Party bei Putz
Vizemeister in der Regionalliga: Die DJK Vilzing kann ihr Glück noch kaum fassen

07.05.2024 | Stand 13.05.2024, 17:44 Uhr
Thomas Mühlbauer

Nico Dantscher und seine Kollegen haben in Burghausen rechtzeitig die Kurve gekriegt. Foto: rtn

Nach den 90 Minuten in der Wacker-Arena, als die DJK Vilzing (Landkreis Cham) den heimischen SV Wacker Burghausen mit 2:1 (2:1) besiegt hatte, wurde der eher ruhige Trainer Josef Eibl erst richtig emotional. Denn die Schwarzgelben hatten es mit der erreichten Vizemeisterschaft in der Fußball-Regionalliga Bayern tatsächlich geschafft, ein Stück Sportgeschichte für den Landkreis Cham zu schreiben.



Im Vilzinger Lager sucht man derzeit nach den richtigen Worten, wie man diesen großartigen Erfolg einordnen und beschreiben kann. Denn egal, ob man es mit der DJK hält oder nicht: Für den Sportlandkreis Cham s ist es eine Sensation, im Konzert der „großen Amateure“ dabei sein zu dürfen – und das regelmäßig große Namen aus München, Nürnberg oder auch Burghausen anreisen. Wenn man dann auch noch diese namhaften Klub in der Saisonendabrechnung weit hinter sich lässt und hinter einer Profimannschaft aus Würzburg die Vizemeisterschaft feiert, dann dürfen an so einem Tag durchaus auch mal die Korken knallen.

Feier-Ansage vom Trainer

Und so probierte es Trainer Josef Eibl erst gar nicht, noch einmal über das Spiel zu sprechen. „Was heute zählt und alles überstrahlt ist, dass wir am 32. Spieltag in der Regionalliga Bayern Vizemeister sind. Da fehlen einem die Worte, denn wenn uns das einer vor der Saison gesagt hätte, hätte das keiner für möglich gehalten“, freute sich Eibl. Dieser Erfolg suche in ganz Bayern seinesgleichen.

Und der A-Lizenzinhaber gab dann auch gleich einmal die Marschroute für den Samstagabend vor: „Heute wird es Party ohne Ende geben.“ Der Trainer unterstrich dabei, dass im Vorfeld nichts geplant worden sei. „Wir haben nichts ausgemacht. Das ist sowieso das schönste. Die Jungs haben es sich verdient, mal richtig einen drauf zu machen. So ein Tag kommt nicht oft vor.“

Dabei blickt Eibl auch über den Vereinsrand hinaus und sagt: „Ich weiß nicht in den letzten Jahrzehnten, dass es im Amateurbereich so eine Sensation gegeben hat. Das muss man auch mal klipp und klar so sagen. Deswegen ist heute Party angesagt.“ Für seine Mannschaft sei es ganz wichtig gewesen, die Vizemeisterschaft aus eigener Kraft einzufahren. „Wir haben es in der Kabine noch einmal angesprochen, wir wollen es aus eigener Kraft schaffen.“ Was die Vilzinger Regionalligakicker vor allem in der zweiten Hälfte dann abgeliefert hatten, nötigte Eibl Respekt ab: „Ich denke, wir sind absolut verdient Zweiter. Das sieht man jetzt auch am Punktestand.“

Einer der schon vorher wusste, wie man mit der DJK Vilzing feiert, ist Keeper Max Putz, der den erfolgreichen Weg schon seit Jahren mitgeht. „Man muss sagen, Hut ab vor der Mannschaft und dem ganzen Verein. Das ist eine riesen Leistung, mit so einem kleinen Dorfverein in der Regionalliga Bayern gegen Profivereine zu spielen. Man sieht es auch heute wieder, wir spielen in so tollen Stadion. Jetzt können wir stolz behaupten, wir sind Vizemeister in der Regionalliga Bayern“, freute sich der Keeper. Dass gegen Wacker Burghausen die Halbzeitführung gerade nach der Anfangsphase etwas schmeichelhaft für die Schwarzgelben war, unterstrich auch Putz. Dafür hatte er aber schon einen groben Plan, wie der Abend verlaufen wird: Das wird, denke ich, eine spontane Hausparty bei mir im Garten. Da haben wir viel genug Platz. Und wir fahren auf dem Heimweg sowieso bei mir daheim vorbei.“

Glücklicher 0:1-Rückstand

Einer, der in Burghausen in der Abwehr gerade in der Anfangsphase viel gefordert war, war Nico Dantscher, der nach Spielschluss sagte: „Wir sind mal 30 Minuten geschwommen.“ Dabei verhehlte Dantscher auch nicht, dass man auch das nötige Glück hatte, nur mit 0:1 zurückgelegen zu sein. „Wir haben es zum Ende der ersten Hälfte aber dann auch wieder gut hinbekommen.“ In der zweiten Hälfte flogen viele hohe und weite Bälle in den Strafraum, was viele Kopfballduelle nach sich zog. Hierzu sagte Dantscher: „Das ist natürlich immer eklig. Ich denke, wir haben das aber als Mannschaft gut gemacht.“ Zum Feierplan gab Dantscher zu Protokoll: „Wir lassen uns einfach mal treiben, schauen wir mal.“