Historisches Bauwerk in Bad Kötzting
Jahnhalle: Elektrosanierungen laufen – Förderverein kündigt weitere Baumaßnahmen an

04.04.2024 | Stand 04.04.2024, 19:00 Uhr

Die neu gewählte Vorstandschaft um Wolfgang Kerscher führt der Förderverein Jahnhalle die kommende Amtsperiode. Fotos: kht

Seit 20 Jahren kümmert sich der Förderverein Jahnhalle um ein liebgewonnenes Kleinod in Bad Kötzting. Das denkmalgeschützte Bauwerk selbst kann auf eine hundertjährige Geschichte blicken. Viele Veranstaltungen lebten von der Atmosphäre, die die Jahnhalle ausstrahlte. Damit dies auch weiterhin so bleibt – dann aber auf einem technisch aktuellen Stand – laufen aktuell Baumaßnahmen. Inmitten dieser Baumaßnahmen hielt der Förderverein passend dazu seine Jahresversammlung.

„Gestern Abend habe ich noch die Elektrofirma informiert, dass wir heute etwas Licht bräuchten“, spannte Wolfgang Kerscher den Bogen zur derzeitigen Bautätigkeit, in der insbesondere die Elektrik auf den aktuellen Stand gebracht wird. Sichtbar für die Mitglieder des Fördervereins durch Wandschlitze, offene Wandverkabelungen oder rückgebaute alte Leuchter und Rettungswegleuchten.

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Nach einer Gedenkminute, insbesondere für Kurt Kühlmeyer, rekapitulierte Wolfgang Kerscher kurz die Tätigkeiten die über den Förderverein angestoßen und mitfinanziert worden sind: „Alles begann mit dem rückseitigen Anbau. Die rustikale Art der Toilettenanlage entsprach keinen heutigen Hygienestandards mehr, sodass ein WC-Bereich samt Cateringküche entstand“. Es folgte die Anschaffung eines Konzertflügels und eine denkmalwürdige und preisgekrönte Gestaltung der Außenanlagen, so der Vorsitzende die ersten Jahre der Tätigkeit des Fördervereines umschreibend. Es schloss sich die Sanierung der historischen Fenster und Türen sowie die Wiederherstellung einzelner historischer Bauelemente wie Leuchten, Geländer oder Fensterläden an. Zu den weiteren Bausteinen gehören Verdunkelungsmöglichkeit im Saal, wie auch die Restaurierung der Kronleuchter.

Neue Küchenausstattung



Um auch Bewirtungen anbieten zu können, investierte der Verein in Gläser, Geschirr und passende Küchenausstattung, und erfuhr Unterstützung bei der Beschaffung von Stühlen durch die Nibelungenhalle. „All die Baumaßnahmen wurden mit der Denkmalpflege oder dem Bauamt abgesprochen“, sagte Wolfgang Kerscher über die Planung und Umsetzung der Arbeiten. Um all das umsetzen zu können, bedurfte es vieler Baubesprechungen, die Wolfgang Kerscher als sehr zielführend darstellte und seinen Dank in diesem Zusammenhang an die beteiligten Behörden, das Städtische Bauamt und dem Architektenteam um Hans Haselsteiner aussprach, die Unterstützung durch den Bauhof lobte und auch die solide Arbeit der beauftragten Firmen positiv darstellte.

Um die Finanzierung neben den Mitgliedsbeiträgen zu schultern, zeigte sich der Verein als Organisator bei der Bewirtung einer Hegeschau, den Oberpflälzer Kulturtagen oder beim Adventskonzert.

„Wenn man im Bestand saniert, ist man vor Überraschungen nicht gefeit“, sagte Wolfgang Kerscher mit Blick auf die aktuelle Elektrosanierung. Immer wieder tauchen neue Aufgaben auf, die im Kontext gelöst werden, wies der Sprecher auf die von der Stadt betriebene aktuelle Baumaßnahme hin. „Wir stehen dabei im Wort. Die Jahnhalle hat einen guten Ruf als Veranstaltungsort und wir haben die Zusage für eine Hochzeit zum 21. Juli gegeben“ nannte er dabei auch den zeitlichen Druck, der umzusetzen ist.

Ein Part dabei sei es, eine passende Leuchte zu finden, die den Ansprüchen der Ausleuchtung, aber auch den Denkmalvorgaben entspricht. Einen Leuchtenkorpus stellte Wolfgang Kerscher vor und fand dabei Zustimmung. Im gleichen Duktus sollen dann auch Deckenleuchten folgen. Damit diese allen Ansprüchen genügen, muss dazu auch eine bestehende und zu erhaltende Decke weiß gestrichen werden. Bausubstanzschonend sei man auch bei der Verlegung der Kabel vorgegangen. Um möglichst wenige Wandschlitze stemmen und dann auch wieder schließen zu müssen, habe man einen Kabelweg über das Dach gefunden. „Dazu muss aber noch ein kleiner Zugang im Bereich der Künstlerzimmer geschaffen werden, um nicht dauernd durch die Hausmeisterwohnung gehen zu müssen“, informierte der Vorsitzende weiter. Realisiert werden soll eine neue Regietheke bei der früheren Essensausgabe und eine Bühnenbeleuchtung in Höhe der ersten Holzbinderachse. Ob bei all den Überraschungen die Bierprobe in der Jahnhalle stattfinden kann, ließ Wolfgang Kerscher noch offen. „Man hat aber einen Plan B“ beruhigte er dann auch umgehend.

Auf aktuell 177 Mitglieder kann der Verein blicken. „Wir sind ein Förderverein, müssen Hand in Hand arbeiten“ so sein finales Credo zu den Vereinsaufgaben.

Das Kassenschiff schipperte in einem ruhigen, angenehm warmen Gewässer“, so Uli Treitinger seinen Kassenbericht zusammenfassend, der von wenigen Buchungen und einem Mehr an Einnahmen als Ausgaben bestimmt war. Die Kasse wurde von Barbara Halles geprüft und für bestens geführt bezeichnet. Demzufolge erfolgte die Entlastung auch einstimmig.

Weitere Baumaßnahmen angekündigt



„Die 20 Jahre sind rasend schnell vergangen, in denen eine beeindruckende, einzigartige Leistung erbracht wurde“, lobte Markus Hofmann die Arbeiten des Fördervereins. Dieser wurde in Zeiten gegründet, als die Haushaltslage der Stadt mehr als angespannt war und keine Ansätze für Sanierungsmaßnahmen des Kleinodes im Haushalt darstellbar waren. Mittlerweile lasse die Haushaltslage dies in begrenztem Umfang zu. „Ich bin froh, dass ihr weiter bei dieser Herzensangelegenheit dabei seid“, so der Bürgermeister positiv herausstellend, dass der Verein in die Bauentscheidungen eingebunden ist. Die Baumaßnahme selbst gehe weiter. Nach Abschluss der Elektrosanierung schließen sich etwa die Umgestaltung des Bühnenbereiches sowie ein großer Brocken mit der Außenfassade an.

Den Wahlausschuss bildeten im Anschluss unter der Leitung von Markus Hofmann noch Reinhard Treitinger und Barbara Halles. Nach der Entlastung der Vorstandschaft wurden jeweils per Akklamation gewählt: Wolfgang Kerscher als erster Vorsitzender, Reinhard Treitinger als zweiter Vorsitzender, Uli Treitinger als Kassier und Annette Auzinger als Schriftführerin. Als Beisitzer fungieren: Max Lerach, Fritz Nauen, Elvira Frauendienst, Poidl Sperl, Hans Haslsteiner, Jürgen Loren, Joachim Roiger und Markus Hofmann. Als Kassenprüfer wurden Barbara Halles und Josef Graf gewählt. Eine Anpassung der Satzung erhielt ihre Zustimmung insofern, dass bei Vorhandensein einer Mailanschrift, die Mitglieder digital anstelle postalisch zur Jahresversammlung geladen werden können.

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In seiner Vorschau auf die anstehende Maßnahmen schilderte Wolfgang Kerscher, dass ein gesonderter Bauabschnitt mit dem Bühnenumbau für 2025 geplant ist. Dazu sollen auch Fördergelder generiert werden. Antragsschluss dazu ist im Oktober. Damit sollen etwa der Bühnenvorbau erneuert, der Vorhang aktuellen Standards angepasst und das Bühnengehäuse überarbeitet werden.