Vater des Erfolgs
DJK-Vilzing-Legende Karl Wanninger ist mit 70 Jahren gestorben

19.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:51 Uhr

Karl Wanninger war 2018 für 30 Jahre im Amt als Abteilungsleiter geehrt worden. Foto: Hierl/Archiv

Cham/Vilzing. Karl Wanninger ist tot. Er starb plötzlich und unerwartet in der Nacht auf Donnerstag im Alter von 70 Jahren. Der Immobilienmakler mit Büro in Cham war eine Größe des Amateurfußballs im Landkreis Cham. Wanninger war der Architekt des steilen Aufstiegs der DJK Vilzing.

Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der Dorfverein aus dem Chamer Stadtgebiet mittlerweile die sportliche Nummer zwei der Oberpfalz ist. Schon als Aktiver jagte Karl Wanninger für den 1967 gegründeten Klub dem Ball hinterher. Er engagierte sich schon in jungen Jahren als Funktionär.

Karl Wanninger: Von 1988 bis 2019 DJK-Vilzing-Abteilungsleiter



Von 1988 bis 2019 lenkte der selbstständige Immobilien-Makler als Abteilungsleiter die Geschicke der Fußball-Sparte, die in den 90er Jahren ihren großen Aufschwung hatte und mehrere Aufstiege feiern durfte. Im Sommer 2000 schafften die Schwarz-Gelben den erstmaligen Sprung in die Landesliga, aus der die DJK Vilzing allerdings 2006 und 2011 wieder absteigen musste. Doch auch von sportlichen Misserfolgen ließen sich Karl Wanninger und seine Mitstreiter nicht aus der Ruhe bringen. 2014 glückte unter der Regie von Trainer Sepp Beller und Manager Roland Dachauer der Aufstieg in die Bayernliga.

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Doch Karl Wanninger hatte in seinem langen Wirken nicht nur den sportlichen Erfolg der ersten Mannschaft im Blick. Dem Funktionär war es ein großes Anliegen, dass es auch bei den Reservemannschaften gut lief. Bei den Heimspielen war Wanninger fast immer vor Ort und fieberte genauso mit wie bei der ersten Mannschaft. Auch für den Jugendbereich und besonders für die AH-Abteilung hatte Wanninger, der aus Rissing stammt, immer ein offenes Ohr.

Im Juli 2019 nahm das DJK-Urgestein seinen Hut, suchte ein wenig Abstand. Die Vilzinger Regionalliga-Partien im Manfred-Zollner-Stadion verfolgte er zuletzt aber wieder regelmäßig mit großem Interesse und ließ es sich auch nach Spielende nicht nehmen, anschließend hin und wieder im Vereinsheim einzukehren. Seine große Liebe gehörte eben der DJK, für die er sich in all den Jahren als Abteilungsleiter vehement einsetzte, bisweilen durchaus streitbar in der Sache.

Karl Wanninger war Idealist und eine Institution. Über den Fußball hinaus war er ein mitfühlender und warmherziger Mensch mit einer ganz speziellen Art.

csv/kd