Seit über acht Jahren ein Paar
Der Kopf in Vilzing, das Herz bei Sara: DJK-Neuzugang Lukas Dotzler − und sein Leben mit Nationalspielerin Däbritz

03.02.2024 | Stand 03.02.2024, 11:12 Uhr

Der Fußball ist häufig Gesprächsthema: Seit über acht Jahren sind Lukas Dotzler und Nationalspielerin Sara Däbritz ein Paar. − Foto: MGB/Archiv

Mit einem vielversprechenden Neuzugang hat die DJK Vilzing auf den kurzfristigen Winter-Abgang von Marco Pledl (23, wechselte zum Zweitligisten SC Paderborn) reagiert: Wie berichtet, verstärkt Angreifer Lukas Dotzler die Regionalligakicker aus dem Landkreis Cham. Der 28-Jährige, der seit über acht Jahren mit Nationalspielerin Sara Däbritz zusammen ist, kommt vom Bayernligisten Donaustauf und soll bei der Huthgartenelf für Torgefahr sorgen.

Dass er dazu imstande ist, hat Dotzler oft genug bewiesen. Erst in der vergangenen Saison krönte er sich mit 25 Treffern zum Torschützenkönig in der Bayernliga Nord.

In der Jugend läuft der Oberpfälzer unter anderem für die Bundesliga-Junioren der Spvgg Greuther Fürth auf. Seine weiteren Stationen sind FC Amberg, Eintracht Bamberg, SV Pullach, TSV Buchbach, AS Poissy sowie DJK Ammerthal. Bei den Donaustaufern wird Dotzler zuletzt ausgebremst. Ein Syndesmosebandriss im rechten Sprunggelenk, den er sich bei einem Ligaspiel Ende Juli (1:1 gegen Jahn Regensburg II) zuzieht, setzt ihn ein halbes Jahr lang außer Gefecht. Weil der FCD aber gerade auf Trainersuche ist, darf Dotzler erstmals Erfahrungen als Übungsleiter sammeln. Bis zum Winter übernimmt der verletzte Führungsspieler als Interimscoach.

Dotzler ist beeindruckt von der Qualität der DJK



Kurz vor Weihnachten erhält er ein Angebot aus Vilzing – dem Überraschungsteam der Regionalliga, das sensationell auf Rang zwei überwintert. Dotzler muss nicht lange überlegen, sagt zu. „Der Verein und ich standen schon länger in Kontakt. Und weil ich den Vilzinger Höhenflug interessiert beobachte und einige Spieler gut kenne, habe ich mich für diesen Schritt entschieden“, sagt der 28-Jährige im Gespräch mit der Heimatzeitung. Dotzler ist beeindruckt von der Qualität der DJK und der Entwicklung, die die Spieler unter Trainer Josef Eibl hinlegen. „Da ist richtig Zug drin. Jeder weiß genau, was zu tun ist.“

Auch die Vilzinger erhoffen sich viel von ihrem Winterneuzugang. Das machte Sepp Beller, der Sportliche Leiter bei der DJK, bei der Vorstellung deutlich. „Lukas kann offensiv auf mehreren Positionen spielen, er hat viel Erfahrung und war in der Regel in jeder Saison für rund 20 Tore gut. Wir freuen uns sehr, dass der Wechsel geklappt hat.“ Eine erste Duftmarke konnte Dotzler bereits setzen. Im ersten Testspiel gegen Gebenbach (3:3) bereitet er das zwischenzeitliche 2:1 durch Martin Kauschinger vor. Weitere Torbeteiligungen sollen im nächsten Heimtest heute gegen Jahn RegensburgII (15 Uhr) folgen.

Freundin ist bei „Weltverein“ Lyon unter Vertrag



Auch privat dreht sich bei dem gebürtigen Amberger meistens alles um das runde Leder. Seit über acht Jahren ist Lukas Dotzler mit Sara Däbritz liiert, die mit 103 Länderspielen zu den erfahrenen Kräften im deutschen Frauen-Nationalteam zählt und sich unter anderem Olympiasiegerin (2016) und Europameisterin (2013) nennen darf. Seit 2022 steht die 28-jährige Spielmacherin bei Olympique Lyon unter Vertrag. Der Verein aus dem Südosten Frankreichs ist Rekord-Champions-League-Sieger (8x) und nicht nur deswegen eine der Topadressen im Frauenfußball. „Genauso wie ich stammt Sara aus dem Landkreis Amberg-Sulzberg. Kennengelernt haben wir uns kurioserweise aber erst in München“, erzählt Dotzler.

Dort kickt Däbritz vier Jahre lang beim FC Bayern, spielt sich in den Fokus internationaler Clubs. Als sie 2019 das Angebot von Paris Saint Germain annimmt, entscheidet sich auch Lukas Dotzler, seine Freundin in die französische Hauptstadt zu begleiten. Mittlerweile lebt er wieder in der Heimat und schreibt an seiner Bachelorarbeit im Fach Sportmanagement. Knapp 900 Kilometer liegen nun zwischen dem Paar, dennoch sieht er seine Sara sehr regelmäßig. „Sooft es geht, sitze ich im Flieger nach Frankreich.“

In Vilzing will Dotzler zurück auf sein gewohntes Leistungsniveau. „Nach der Verletzung muss ich Geduld mitbringen, aber ich arbeite fleißig.“ Sein Ziel hat er klar vor Augen: Dotzler will einen Stammplatz und mit Vilzing mindestens Platz zwei verteidigen. „Das wird schwer genug. Die Konkurrenz wird uns sicher nicht mehr unterschätzen.“