Breitbandausbau abgeschlossen
Reichenbachs Bürgermeister Edi Hochmuth zieht bei Bürgerversammlung zufriedenes Fazit

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 5:00 Uhr

Die Reichenbacher blickten bei der Bürgerversammlung auf das vergangene Jahr zurück. Foto: Ulrike Kollmer

Ein Spiegelbild über die Infrastruktur, die Finanzen, Baumaßnahmen und Ereignisse zeichnete Bürgermeister Edi Hochmuth bei der Bürgerversammlung im Reichenbacher Gemeinschaftshaus. Mit Hilfe einer Bildpräsentation ließ das Gemeindeoberhaupt das Jahr 2023 Revue passieren.

Laut Statistik stehen den elf Geburten 28 Sterbefälle gegenüber, einschließlich der Bewohner der Einrichtung der Barmherzigen Brüder. Insgesamt gesehen sei ein leichter Geburtenanstieg zu verzeichnen, was insgesamt auch die stetige Aufwärtsbewegung der Einwohnerstatistik beeinflusse. Zudem habe es drei Eheschließungen zu verzeichnen gegeben.

Schüler nach Roding verloren

Noch in einem gesunden Bereich sah Hochmuth die Bauanträge, auch wenn diese im Vergleich zu 37 im Jahr 2021 und 25 im Jahr 2022 deutlich rückläufig waren. Ein Aufwärtstrend hingegen sei mit der Zahl 1028 hinsichtlich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zu erkennen. Damit bewege sich auch die Steuerkraft als Beurteilung der finanziellen Potenz der Gemeinde nach oben.

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Was die Schülerzahl an der Franz-Xaver-Witt-Schule betrifft, habe sich diese im Schuljahr 2023/24 auf 170 eingependelt. Dies sieht der Bürgermeister dem geschuldet, dass in den letzten Jahren viele Schüler an die Mittelschule nach Roding abgewandert sind.

Nach detaillierter Auskunft über Zahlen bezüglich Einnahmen und Ausgaben über Schlüsselzuweisung, VG-Umlage, Einnahmen und Ausgaben hinsichtlich der Kreisumlage, stelle sich die Finanzsituation so dar, dass die Pro-Kopf-Verschuldung bei 1307 Euro liegt. Dies ist laut Hochmuth damit erklärbar, dass gleich mehrere Baumaßnahmen und Investitionen getätigt wurden.

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Eines der größten Projekte sei die Neugestaltung der Freizeitanlage am Regenufer. Erfreulich ist laut Rathauschef, dass die Kosten über Einsparungen von Eigenmitteln von 1,63 Millionen auf 1,39 Millionen Euro gesenkt werden. Die Anlage am Regenufer werde hervorragend angenommen und stelle in ihrer Besonderheit eine harmonische Verbindung her zwischen Natur, Kultur und Freizeitgestaltung. Sie sei somit eine lohnende Investition.

Gut aufgestellt und der Zeit voraus – das ist die Gemeinde nach den Worten des Bürgermeisters mit dem ersten Hort im Landkreis Cham. Nachdem 2026/27 für alle Kinder ein Anspruch auf einen Hortplatz sowie eine Betreuung im Vorschulalter besteht, habe die Gemeinde spontan gehandelt. Bereits im Herbst letzten Jahres konnte die Erweiterung des Kinderhauses abgeschlossen werden. Aktuell besuchen 25 Kinder von der 1. bis zur 5. Klasse den Hort. Die Abrechnung der Baumaßnahme wird in Kürze erfolgen. So wie es aussehe, zeichne sich eine Punktlandung ab. „Mit unserem Kinderhaus sind wir der Zeit weit vor-aus. Andere Gemeinden müssen da erst nachziehen“, so der Bürgermeister.

Gute Personalsituation im Kinderhaus

Anhand von Bildern gab der Rathauschef einen Einblick in die Räumlichkeiten des Anbaus. Wie er versicherte, ist das Kinderhaus St. Paulus mit qualifiziertem Personal bestens aufgestellt. Dieses stehe seit Januar 2023 unter der Trägerschaft der Barmherzigen Brüder. Personal und Eltern haben, wie Hochmuth betonte, dies zu Hundertprozent mitgetragen.

Eine sehr gelungene Maßnahme mit positivem Gesamtbild habe 2023 verwirklicht werden können. In Zusammenarbeit mit dem Bauhof sei der Hauptweg am Friedhof befestigt und der Split ausgetauscht worden. In Kürze werde noch eine zweite Wasserentnahmestelle errichtet.

Geballte, umfangreiche Maßnahmen habe es auch in der Ring- und Jägerruitstraße in Kienleiten gegeben. Hier wurde im Zuge der Erneuerung der Frischwasserleitung eine Oberflächenentwässerung durchgeführt. Die dabei verwendeten 40er Rohre sollen eventuellen Starkregenereignissen standhalten. Parallel dazu wurden die Glasfaserkabel mitverlegt und Straßen und Gehwege erneuert. Die für die Gemeinde entstandenen Kosten belaufen sich für Oberflächenwasserkanal plus Straßenbau und Gehweg auf etwa 1,2 Millionen Euro. Aufgrund der Kombination der Maßnahmen wie Baustelleneinrichtung, Vermessung, Bodenuntersuchung und Weiterem habe eine Kosteneinsparung im fünfstelligen Bereich erzielt werden können.

Auch über den Stand des Breitbandausbaus gab es Informationen. Demnach sei der Ausbau im Nordufer in Reichenbach abgeschlossen. Hochmuth rechnet damit, dass der Glasfaseranschluss bis Ende 2025/26 im gesamten Ortsteil Kienleiten bis Kaltenbach funktionieren wird.

Die Gemeinde Reichenbach ist Mitglied der Regionalwerke des Landkreises Cham. Deren Ziel ist es, Bürger und Unternehmer in Zukunft mit sauberer, zuverlässiger und bezahlbarer Energie aus der Region zu versorgen und eine verbraucherfreundliche Energieversorgung als Bestandteil der Daseinsvorsorge zu ermöglichen. Die Bürger sollen eine Chance bekommen, sich daran zu beteiligen. Die Gewerbesteuer verbleibe in den Gemeinden.

Schulden tilgen, aber auch Neues planen – nach der Rückschau warf der Bürgermeister einen Blick nach vorne. Zwar wolle man 2024/25 etwas langsamer angehen, um Schulden zu tilgen. Das bedeute nicht, die Hände in den Schoß zu legen. So stehe zunächst der Ausbau der Pfisterstraße auf der Agenda sowie die Erstellung einer neuen Grobanalyse für ein neues Städtebauentwicklungsprojekt, die den Verbleib in der Städtebauförderung sichert.

Grobanalyse geplant

Die neue Grobanalyse wird sich nicht nur auf Reichenbach beschränken, sondern auf alle Ortsteile. Ein erstes Treffen dazu soll Anfang April mit einem Treffen des Gemeinderates, der Vereinsführungen und Bürgern stattfinden. Die Studie werde bezuschusst.

Geplant sei im Laufe des Jahres 2024 auch die Erneuerung der Trinkwasserleitung im Eichenweg, mit Ausbesserung der Straßenschäden. Auch die Bereitstellung von Baugrund für Einheimische und solche, die wieder zurückkommen, werde man ins Auge fassen.

Insgesamt arbeite man an der Infrastruktur. Maßnahmen müssten zeitlich gestreckt werden. „Aber nur so entsteht Zufriedenheit, die allen dienlich ist“, sagte Hochmuth. Die Gemeinde sei von den Preissteigerungen genauso betroffen wie jeder Bürger. Trotzdem sei es ihr gelungen, die Kosten unter Kontrolle zu halten.

Am Ende seiner Ausführungen stellte Edi Hochmuth anhand einer Computeranimation die Lage des geplanten Edeka-Marktes in Walderbach vor.

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