Verhandlungen zwischen Sana und Verdi
Notdienst geregelt: Für den geplanten Warnstreik an den Sana-Kliniken in Cham ist alles bereit

07.05.2024 | Stand 07.05.2024, 20:00 Uhr

Der geplanten Streik der Sana-Beschäftigten steht nun nichts mehr im Weg. Foto: Federico Gambarini/dpa

Nach zähen Verhandlungen zwischen Sana und Verdi und einer von der Sana-Geschäftsleitung zunächst initiierten Einstweiligen Verfügung gegen eine Notdienstvereinbarung ist nun alles bereit für den 24-stündigen Warnstreik, der an diesem Mittwoch an den Kliniken des Landkreises Cham geplant ist.

Am Dienstag wurde mit Hilfe des Chamer Arbeitsgerichts ein Vergleich für eine Notdienstvereinbarung gefunden. Da es eigentlich um die Verhandlung der Einstweiligen Verfügung gehen sollte, für die das Gericht extra angereist war, zeigte der Vorsitzende Richter Zitzmann zunächst seinen Unmut darüber, dass schon eine Einigung am Vortag gefunden wurde.

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Er fahre gerne nach Cham, aber warum sitze man hier, wenn eine Einigung auf dem Tisch liege, fragte er Richtung Sana-Geschäftsführer Dr. Thomas Koch und der Sana-Rechtsvertretung. Es sei richtig, dass man sich auf eine Besetzung geeinigt habe, doch fehle eine grundsätzliche Regelung für Notdienste im Streikfall, die durch Moderation des Gerichts erreichbar sei, wandte der Sana-Rechtsanwalt ein. Das sei heute nicht Inhalt der Verhandlung, wies Verdi-Vertreter dieses Ansinnen zurück – es gehe um die Einstweilige Verfügung. Die war offensichtlich nach der Einigung überflüssig, denn die Sana-Geschäftsführung hatte die Liste der Mitarbeiter, die als Notdienstbesetzung nicht streiken, bereits an die Beschäftigten verschickt. Letztlich ging es zwischen den Parteien um die Frage, wie der Ablauf ist, wenn unvorhersehbare Notfälle am Krankenhaus eintreffen und das Notdienstpersonal nicht reicht.

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Hier gab es am Ende auch eine Einigung – die Geschäftsführung ruft die Streikleitung an und teilt den Bedarf mit, der entsprechend erfüllt wird. Sollten Zweifel an der Notwendigkeit aufkommen, kann im Nachhinein bei einer Clearingstelle darüber gesprochen werden. Die Absprache sei durchaus nötig, so Verdi-Vertreter Sven Czecal, denn der Zuspruch für den Warnstreik sei hoch: „Auf vielen Station waren es 100 Prozent, die mitmachen wollten.“