um die technischen Vorbereitungen treffen zu können. Eine Höchstanzahl von Onlineteilnahmen soll es nicht geben. Die Onlineteilnahme betrifft öffentlich und nichtöffentliche Sitzungen. „Wir fassen den Beschluss, dass diese Regelungen in die Geschäftsordnung für Hybridsitzungen eingearbeitet werden, damit wir dann in der Sitzung vom Mai endgültig beschließen können“, sagte Fries. Dem stimmte der Rat zu.

Der Gemeinderat brachte noch zwei Bauanträge auf den Weg. Zunächst ging es um den Abbruch einer bestehenden Garage sowie den Neubau eines Carports in der Straubinger Straße in Falkenstein. „Der Abbruch hat bereits stattgefunden, was in diesem Fall auch gut ist, denn das Landratsamt und Bauamt haben bereits das Okay gegeben. Wir müssen den Beschluss im Nachhinein fassen“, erklärte Fries. Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt. Auch dem Antrag für den An- und Umbau eines bestehenden Einfamilienhauses in Schweinsberg wurde zugestimmt.

Anstehende Termine

Zum Schluss wies Fries noch auf einige Termine hin. Am 27. April findet der Abend der Blasmusik in der Schulturnhalle statt. Am 14. Mai findet um 19 Uhr eine öffentliche Kulturausschusssitzung statt, in der es um die Frage der 950-Jahr-Feier gehen soll und um Veranstaltungen auf der Burg.

rbr